Wasserhorst

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Bremen > Blockland > Wasserhorst

Geographische Lage
53.163453°N 8.740302°O


Ortsteilhinweis auf dem Deich

Einleitung

Name

Wasserhorst, Gemeinde Blockland, Stadt und Land Bremen

...auf dem Weg zur Kirche.

Politische Einteilung

Wasserhorst ist neben Niederblockland, Oberblockland und Wummensiede ein Ortsteil von Blockland (412 Einwohner, Stand 31.12.2009) im Land Bremen.
Die Nordseite gehört politisch zu Ritterhude, kirchlich aber zu Wasserhorst.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Wasserhorst gehört zur evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Wasserhorst


Geschichte

Professor Dr. Franz Buchenau berichtet in seinem Buch Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet. aus dem Jahr 1900:

Wasserhorst (früher, anscheinend bis in das 18. Jahrhundert ausschließlich und im Volksmunde noch jetzt vielfach “up’r horst” genannt), wird zuerst erwähnt 1185. Lage: ca. 10,5 km nordnordwestlich von Bremen an der Wümme, da, wo dieser Fluß die Hamme aufnimmt; Begrenzung: nö. Die Wümme, östl. Wummensiede, südl. und west. Grambkermoor. Die südwestlich ziehende Sandschicht reicht fast bis zum alten Deich. Nur sie kann zu Ackerbau benutzt werden, und ihre höhere Lage hat sich deutlich in der großen Krümmung ausgesprochen, welche die Wümme hier in der Richtung nach Norden zu macht, um sich dort mit der Hamme zu verbinden, deren Richtung dann der vereinigte Fluß folgt. Das so gebildete Außendeichsland der Horster Gemarkung “im Sack” genannt - urkundlich bereits 1325 erwähnt - hat ziemlich hochgelegenen, trockenen Kleiboden und ist durch einen Sommerdeich gegen die Wümme geschützt. Ein anderer großer nicht eingedeichter Groden heißt “der Wasserhorster Hof”. Er ist Gemeinweide und gehört der hier noch bestehende Bauernschaft. Das übrige Feld hat den sauren Humus des Blocklandes mit darunterliegender Kleischicht. Die mittlere Höhenlage ist 1,15 m über NN.

Das Blockland hatte auf Grund der Gemeindeordnung von 1850 eine Gemeinde Wasserhorst gebildet; diese vereinigte Gemeinde wurde durch die Gemeindeordnung von 1870 wieder aufgelöst, aber zugleich aus den drei Gemeinden Wasserhorst, Wummensiede und Niederblockland die neue Samtgemeinde Wasserhorst gebildet. Seit 1888 heist die selbe Blockland. Zum Kirchspiel Wasserhorst gehören außer der Drei auf dem nördlichen (rechten) Wümmeufer gelegene, zur bürgerlichen Gemeinde Ritterhude gehörigen Höfe, die Nordseite (richtiger Nordsiede, d. i. nördliche Niederung) genannt. Wgl. das Güter-Verzeichnis des Lilienthaler Klosters von 1257. Der eine der drei Höfe heißt Hagensfähr, nach einem Besitzer dieses Namens. Wasserhorst ist sicher eine sehr alte Ansiedlung, die älteste im eigentlichen Blocklande. Als im Laufe des 12. Jahrhunderts die Zahl der Bewohner sich mehrte, wurde dort eine Kirche gebaut, welche im Jahre 1185 von Erzbischof Hartwig II. Dem neugegründeten Ansgarii-Kapitel zugesagt wurde. Dasselbe ist aber nie in den Besitz der Kirche gekommen. Schon in der Bestätigungs-Urkunde des Ansgarii-Kapitels durch Papst um 1200 unter denjenigen des Domkapitel, von dem sie auch bis zur Reformation abhängig blieb. Die epheuumrankte Kirche, malerisch gelegen, ist ein aus Backstein aufgeführtes Gebäude. Ihre Vorgängerin wurde wohl schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut und war den Aposteln Simon und Judas geweiht. Aber nur der Turm gibt noch von dieser ältesten Zeit Kunde. Die Kirche selbst wurde 1743 beseitigt und durch eine Saalkirche nach dem Muster von St. Pauli, mit flacher Decke und rechteckigen Fenstern, ersetzt. Ein Chor fehlt; die Glocke aus dem Jahre 1474 mit erhabener figürlichen Darstellungen ist vom Bert Klinge gegossen. Zwei Fenster der Südwand tragen wiederhergestellte alte Wappenscheiben: ein Wappen des Rates von 1712, das Wappen des Eltermanns von 1743, das der Familie von Büren und zahlreicher anderer Ratsmänner und Elternleute. Merkwürdig sind die geschnitzten Marken, 12 am Pastorenstuhl und eine an der Bank der alten Blockländer Familie Bavendamm (jetzt Weyhausen). Sie bezeichnen die Kirchenstuhlgerechtigkeit und hafteten früher an den einzelnen Stühlen, bis sie 1860 erneuert wurden. Damals hat Pastor Kohlmann, später noch einmal Pastor Lolling sie vor der Vernichtung gerettet. Auf dem Friedhof findet sich noch ein Grabstein aus dem 17. Jahrhundert mit dem Bilde einer “Braut”, die der Sage nach von ihrem Verlobten, den sie verlassen, im Dreißigjährigen Kriege getötet sein soll (mehr darüber unter "Gedenkstein" *Friedhof Bremen-Wasserhorst im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.)

Grabstein mit dem "Bilde einer Braut"

Allgemeine Übersicht

Höfegeschichte


Falls Sie die alte Höfenummer kennen, können Sie auch einen Hof direkt anwählen:

Wasserhorst Nr. 1
Wasserhorst Nr. 2
Wasserhorst Nr. 3
Wasserhorst Nr. 4 (Pfarrhaus)
Wasserhorst Nr. 5
Wasserhorst Nr. 6
Wasserhorst Nr. 7
Wasserhorst Nr. 8
Wasserhorst Nr. 9
Wasserhorst Nr. 10
Wasserhorst Nr. 11
Wasserhorst Nr. 12
Wasserhorst Nr. 12 a
Wasserhorst Nr. 13
Wasserhorst Nr. 14 (Küsterhaus)
Wasserhorst Nr. 15
Wasserhorst Nr. 16
Wasserhorst Nr. 17 (Kirche)
Wasserhorst Nr. 18 (Schule)



Genealogische Quellen

Kirchenbücher der ev. Gemeinde Wasserhorst

Ein Kirchenbuch aus Wasserhorst (Abschrift)

1627 näherten sich Kriegstruppen, denen ein wüstes Treiben nachgesagt wurde, Wasserhorst. Der damalige Pastor Barring wollte in letzter Minute das Kirchenbuch retten, er bestieg mit seiner Tochter ein Boot und wollte das Dokument in Sicherheit bringen. Der Umgang mit einem Boot, auch noch bei Sturm, war ihm aber nicht vertraut. Das Boot kenterte, der Pastor mit seiner Tochter ertrank in den Fluten, das Kirchenbuch fand sich nie wieder. Die Frau und Mutter, die kurz vor der Niederkunft war, musste vom Ufer diese Tragödie mit ansehen.

Die Originalkirchenbücher aus älterer Zeit sind 1901 beim Brand des Pfarrhauses in Wasserhorst vernichtet worden. Vorhanden sind nur Abschriften der Kirchennebenbücher von 1746-1875 in dem durchgehend folgende Jahrgänge fehlen 1747-1750, 1753-1758, 1760, 1764, 1803-1813 Die vorhandenen Bestände sind im Arbeitsraum der MAUS Gesellschaft für Familienforschung e. V. in Bremen einsehbar.

  • Taufen
    • 1746 - 1802 vorhanden (mit Lücken)
    • 1814 - 1875 vorhanden
    • 1901 ff. bei der Gemeinde
  • Heiraten
    • 1746 - 1802 vorhanden (mit Lücken)
    • 1814 - 1875 vorhanden
    • 1901 ff. bei der Gemeinde
  • Beerdigungen
    • 1746 - 1802 vorhanden (mit Lücken)
    • 1814 - 1875 vorhanden
    • 1901 ff. bei der Gemeinde
  • Konfirmationen
    • bis 1758 nicht überliefert (nur Statistik)
    • 1759 - 1770 vorhanden (mit Lücken)
    • 1771 - 1900 verbrannt
    • 1901 ff. bei der Gemeinde




Sonstige Quellen

  • Besitzerfolgen im Kirchspiel Wasserhorst, zusammengestellt von Hans-Hinrich Murken aus den Quellen:
    • Kirchenbücher ab 1746
    • Jördebuch der Struktur 1717/19 (Staatsarchiv Bremen 6,21 - VII.a.1.c)
    • Designation der kgl. Meier in den vier Gohen vom 12.07.1722 (Staatsarchiv Bremen 6,21 - I.a.8)
    • Verzeichnis der Feuerstellen pp. 1752. 1755. 1766 (Staatsarchiv Bremen 6,21 - XV.a.7)
    • Meierbriefe der Hauptschule
    • historische Grabsteine auf dem Kirchhof Wasserhorst
    • Hofpapiere und Bilder
    • Prof. Dr. Franz Buchenau: Die freie Hansestadt Bremen und ihr Gebiet (1900)
    • Heinrich Hoops: Geschichte des Bremer Blocklandes (1927),
    • Rudolf Stein: Dorfkirchen und Bauernhäuser im Bremer Lande (1967)
    • Hans-Hermann Meyer. Die vier Gohe um Bremen (Hamburg 1977)
    • Georg Garbade: Heimatgeschichte des Blocklandes (1995)
    • Helga und Kurt Müller (Ritterhude)


Bildquellen

  • Alle Wasserhorster, die mir mit Bildern helfen konnten
    • Georg Garbade
    • Thomas Mester


Veröffentlichungen

  • Geschichte des Bremer Blocklandes von Heinrich Hoops
Faksimile-Ausgabe 1984 der Ausgabe von 1927
  • Heimatgeschichte des Blocklandes von Georg Garbade
Herausgeber: Heimatverein Blockland e. V., 1996



Flurnamen

Link Sammlung

Offizielle Internetseiten

Genealogische Internetseiten

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote


Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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