Bad Elster
Elster ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Elster. |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen > Direktionsbezirk Chemnitz > Vogtlandkreis > Bad Elster
In Bad Elster fand vom 10.-13. Oktober 2008 der 60. Deutsche Genealogentag statt.
Einleitung
- Bad Elster gehört zum Vogtlandkreis, liegt im Dreiländereck zwischen Böhmen, Bayern und Sachsen und ist heute ein anerkannter Kurort.
- Anfänge der Besiedlungsgeschichte des oberen Vogtlandes lassen bis in die Eiszeit zurück verfolgen (Knochenfunde)
- die Slawenzeit lässt auf eine dünne Besiedlung nördlich von Bad Elster schließen; heutiges Ortsgebiet war im beschriebenen Zeitraum vermutlich unbesiedelt
- vermutlich entstand um 1100 die frühdeutsche Ringwallanlage mit Pallisade und Wassergraben ("Altes Schloss" gen.), diese lag bereits 1455 wüst; heute sind die Ringwallinsel und Wassergraben als Bodendenkmal zu besichtigen
- nach der Jahrtausendwende setzte die deutsche Besiedlung und Christianisierung ein, Beweise dafür liefern Urkunden. Der Name des Flusses „Elster“ in Form von „Elstrit“, „Elstret“ soll schon im 10. Jahrhundert erscheinen. Sicher ist die Erwähnung des Flusses als Grenze des Pfarrspengels in der Gründungsurkunde der Plauner Johanniskirche von 1122
- der deutsche Ritterorden hatte eine große Rolle bei der Besiedlung, sowie Christianisierung des Vogtlandes; gründete um 1289 von Asch aus, ein Deutsches Haus in Adorf (Vogtland)
- 1378, 23. November – lt. Register; Das Amt Vogtsberg war in zwei Landgerichte geteilt – Vogtsberg und Adorf. Das letztere wurde, abgesehen von Adorf und Neukirchen (Markneukirchen), aus den folgenden Dorfschaften gebildet:
- „Friburg, Bergin, Ebmod, Burghardisgrune, Eychich, Loch verwüst, Rabynsrut (=Rebersreuth), Lubotin (=Leubetha) uber der bach
- gehen Adorff, Hermansgrune (=Hermsgrün b. Adorf), Breytenvelt 4 höfe, Walhusin, Goppolsgrune, Ywenbrunn (=Eubabrunn),
- Erlbach, Wernhersgrune (=Wernitzgrün) verwüst, item die wüste uff der heyde, Landwüste, Schonlinde, Ruewen (=Raun),
- Clebedorf wüstunge, Girt, Elstir, Schonvelt, Arnoldisgrune (=Arnsgrün bei Adorf), Jettengrune, Molhusin, Sybinbrunn“
Wappen
Hier: Beschreibung des Wappens
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Ortsteile
- Bärenloh
- Heißenstein
- Kessel
- Reuth
- Christiansreuth
eingemeindete Orte
- Mühlhausen (Vogtland)
- Sohl
- Raun, heute zu Bad Brambach, früher zu Bad Elster
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Die vogtländischen Ephorien Plauen (Vogtland) und Oelsnitz gehören zu den ältesten, da sie schon 1529 gegründet wurden.
- 1529 - eine Visitation zur Vorbereitung der Reformation durchgeführt, dabei ist in Erwägung gezogen worden „ das filial Elster“ zur eigenständigen Pfarrei zu erheben.
- Stelle des Superintendenten von Oelsnitz blieb noch bis 1533 unbesetzt (vermutl. Erklärung dafür, dass in Adorf und in Elster erst 1533 die Reformation Einzug hielt
- 1533 - Visitationsprotokoll: „ Elster, das filial , soll bei Adorf in der Pfarr bleiben“ (Johannes Göhler; Die Parochie Bad Elster in : Neue Sächsische Kirchengalerie, Leipzig 1912, S.24); Kirchengemeinde blieb noch über 300 Jahre eine Filiale von Adorf.
- in vorhandenen Kirchenchroniken ist die Vermutung zu lesen, dass die alte Elsteraner Dorfkirche St. Peter und Paul als Frühmess – und Wallfahrtskirche (?), vermutl. sogar als Wehrkirche, schon VOR der Siedlung der Bauern, allein auf dem Kirchberg stehend, bestand.
- 1540 der erste lutherische Pfarrer von Elster, Michael Schädel, wird von Martin Luther persönlich ordiniert
- 1639 Bau des ersten Barock – Altares in der Dorfkirche
- 1644 die Holkschen Truppen kommen zum zweiten Mal nach Elster und verwüsten dabei die Dorfkirche
- 1674 erste Erweiterung des alten Friedhofes an der Dorfkirche
- 1716 Kauf der ersten, schon gebrauchten, Orgel für die Dorfkirche (für 110 Taler)
- 1842 dritte Erweiterung des alten Friedhofes an der Dorfkirche
- 1851 7. September, Bad Elster wird selbständige evangelisch – lutherische Pfarrgemeinde; 1. Pfarrer ist Gustav Kuhn
Evangelische Kirche
- Bad Elster gehört zum Kirchenbezirk Plauen der Evang.-Luth. Landeskirche Sachsens
-
- Kirchstraße 10
- 08645 Bad Elster
- Tel. (037437) 2127
- Fax: (037437) 531290
- eMail:
- Trinitatiskirche
- Am 24. Oktober 1887 hatte der Kirchenvorstand den Neubau einer Kirche beschlossen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. November 1889. Der Architekt Christian Schramm aus Dresden leitete den Bau. Der Bau wurde innerhalb von zwei Jahren und sieben Monaten fertig gestellt.
- Die neue, im neugotischen Stil, gebaute Kirche, St. Trinitatiskirche, wurde am 1. Juni 1892 geweiht. Sie hat eine Länge von 35 Metern und eine Breite von 20 Metern. Der Dachfirst über dem Schiff befindet sich in 25 Metern Höhe. Der viereckige Westturm besitzt eine Höhe von 54 Metern
- Die Kirchenbücher für Geburten, Trauungen und Sterben beginnen alle 1676.
Katholische Kirche
- Bad Elster ist nach Adorf eingepfarrt und gehört zum Dekanat Plauen im Bistum Dresden-Meißen
- Die katholische Kirche "Sankt Elisabeth" wurde 1912/13 errichtet und zu Pfingsten, am 13. Mai 1913 durch Bischof Dr. Schäfer der heiligen Elisabeth geweiht.
- Weitere Infos auf der Homepage der Muttergemeinde St. Joseph (Adorf)
Geschichte
siehe auch unter Abschnitt 6 - "Zufallsfunde"
Auszüge aus dem Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen
Heinrich der Ältere, Vogt von Plauen, und sein Sohn Heinrich der Ältere verleihen dem Deutschen Hause zu Adorf Güter zu Mühlhausen, Meltheuer, Adorf, Bergen und Leubetha ( Mulhusen, Meltewer, Ahdorf, Bergen, Lewbatein )
Diese red haben geteidingt di erberen geistlichen leut bruder Iohans von Sybleiben kumtewer czu Ahdorf, bruder Ch. von Graba, kumentewe czu Schillein; bruder Albrecht von Germa kumtewer czu Zweiczen, her Iohannes der scriber pharrer zcu Tymen, und die getrewen ritter Heinrich von Machwicz, Cuncze von Milein Geczeuge: die ersamen leut Cunzel Rupul von Milein, Marquart von Milein, Lupolt Beheim, Cuncz von Machwicz, Herman S(c) riber und dy getrewn burger Heinrich Swager, Ch. Gorecz, Wytiger und ander. Gegeben czu Plaw, do man czalt von gotes geburt dreuzehen, hundert iare in dem acht und czweinczigstem iare, an dem obersten abent. Plauen, 1328 Januar 5.; HSA Dresden, Nr. 2419
Heinrich der Ältere, Vogt von Plauen, verleiht dem deutschen Hause zu Adorf Güter und Zinsen in Rebersreuth, Freiberg und Mühlhausen (Rebensreutht, Vreiburch; Mulhausen) zu einer von seinen Getreuen Arnold von Falkenstein und Hans von Gollnitz gestifteten Frühmesse in Adorf.
Gegebn zu Plaw, do man czalt von gotes geburt dreuzehenhunder iare in dem acht und czweinczikgstem iare; an dem nehsten dinstag nach mittervasten. Plauen, 1328 März 15.; HSA Dresden, No. 2430
Bad Elster
Elstere 1378 - Olster 1412 - Rittersitz 1412; 1583: 18 bes. Mann. Je 4 1/2 Hufen, je 30 Scheffel
Gürth
Girt - Jirt - Grinth 1378 - Gerth 1542; 1583 9 bes. Mann., je 2 1/4 Hufen, je 30 Scheffel; 1582 nach Elster gepfarrt
Ortsgeschichte in Stichpunkten
Das alte Rittergut
- lag auf dem Gebiet des heutigen Rosengartens, die Häuser der ersten Elsteraner Bauern lagen um das Rittergut und im Kesselbachtal aufwärts
- „Album der Schlösser und Rittergüter im Königreich Sachsen“ aus den Jahren 1850 – 1860: „ Das Rittergut Elster ist ein schriftsässiges Mannlehngut mit einem Ariale von 1389 Ackern, 214 (Quadrat) Ruthen, darunter 1249 Acker 26 (Quadrat) Ruthen Waldboden, und hat außer über das Dorf Elster auch noch Herrschaftsrechte in Gürth, Raun mit Kleedorf und Landwüst."
- KEIN Nachweis über die Erbauer oder frühesten Besitzer
>>> Geschichte des Rittergutes zu Elster in Stichpunkten
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Friedhof Bad Elster (Vogtlandkreis) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Bad Elster-Mühlhausen (Vogtlandkreis) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Bad Elster-Sohl (Vogtlandkreis) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Kirchenbücher
- Evangelisch-lutherische Kirchenbücher
- Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 077
Adressbücher
Historische Quellen
- Erste urkundliche Erwähnung des „Hofes zu Elster“
in dem Urfehde-Brief der Herren von Neuberg, datiert Mittwoch nach dem St. Michaelistag – 3. Oktober 1324. Die im Staatlichen Archiv Eger (Cheb) bewahrte Urkunde hat folgenden Wortlaut:
Ich Cunrad von Neyperg und Cunrad und Eberhart, sein sone, Beken, an disem briefe und tun Kunt allen den, die in ansehen und horen lesen, daz wir uns lieplichen und gütlichen mit den Erbern leuten, den purgern Gemeinlichen der stat zu Eger, verricht haben, um das, daz wir den Lantboten des Landgerichtes zu Eger derflugen und vome leben zum tode bracht haben, daz wir in zum heiligen gesworn haben, und swern und globenz an disem briefe, daz wir inz an alles geverde mit ganzen trewen und auch, swer richter zu Eger ist, abe verdienen suln, und suln sie ern und furdern und alle die irn vome lande und von der stat zu Eger an aller stat mit leib und mit gute, und suln fürbaz uf des richters und der Burger und uf des Lantes zu Eger schaden oder widdriz niemanden haben uf unserem hofe zu Elster, noch ensuln in und den irn kein schaden tun noch lazen zun von dem hofe bei den eiden, die wir gesworn haben, und were daz, daz wir in besagen würden, daz wir oder den irn schaden teten oder liezen tun, swen si uns derman, so suln wir zu Eger einreiten, und ist, daz wir uns mitme rechten davon nicht genomen mugen, so suln wir zu Eger nymer kommen, biz wir den schaden gerechtfertigt und abe gericht haben. Die vorbenanten ding sweren wir stete zu halten an geverde, und zu eim urkunde geben wir disen brief, besiegelt mit mein, vorbenanten Cunrades von Neyperg insiegel, unter dem wir, Cunrad und Eberhart, sein vorbenannten sone, uns verbinten, wen wir eigener insiegel nicht enhaben. Dirre brief ist gegeben, do man zalte von gots geburte Tausend jar drey hundert jar und vier und zwenzik jar, an der Mittwochen nach sente Michels tage.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
weitere Zufallesfunde
Lehensbrief von 1414
Urkunde aus dem Jahre 1439
Türkensteuerregister von 1532
Steuerlisten aus dem Jahre 1542
Schloss und Amt Vogtsberg bis Mitte des 16. Jahrhunderts
Georg Leisner; „Vom Elster Sauerling“; 1669
Auszüge aus „Die Mühlen des Vogtlandes im Jahre 1683“
„Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste“
von Johann Heinrich Zedler, Halle/Leipzig 1732-1754
Wohnungsverzeichnis 1914
Wohnungsverzeichnis 1919
Einwohnerverzeichnis 1925
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische Internetseiten
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus FOKO (Die Aktion Forscherkontakte der DAGV)
<foko>ELSTERJO60CG</foko>
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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