Lütte/ Pfarrer

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Pfarrer von Lütte

Johann Peter Ehlen (1527 – 1540)

vorher Pfarrer in Buchholz (Lühnsdorf) bis 1527
Diese war ein Belziger Kind, studierte seit dem Wintersemester 1507/ 08 in Wittenberg.

Fabian Krieschew (07.03.1540 – 1553)

* in Luckau, seit 10.05.1519 Universität Wittenberg, erst Schulmeister in Brück.

Andreas Baumgarten (1553 - 1585

Ordiniert in Küstrin, aufs neue nachexaminiert von Herrn Philippo (Melanchton) und Dr. Pomerano.
Er hat sich von 21 Jahren 1554 verehelicht, ist ebenso lange im hiesigen Pfarramt gewesen, hat vor demselben keinen anderen Kirchendienst gehabt, ein wohlgeschickter Mann, hat auch in der Visitation ein gutes Zeugnis erlangt.
Kinder (3 Söhne, 1 Tochter)
Andreas, stud. Wittenberg
Thomas, stud. Wittenberg
Magdalena, * um 1555, °° Moritz Poltz Superintendent in Gommern
Wolfgang, * 1564 in Belzig, Pfarrer in Plötzky


Der l. Küster in Lütte hat geheißen: Andreas Linft (Luft), zugleich Leinweber, hat vier lebendige Kinder. Küster in Fredersdorf zu derselben Zeit war Adam Schäfer, auch ein Leinweber, hat diesen Dienst 11 Jahre verwaltet, ein guter, frommer Mann.

Franz Wolter (1585 - )

1585 Pfarrer in Lütte, 1600 noch da.

Andreas Christoph Schernack [Schernäcius] (ca. 1620/ 1650)

1653 - 1655 Pfarrer in Schwanebeck
01.08.1700 die Witwe des Pfarrers Andreas Christoph Schernack, Gertrud Hedwig geb. Prätorius aus Lütte (KB Belzig)
Aus Treuenbrietzen. Er ist der Sohn des Treuenbritzener Oberpfarrers und Superintendenten Andreas Schernack und der Sabine Lüssow. 1633 - 1652 Pfarrer in Lütte, 1653 – 1655 Pfarrer in Schwanebeck
+ 01.08.1700 die Witwe des Pfarrers Andreas Christoph Schernack, Gertrud Hedwig geb. Prätorius aus Lütte
Leichenpredigten:
Aller wahren Christen; Insonderheit aber der Gottseligen und Tugendreichen Frauen Seelen-Freud- und EhrenKrohne/ Aus dem Es. LXI. v.10. : Bey Hochansehnlicher lezter Ehr- und Leichen-Bestattung Der ... Hippolyten Tugendreichin Des ... Johann Friederichs Von Oppen ... Haus-Kronen/ So in der Festung Cüstrin/ am Sontage Reminiscere, war der 22. Februar ... entschlaffen/ und am 10. Iunii dieses 1657sten Jahres ... in ihr Erb-Begräbnüs gesezzet worden/ Erkläret und ... in Druck gegeben/ Durch Andream Christophorum Schernakcium Erschienen: Wittenberg : Borckard, 1657
Senum Votum & refrigerium, Das ist Christlicher Alten Flehen und Ergetzligkeit: Welches Aus dem LXXI. (v. 9. & 18.) Psalm. Bey Christlichen Leichen-Process. Der ... Hedewig Gebornen von Rochauen/ Des ... Johann Friederichs von Oppen des Aeltern ... Witwen: So auff dem Schloß Goltzo / Anno 1580. den 25. Martii geboren/ den 17. April aber/ im Jahr 1654. in Friedersdorff ... entschlaffen: Also erkläret ... / Durch Andream Christophorum Schernakcium ... Erschienen: Wittenberg: Borckard, 1654
Christlicher und Hoch-Adelicher Ruhm/ Gnad und Ehren-Krohn ... Bey Hochansehnlicher Leichen-Begengnis Des ... Johst Friederichen von Oppen/ Aus dem Hause Friedersdorff ... So am Tage Bartholm. Anno 1608. geboren/ und den 16. Julii Anno 1647. verstorben/ im 39. Jahr seines Alters / Fürgetragen/ und nach geschehener Censur ... zum Druck befordert Durch Andream Christophorum Schernakcium ... Erschienen: Wittenberg: Borckard, 1647
Einer Sohn seiner Nachfahren, Albert Friedrich Schernack, * 1727 in Lossow (Lüsse), verstarb am 13.03.1761 als Diakon des Stendaler Doms

Kaspar Prätorius (ca. 1650/ 1685)

1617 bis ca. 1634 Pfarrer in Lüsse

Jacob Chemnitius (1685 – 1718)

aus Belzig, Sachsen; 1669 Respondent an der Universität Wittenberg, ca. 1685 Pfarrer in Lütte, emeritiert 1718, † 1721 in Lütte.
Kinder:
Jacob Andreas * 04.04.1687, † 1739
Jacob Martin * in Lütte, °° Katharina Dorothea Burchardt (als Witwe 23.02.1719 in Zahna Superintendent D. Gottfried Schumann), † 30.06.1717 als Diakon in Zahna
Jacobus Andreas * 04.04.1687 in Lütte
Die geistliche Thränen-Saat der gläubigen Kinder Gottes ... 1699. d. 7. Aug. ... zu Lütte unter chursächs. Ephoria Belzig ... vorgestellet ... durch M. Jacob Chemnitzen. 1700

Jacobus Andreas Chemnitius (1718 – 1739)

Geboren am 04.04.1687 in Lütte, wurde 1718 dem Vater substituiret und bekam 1721 das Amt vollständig. Er verstarb 1739 in Lünitz

Johann Gottlieb Flemming (1739 – 1749)

Geboren am 10.03.1705 in Jessen/ Elster als Sohn des Ratsverwandten, Woll- und Tuchhändlers Johann Flemming, † 19.04.1779 in Lütte.
Schulbesuch in Jüterbog, Universität Wittenberg (Immatrikuliert am 04.02.1723), Magister am 17.10.1727 in Wittenberg.
Ab 1733 Feldprediger beim Harthausischen Infanterieregiment in Polen, 1738 - 1739 Pfarrer in Schmerkendorf, 1730 - 1779 Pfarrer in Lütte.
°° Johanna Maria Wunderlich, Tochter des Ludimoderators und Organisten Samule Wunderlich in Steinpleiss.
Kinder (6, davon 3 Söhne und 3 Töchter)
Sophie Christiane, °° 1769 in Lütte mit dem Bürger und Hüfner Johann Gottlieb Lobbes (* 1745, † 09.02.1811, 66 J. 5 M. 23 T.) in Brück
Johanna Maria * 06.08.1739 in Schmerkendorf
Johann Samuel Gottlob * 31.10.1740 in Lütte, † 23.11.1827 in Zitzschewig (war Pfarrer in Kötzschenbroda), °° Johanna Friedericke Raschig (* 28.11.1754, † 1823), Tochter des Hofpredigers Christian Ehregott Raschig aus Dresden und der Johanna Theodora Faber (Sohn Karl August Flemming * 17.12.1775 in Kötschenbroda, wurde Arzt in Dresden, † 16.09.1832)
Karl August Heinrich * 23.07.1750 in Lütte, † 15.07.1832 in Bad Lausick als Oberpfarrer
Franciscus (Franz) Friedrich Ferdinand, 1765 Schüler in der Fürstenschule in Meißen, am 29.05.1771 an der Universität Wittenberg examiert, exam. pro praxi et notariatu 16.10.1775,† 21.07.1819 in Dresden als Advocat
Amalie Dorothea Constantina, °° 01.02.1779 mit dem Bürger und Hüfner Johann Peter Hübner (* 1752, † 12.01.1822, hinterlässt Frau, 1 Sohn, 2 Töchter) in Brück
Literatur:
Disput. de poenitentia regenitorum quotidiana, unter dem Präs. D. J. G. Jochs zu Witttenberg 1729 gehalten.
Eine Predigt über die Krönung unsers itztregier. allergnädist. Königs und Landesherrn aus 2 Sam. 14, 17. 1737 gehalten
Eine Standesrede aus I. B. Mos. 49, 18 bey Beerdigung des Hrn. Hiob Friedr. von Bomsdorf, K. P. und E. S. Kammerherrn und Oberforstmeister zu Gommern, zu Dipmannsdorf 1748 gehalten.


Er hat die Kirchenbücher geführt von 1769 an bis 1779, wird aber wohl früher schon amtiert haben. Seine letzte Taufe ist gewesen nach der Handschrift 1779 Nr. 2, seine letzte Leiche 1779 Nr. 4, seine letzte Trauung, für den Vater gewiß sehr rührend und feierlich 1779 Nr. 4, denn er hat damals seine jüngste Tochter Jungfrau Amalie Dorothea Constantina Flemming getraut mit dem Bürger und Hüfner in Brück Johann Peter Hübner am l. Februar. Er hat in diesem Jahre einen Adjunkten und seinen Nachfolger ad 2 erhalten. Einer seiner Söhne ist auch Pfarrer irgendwo im Königreich Sachsen gewesen. Ich erinnere mich, noch 1832 eine Zuschrift von seinem Sohn oder Schwiegersohn erhalten zu haben mit der Bitte um einige, die Familie betreffende kirchliche Notizen und der Beschreibung einer Amtsjubelfeier, sie ist mir jedoch beim Brande 1833 verlorengegangen, ich habe nur eine dunkle Erinnerung davon. N.B. Der alte Pastor Herr Magister Johann Gottlieb Flemming ist hier in Lütte gestorben im Jahre 1779 am 19. April früh 9 Uhr nach viertägiger Unpässlichkeit. Er hat das hiesige Pfarramt 29 Jahre lang treu verwaltet und ist feierlich mit Gefolge seiner drei Gemeinden auf dem hiesigen Kirchhofe bestattet worden am 21. April mit einer Parentation über den selbst gewählten Text Joh. 16,28 (Ich bin vom Vater ausgegangen ... und gehe zum Vater zurück), welche ihm sein Amtsgehilfe Magister Benjamin Christian Quellmalz gehalten hat. Sein Lebensalter ist gewesen 74 Jahre, 4 Monate, 10 Tage, sein Dienstalter 45 Jahre. Er war zuerst 1733 Feldprediger in Polen, dann Pfarrer in Schmerkendorf bei Liebenwerda und zuletzt seit 1749 in Lütte. Die älteste Tochter hat der Vater auch getraut 1769 Nr. 2, sie hieß Jungfrau Sophie Christiane, mit dem Bürger und Hüfner in Brück Johann Gottlieb Lobbes. Sein Sohn, Johann Samuel Gottlob, geboren am 31.10.1740, wurde ebenfalls Prediger. 1765 war er Festungsprediger in Dresden, später Pfarrer zu Kötschenbroda bei Meißen. Er verstarb am 23.11.1827 auf seinem Weinberghaus bei Zietzschewig.

Christian Benjamin Quellmalz (1779 – 1804)

* 1746 in Großzschepa als Sohn des Pfarrers Christian Gotthelf Quellmalz, † 24.01.1804, 57 1/4 J.
10.04.1760 - 04.03.1766 Landesschule Grimm, 1779 Magister in Wittenberg.
Er hat seinen Predigtamtseinzug gefeiert in Lütte als Pfarradjunkt am ersten heiligen Ostertage 1779, dem 4. April. An demselben Tage hat er auch seine erste Leiche gehalten in Gemeinschaft mit seinem Emeritus Herrn Magister Flemming. Es war nämlich in Lütte gestorben den 31. März Frau Dorothea Elisabeth Blänkner, Ehefrau des Herrn Johannes David Blänkner, Schulmeisters, Küsters und Organisten. Ihr Begräbnis ist an jenem hohen Festtage nachmittags feierlich gehalten worden, der alte Pastor Flemming hielt hier die Leichenpredigt über den L, und der neue Pastor die Abdankung über den letzten, 7. Vers des Passionsliedes „Wie dein betrübtes Leiden" (Nr. 122 des Altdresdner Gesangbuches), welches die alte, fromme Frau sich selbst gewählt hatte, 65 Jahre, 5 Monate alt. Es ist wohl des Doppelfestes wegen eine sehr zahlreiche Leichenbegleitung gewesen von etwa 100 Personen (siehe Totenanzeige v. Lütte 1779 Nr. 4). Pfarrer Quellmalz ist unverheiratet geblieben, seine Schwester hat ihm die Wirtschaft geführt bis an dem Tag seines Todes, den 24. Januar 1804, an welchem er früh 10 Uhr gestorben ist an Leberverhärtung. Seine Schwester hat ihm vor dem Eingange zur alten Kirche ein Denkmal von Sandstein mit Inschrift setzen lassen, der Stein steht noch heut auf dem Kirchhofe, die Schrift aber ist fast unleserlich.

Johann Josua Joseph Hugo (1804 – 1828)

hat das Pfarramt in Lütte verwaltet von 1804 bis 1829, Sonntag Exaudi, den 7. Mai. Er war der Sohn eines armen Winzers zu Naumburg an der Saale, geboren 1754, den 2. Juni, hat sich, von seinen armen Eltern zum Tischler bestimmt, dennoch durch Kummer und Sorgen emporgearbeitet, durch Fleiß und gutes Betragen das Wohlwollen und die Unterstützung der Lehrer und des Pfarrers erworben, ist vielfach doch nur kärglich unterstützt worden auf der Domschule in Naumburg und später auf der Universität zu Wittenberg, hat durch Gottes wunderbare Hülfe alle Schwierigkeiten überwunden und als erste Stelle das Diakonat und Rektorat in Brück erhalten im Jahre 1791, am Sonntage Quasimodogeniti. Auf dieser kärglich dotierten Stelle hat er wieder 13 Jahre mit Not und Sorge, Armut und Krankheit sich ritterlich durchgeschlagen und ist dann in das Pfarramt zu Lütte berufen worden. Am Sonntage Quasimodogeniti 1804 hält er hier die Probepredigt, wurde angenommen und trat sein Amt am Sonntag Rogate an, bereits 50 Jahre alt. Bis zu seinem 75. Lebensjahre hat er dasselbe durch Hülfe des Herrn, der in den Schwachen mächtig ist, verwaltet, dann erbat und erhielt er einen Adjunkten (Nr. 4), ist nach Belzig zu seinem Schwiegersohn gezogen mit 150 Talern Emeritengehalt aus den Pfarreinkünften zu Lütte, bald darauf aber schon 1830 im August gestorben. Auf der Straße ist er umgesunken, vom Schlage getroffen. Er ist zweimal verheiratet gewesen, das erste Mal in Brück mit Jungfrau Ernestine Friederike Groß, Tochter des Pfarrers Groß zu Kaltenborn, 1791, den 10. Juli, die ihm vier Kinder geboren und später, als er diese Lebensgefährtin, deren Liebe und Treue er nicht genug rühmen kann, in Lütte 1809, den 24. August, verloren hatte, mit der Witwe des Küsters und Schullehrers Ganzert in Lütte, 1811, den 17. Oktober (s. seinen kurzen Lebenslauf in den Pfarrakten) Lit.C Nr. l.
I. °° 10.07.1791 mit Ernestine Friederike Groß, Tochter des Pfarrers Groß zu Kaltenborn (+ 24.08.1809 in Lütte)
II. °° 17.10.1811 mit Christiana Sophia geb. Wirsemann, Witwe des Schullehrers Johann Ernst Ganzert in Lütte.
Kinder
Josephine Friederike * err. 05.05.1792, † 17.12.1858 in Jütebog, I. °° 09.06.1808 mit dem Apotheker, Kauf- und Handelsherrn Friedrich Wilhelm Kersten in Jüterbogk, Sohn des Bürgers und Ratskellerpächters Carl Friedrich Kersten. II °° 13.01.1814 n Kaltenborn bei Jüterbog mit dem Apotheker Johann Friedrich Dannenberg
Joseph Heinrich * 1795, °° 11.02.1827 mit Caroline Luisa Henrietta Ganzert, Tochter des Schullehrers Johann Ernst Ganzert in Lütte (23 J.)
Carl Joseph (Taufpate am 06.10.1812 in Brück)
Johann Carl Friedrich * 15.06.1801 (~ 24.06.1801)

Carl Valentin Schulze (1829 – 1831)

Geboren am 01.08.1775 in Podelzig als Sohn des Pfarrers Ernst Friedrich Schultze und der Henriette Gottlieb Krüger, † 06.02.1888 in Bernburg.
Gymnasium Frankfurt/ Oder, Graues Kloster Berlin, Universität Halle 1816/17 und Berlin 1817/19.
Vor 1824 Lehrer am Großen Militärwaisenhaus in Potsdam, 1824 - 1829 Rektor und Frühprediger in Joachimsthal/Uckermark, 1829 - 1831 Adjunkt in Lütte, 1831 - 1846 Prediger und Schulinspektor am Militärwaisenhaus Schloss Pretzsch/ Elbe, 1846 - 1874 Pfarrer in Westerhüsen.
°° 04.04.1824 St. Petri Berlin mit Caroline Auguste Nobiling (* 21.07.1803 in Berlin), Tochter des Eigentumsbürger und Färbers Karl Wilhelm Christoph Nobiling
hat in Lütte fungiert von 1829 Exaudi, bis 1831 Reminiscere, um welche Zeit er nach Pretsch an das Mädchenwaisenhaus als Prediger versetzt worden ist. Geboren 1795, den 1. August, zu Podelzig bei Frankfurt a. d. Oder, woselbst sein Vater Pfarrer war, hat er seine Schulbildung zuerst im häuslichen Unterricht seines Vaters, dann auf der Oberschule in Frankfurt und von Michaelis 1812 an auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Im folgenden Jahre schon wurden seine Studien hier unterbrochen durch den Freiheitskrieg 1813 vom 9. Februar an, den der 18jährige Jüngling, fortgerissen von der hohen und frommen Begeisterung des ganzen preußischen Volkes, mit Mut und Ausdauer mitgefochten hat unter den Freiwilligen des Gardejägerbataillons. Er hat die heißen Schlachttage von Großgörschen, Bautzen, Dresden, Kulm, Leipzig, Brienne und Paris durchgekämpft, hat als Kranker mitten unter den aufrührerischen Bauern in der Gegend von Vesoul viel Gefahren überstanden, dafür aber 7 Wochen in der Hauptstadt Frankreichs Geist und Herz gehabt, in den dort so reichen Museen der Kunst und Literatur und in dem Krankenhause zu Guise viel edle Menschen, auch unter den Feinden, kennengelernt, denen er treue Pflege, herzliche Teilnahme, Gesundheit und Leben verdankt, durch solche Beweise der göttlichen Gnade ist sein Glaube felsenfest begründet worden. Michaelis 1814 setzte er seine Studien auf dem Grauen Kloster in Berlin fort, studierte von Michaelis 1816 an Theologie in Halle und Berlin, wurde 1819 im August als Lehrer und Erzieher am Militärwaisenhaus zu Potsdam angestellt, 1824 im April als Prediger und Rektor in Joachimstal, woselbst er sich auch mit Fräulein Nobiling in Berlin vermählt hat. 1829 im Mai wird er in das Pfarr­amt zu Lütte berufen, das er aber bald 1831, wahrscheinlich durch die ungewohnten und unnennbaren Sorgen, Mühen, Kosten der Selbstbewirtschaftung des eben nicht sehr einträglichen Pfarrackers geschreckt, vertauscht hat mit der viel ruhigeren Stelle eines Predigers am Mädchenwaisenhaus zu Pretsch. (siehe Pfarrakte Lt.C. Nr. 2) Außer den amtlichen Verhandlungen wegen der Pfarrauseinandersetzung etc. habe ich nichts mehr mit ihm zu tun gehabt, auch nichts mehr von ihm gehört, er soll eine gute Landstelle in der Provinz Sachsen erhalten haben.

Gustav Adolf Uhlmann (1831 – 1871)

* 12.01.1799 in Fahrland als Sohn des Pfarrers Johann Daniel Uhlmann (* 25.08.1766 in Potsdam, † 10.09.1807 in Fahrland) und der Wilhelmine Hertzer, † 28.10.1885 in Potsdam.
Er hatte nach seiner Ordinierung am 8.8.1825 die Pfarrstellen in Nowawes (Babelsberg, Kirchenkreis Potsdam) und ab 1831 in Lütte (Kirchenkreis Belzig) inne. Emeritiert am 01.04.1871
I.°° 10.08.1823 in Potsdam-Nikolai mit Sophie Rosalie Richter (* 1810 in Bayreut/ Bayern)
II. °° 18.07.1844 in Kloster Zinna mit Henriette Strauß († 13.02.1871), Tochter des Pfarrers Gottfried Gustav Strauß in Kloster Zinna
Kinder:
Karl Adolf * 17.03.1825 in Potsdam
Emma Albertine * 14.09.1831 in Lütte, † 06.10.1831
Gustav Herrmann * 26.11.1832 in Lütte
Heinrich Otto * 24.04.1834 in Fredersdorf, † 19.04.1904 in Ahrensfelde, °° 08.041866 in Storkow mit Elise Ernestine Henriette Östen aus Jüterbog, Tochter des Geheimen Regimentsrat Albert Gottlieb Östen in Stendal
Johannes * 19.05.1836 in Lütte, † 09.08.1882 in Frankfurt/ Oder, °° 26.09.1865 in Niedergörsdorf mit Anna Maria Louisa Krebs (* 02.10.1841), Tochter des Oberförsters Karl August Krebs in Dippmannsdorf und der Augustine Wilhelmine Siegner


Ich endlich, Gustav Adolf Uhlmann, bin diesem heldenmütigen Pfarrer, der mit gleicher Kraft die Waffen des Fleisches und des heiligen Geistes gegen geistliche und leibliche Feinde geführt hat, zu Ostern 1831 im hiesigen Pfarramte gefolgt und verwalte es nun durch die Gnade des Herrn, der in Schwachen stark ist, schon 34 Jahre bis heute 1865 im August. Ich bin 66 Jahre alt und denke, hier mit den Waffen in der Hand zu sterben. Geboren 1799, den 12. Januar, im Dorfe Fahrland bei Potsdam als der dritte Sohn des dortigen Pfarrers Herrn Johann Daniel Uhlmann habe ich meine Schulbildung in Potsdam auf dem dortigen Gymnasium erhalten von 1804, in welchem Jahre mein Vater nach dieser schönen Stadt als Diakon an die St. Nikolai-Kirche berufen wurde, bis 1819, in welchem Jahre ich zur Universität Berlin abgehen konnte, um Theologie zu studieren. Nach Vollendung dieser Studienjahre erhielt ich die Stelle des jüngsten Lehrers am Gymnasium zu Potsdam 1822 zu Michaelis, 1825 zu Ostern das Pfarramt in der nahe bei jener Stadt gelegenen Weberkolonie Nowawes, in welcher ich gern geblieben wäre. Aber ich hatte mich unterdessen, nachdem der Vater schon 1807, die Mutter 1830, gestorben waren, als Kollaborator in Potsdam verheiratet mit Fräulein Richter, Nichte des Oberbaurates Richter daselbst, war in einer unaussprechlich glücklichen Ehe schon mit drei Kindern geseg­net, und zu deren Erziehung reichten die Einkünfte von Nowawes (400 Taler) nicht länger hin. Nach vielen abgewiesenen Bewerbungen erhielt ich endlich 1831 die Pfarre zu Lütte, dachte hier endlich zur Ruhe zu kommen, mußte aber bis jetzt mit Not und Sorgen kämpfen. Indessen hat der treue Gott auch mir geholfen, oft ganz wunderbar und ganz unerwartet, wie es seine Art ist, dass ich 1831 die großen Kosten der Übernahme der Pfarrwirtschaft, 1833 die Flammen und Verwirrungen des großen Brandes, 1834-1835 Viehsterben und Mißernten, 1844 den Tod meiner unendlich geliebten Gattin, 1847 und 1848 die Leiden der Separation, 1855 die Schrecken der Cholera und die Kosten und Sorgen der Schul-, Universitäts- und Kandidatenjahre für drei Söhne bis 1865 glücklich habe überwinden können. Ja, ich blicke mit Freude, wie mein heldenmütiger Vorgänger auf seine Taten und Leiden im Freiheitskampfe, so auf dies Ringen und Kämpfen mit Not und Sorge zurück, denn ich habe den Gott kennen und fühlen gelernt, der uns stärkt und hilft und Gebete erhört. Ich rühme mich der Trübsal, denn Trübsal bringet Geduld, Geduld aber Erfahrung, Erfahrung aber Hoffnung, und Hoffnung läßt nicht zu Schanden werden (Römer 5.3). Ich singe mit fröhlichem Herzen: Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt... Gelobt sei Gott, der bis hierher geholfen hat und weiter hilft, ja er wolle mir, meinen lieben Kindern, 4 Söhnen und 2 Töchtern und meiner braven, treuen Frau, Fräulein Henriette Strauß aus Zinna, die seit 1844 uns so fromm und segensreich beigestanden hat, aufhelfen zu Seinem himmlischen Reiche! Amen! Was mich geistig frisch und fröhlich erhält, ist die Predigt der reinen Offenbarung Gottes nach Luthers Kleinem Katechismus und der lebendige Glaube. Was mich leiblich stärkt, ist die Bewegung in der freien Luft, das Luftbad auf den Hügeln, in den Tälern, Erlengebüschen, Feldern und Wiesen meines schönen Dorfes. Ich glaubte im ersten Jahre auch nicht, ebenso wie der alte Hugo, dass ich das viele Predigen und Reden lange aushaken würde, aber der Herr hat mich durch jene Mittel wunderbar gestärkt. Das empfehle ich meinen Nachfolgern zur Kur. - probatum est!

Karl Adolf Uhlmann (1871 – 1889)

* 17.03.1825 in Potsdam als Sohn des Gustav Uhlmann und der Rosalie Richter.
Gymnasium Potsdam, Universität Berlin. Ord. 28.08.1856, 1856 Pfarrer in Selchow, 1871 Pfarrer in Lütte, emer. 01.04.1889. + 20.07.1894 in Potsdam,
°° 14.10.1856 mit Friederike Jahn, Tochter des Geheim-Sekretär Johann Karl August Jahn.

Gustav Johannes Georg Dürr (01. Oktober 1889 – 01. November 1901)

* in Kleinbarnim als Sohn des Gustav Dürr und der Martha Bruns.
Gymnasium Luckau und Stettin. Universität Berlin und Tübingen. Ord. 24.09.1884, 1184 Pfarrer in Dobberphul, 1886 Pfarrer in Ribbekardt, 1889 Pfarrer in Lütte, 1901 Pfarrer in Werder Kreis Luckenwalde. Emer. 1926. + 04.12.1927 in Jüterbog.
°° 08.12.1891 mit Hedwig Bader, Tochter des Albert Bader aus Schwanebeck bei Belzig.

Christian Daniel Berthold Trapp (1902 – 1932)

* 21.07.1862 in Beveringen als Sohn des Bauern Christian Trapp und der Marie Wendorf.
Gym. Wittstock, Universität Berlin und Greifswald. Ord. 02.02.1890, Hilfsprediger in Schönerlinde, 1890 Pfarrer in Alttrebbin, 1902 Pfarrer in Lütte, emer. 1932. + 10.06.1935 in Potsdan.
°° mit Elise Wendorf aus Hedersleben.

Hermann Friedrich Ernst Reichmuth (1933 - 1944 )

* 23.10.1902 in Zerenthin als Sohn des Superintendenten Johann Reichmuth und der Anna Büchsel.
Gym. Potsdam, Universität Greifswald, Leipzig, Tübingen und Berlin. Ord. 03.07.1927, 1927 Provinz-Vikar, 1928 Pfarrer in Gransee, 1930 Provinz-Vikar, 1932 Hilfsprediger in Spandau-Haselhorst, 1933 Pfarrer in Lütte.
°° 02.02.1933 mit Ingeborg Müller-Credner, im Herbst 1944 als vermisst gemeldet.

Wittkat 1946

Ernst Gießmann 1948 - 1961

Lehrer und Kantor von 1912–1948 in Friedrichsthal bei Sachsenhausen, 1948 - 1961 Pfarrer in Dahnsdorf, † 1969.
Seit 1912 wirkte Ernst Gießmann in Friedrichsthal. Er schrieb eine Orts- und Schulchronik. 1916 gründete er einen Kirchenchor, der 1937 120 Mitglieder aufwies. In seinem Dienst als Hauptlehrer bekam er in der Zeit des Nationalsozialismus Schwierigkeiten, weil er sich für die „Bekennende Kirche“ engagierte. Er widersetzte sich der braunen Vereinnahmung des christlichen Glaubens. Er widersprach der Auffassung der Gruppe der „Deutschen Christen“, dass „es keinen anderen Weg zu Gott gibt, als über Hitler“. Die Nationalsozialisten verlangten von ihm, eine Verzichtserklärung für den Religionsunterricht zu unterschreiben. Gießmann verweigerte sich und unterstützte Pfr. Scharf in der Gemeindearbeit.

Schneidenbach 1961 - 1973

1955-1961 in Langen/ Ostprignitz-Ruppin
† 09.02.2008 im 96. Lebensjahr

Friedrich Wilhelm Meyburg (Meiburg oder auch Maiburg)

aus Borne übernahm die Vakanzvertretung

Henschke

nur ein halbes Jahr

Pfarrer Gümbel

Vertretung

Dr. Konrad Wekel 1976 - 1981

°° 1975 Ingrid Edith Wekel geb. Heuchert (* 26.11.1951 in Jüterbog) [geschieden 1990]
Kind: Karsten Wekel
Sohn * 09.11.1975

Edgar Meißner

ab. März 1982

Martin Gestrich

* 1967
Studium der evangelischen Theologie 1988-1992/3 in Berlin (West: KiHo), Bonn, Tübingen und Berlin (Humboldt-Univ.)
1993-1996 Vikariat in Berlin-Steglitz und Predigerseminar Wittenberg
1996-2003 Pfarrer in Berlin-Neukölln (Rudow), Spezialisierung auf kirchliche Neubauarbeit
2004-2010 Pfarrer des Sprengels Päwesin (bei Brandenburg/H.), Auseinandersetzung mit Strukturfragen der Kirche im Reformprozeß, ab August 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mainz
°° N.N.
Kinder (2)


Quellen
  • Die evangelischen Pfarrer der Mark Brandenburg
  • Lütter Chronik von Pfarrer Uhlmann (1865)