Dekanat Osnabrück-Stadt

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Hierarchie
Katholische Kirche > Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Osnabrück > Dekanat Osnabrück Stadt


Einleitung

Das katholische Dekanat Osnabrück-Stadt ist eine kirchliche Einheit der mittleren Ebene und fungiert als Bindeglied zwischen Pfarreien, Einrichtungen, speziellen Diensten vor Ort und dem Bistum Osnabrück.

Das Dekanat Osnabrück-Stadt umfasst das Gebiet der Stadt Osnabrück und der Gemeinde Hasbergen. In ihm sind Katholiken in aktuell 14 Pfarreien miteinander verbunden.

Geschichte

Dekanatserrichtung 1630

Im Rahmen der ersen Dekanatseinteilung der Diözese am 5. März 1630 errichtete Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg während des Dreißigjährigen Krieges das Dekanat Osnabrück Stadt. Aus Osnabrück wurden dem Dekanat die katholischen Kirchspiele Dom und St. Johann zugewiesen. Darüber hinaus wurden dem Dekanat auch die evangelischen Kirchspiele Osnabrück St. Marien und Osnabrück St. Katharinen zugewiesen.[1]

Aus dem Umland wurden dem Dekanat außerdem die folgenden Kirchspiele zugewiesen:[1]

  • Belm (überwiegend katholisch)
  • Bissendorf (überwiegend lutherisch)
  • Rulle (fast rein katholisch)
  • Schledehausen (fast rein lutherisch)
  • Wallenhorst (fast rein katholisch)

Dekanatseinteilung 1656

Ab 1656 werden die evangelischen Kirchspiele Osnabrück St. Marien und Osnabrück St. Katharinen nicht mehr zum Dekanat gezählt.[1]

Wappen des Bistums Osnabrück Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) 1656-1896

Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Belm | Bissendorf | Rulle | Schledehausen | Wallenhorst

Verkauf von Schledehausen St. Laurentius an die Protestanten 1896

Nachdem 1625 der Generalvikar Lucenius bei einer Visitation die Kirche St. Laurentius in Schledehausen (heute Ortsteil von Bissendorf) für eindeutig katholisch erklärt hatte, wurde sie in der Capitulatio Perpetua Osnabrugensis den Katholiken zugesprochen. Allerdings lag bereits zu dieser Zeit der Anteil der katholischen Bevölkerung bei weniger als 5 Prozent. Daraus ergaben sich konfessionelle Auseinandersetzungen, die erste 1786 durch einen Vergleich offiziell beigelegt werden konnten: die Kirche St. Laurentius wurde zur Simultankirche erklärt, was jedoch erst 1803 in Kraft treten sollte. Im Jahre 1896 verkauften die Katholiken dann ihre Anteile an der alten Pfarrkirche an die Protestanten.

Errichtung neuer Pfarreien in Osnabrück-Stadt ab 1914

Aufgrund der Industrialisierung wanderten viele Menschen aus dem bäuerlichen Umland in die Stadt Osnabrück. Außerdem wurden zahlreiche Gemeinden aus dem Umland eingemeindet. Aufgrund des Bevölkerungswachstums wurden ab 1914 zahlreiche neue Pfarreien im Osnabrücker Stadtgebiet errichtet, die ebenfalls dem Dekanat Osnabrück-Stadt zugeordnet wurden:[1]

Fokussierung auf das Gebiet des Stadtkreises Osnabrück 1931

Am 1. Mai 1931 wurde das Dekanat auf das Gebiet des Osnabrücker Stadtkreises und der Landkreisgemeinde Hasbergen fokussiert:[1]

Ausbau der kirchlichen Organisation in den 1950er und 1960er Jahren

Von der Domgemeinde wurde im Laufe der 1950er und 1960er Jahren einige weitere Pfarreien abgepfarrt:

* 1. April 1951 Hasbergen St. Josef 
* 1. April 1951 Haste Christus König
* 1. April 1951 Weststadt  St. Elisabeth
* 1. April 1951 der Urlager Esch wurde nach Eversburg Liebfrauen umgepfarrt
* 1. Oktober 1953 Innenstadt Herz Jesu
* 1. Juli 1960 Sonnenhügel Heilig Geist
* 1. Juli 1965 Westerberg St. Barbara


Wappen des Bistums Osnabrück Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) von 1965-2017

Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Dodesheide St. Franziskus | Eversburg Liebfrauen | Haste Christus König | Hellern St. Wiho | Innenstadt Herz Jesu | Lüstringen Maria Hilfe der Christen | Kalkhügel St. Pius | Nahne St. Ansgar | Pye St. Matthias | Schinkel Heilig Kreuz | Schinkel-Ost St. Maria Rosenkranz | Schölerberg Heilige Familie | Schölerberg St. Joseph | Sonnenhügel Heilig Geist | Sutthausen Maria Königin des Friedens  | Voxtrup St. Antonius | Westerberg St. Barbara | Weststadt St. Elisabeth | Widukindland St. Bonifatius | Hasbergen St. Josef

Rückbau der kirchlichen Organisation 2018 in Anpassung an sinkende Gemeindemitgliedszahlen

Ab 2018 wurde die Struktur vereinfacht, so dass nur noch sechs Pfarreien mit je einer Pfarreikirche und je zwischen drei und fünf Gemeindekirchen verblieben sind.

Wappen des Bistums Osnabrück Pfarreien im Dekanat Osnabrück-Stadt (Bistum Osnabrück) seit 2018

Domgemeinde St. Petrus | St. Johann | Haste Christus König | Schinkel Heilig Kreuz | Schölerberg St. Joseph | Weststadt St. Elisabeth


Kirchen

Gliederung in Pfarrkirchen und Gemeindekirchen ab 2018

  1. Pfarrkirche Dom St. Petrus
  2. Gemeindekirche Herz Jesu
  3. Gemeindekirche St. Barbara
  4. Gemeindekirche Liebfrauen
  5. Gemeindekirche St. Matthias
  1. Pfarrkirche Christus König
  2. Gemeindekirche Heilig Geist
  3. Gemeindekirche St. Franziskus
  1. Pfarrkirche St. Elisabeth
  2. Gemeindekirche St. Wiho
  3. Gemeindekirche St. Josef Hasbergen
  1. Pfarrkirche Heilig Kreuz
  2. Gemeindekirche St. Bonifatius
  3. Gemeindekirche St. Maria Rosenkranz
  1. Pfarrkirche St. Johann
  2. Gemeindekirche Maria - Königin des Friedens
  3. Gemeindekirche St. Pius
  1. Pfarrkirche St. Joseph
  2. Gemeindekirche St. Ansgar
  3. Gemeindekirche Heilige Familie
  4. Gemeindekirche St. Antonius
  5. Gemeindekirche Maria - Hilfe der Christen

Dechanten

Die Leitung des Dekanats obliegt dem Dechanten.

Datum/ Zeitraum Name Kommentar
1630 Dr. Caspar Münster Pfarrer von Osnabrück, St. Marien
1651-9 Conrad Büren Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1659-82 Bernhard Düte Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1682-95 Johannes Bernhard Frick Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1695-1708 Bernhard Höltermann Pfarrer von St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei)
1708-17 Bernhard Büttels Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1717-38 Franz Wilhelm Knehem Pfarrer von Belm St. Dionysius (Pfarrei)
1769-74 Benedikt Nikolaus Aldendorf Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1774-1800 Theodor Heinrich Kemper Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1808-15 Johannes Bernhard Morhaus Pfarrer von Bissendorf St. Dionysus (Pfarrei)
1815-29 Bernhard Friedrich Pieper Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1829-58 Johannes Bernhard von Bruchhausen Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1859-64 Bernhard Kruse Pfarrer von Rulle St. Johannes Apostel und Evangelist (Pfarrei)
1864-81 Bernhard Völler Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1881-90 Vakanz
1890-7 Hermann Kitzero Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1897-1904 Konrad Freund Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1904-8 Carl Franksmann Pfarrer von St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei)
1908-11 Vakanz
1911-8 Heinrich Philips Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1919-29 Bernard Zerhusen Pfarrer von St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei)
1929-37 Alfons Hanewinkel Pfarrer von Domgemeinde St. Petrus Osnabrück
1937-60 Nikolaus Fecker Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
1961-78 August Bley Pfarrer von Osnabrück-Schölerberg St. Joseph (Pfarrei)
1978-? Heinrich Lienesch Pfarrer von Osnabrück-Hellern St. Wiho (Pfarrei), ab 1981 Pfarrer von Osnabrück-Schölerberg St. Joseph (Pfarrei)
Lücke bitte gerne ergänzen!
2014-2020 Bernard Strecker, siehe (Artikel Bernard Stecker. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) Pfarrer in Osnabrück-Haste Christus König (Pfarrei)
seit 2020 Dr. Martin Schomaker Pfarrer von Osnabrück St. Johann (Pfarrei)
  • Stand: 31. Januar 2022
  • Quellen:
    • Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103, S. 157
    • Eigene Recherche[2]

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften


Logo des Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (OSFA)

Anschrift: Iburger Straße 240, 49082 Osnabrück · E-Mail: some mail · Homepage: http://www.osfa.de ·

Regionale Arbeitsgruppe: Familienforschung im Kreis Herford: Homepage: http://www.hf-gen.de

siehe auch: DAGV/Mitglied Nr. 64 (Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V.)




Historische Gesellschaften

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103.

Archive und Bibliotheken

Archive

→ Hauptartikel: Diözesanarchiv Osnabrück

Bibliotheken

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Stieglitz, Hermann: Handbuch des Bistums Osnabrück, Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück (Hrsg.), Verlag Dombücherstube Osnabrück, Osnabrück, 1991, 2. völlig neubearbeitete Auflage, ISBN 3925164103, S. 156-7
  2. Pfarrer von St. Johann mit weiterer Aufgabe: Das katholische Stadtdekanat Osnabrück hat einen neuen Dechanten, Neue Osnabrücker Zeitung vom 19.03.2020, Online; Zugriff am 31. Januar 2022

Offizielle Webseiten

Stadtdekanat und Kath. Kirchengemeindeverband Osnabrück

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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