"20 Jahre Freundschaft"

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Zeitungsbericht aus Krasnosnamensk, erschienen am 22. Sept. 2011 im Mitteilungsblatt für den Rayon Krasnosnamensk „Rotes Banner“ (erscheint seit 1947). Überschrift: "20 Jahre Freundschaft", Gruppenfoto vor der Verwaltung in Krasnosnamensk, vordere Reihe von links: Jelena Sasse (Haus Winsen, Krasnosnamensk), Norbert Schattauer (Kreisgemeinschaft Schloßberg), W. P. Sydnjuk (Leiter Rayonverwaltung Krasnosnamensk), Maik Schwanemann (Samtgemeinde Land Hadeln)

Übersetzung

Zeitungsbericht aus Krasnosnamensk, erschienen am 22. Sept. 2011 im Mitteilungsblatt für den Rayon Krasnosnamensk „Rotes Banner“ (erscheint seit 1947)

Überschrift: 20 Jahre Freundschaft

Eingefügt ein Foto mit Unterschrift: Zuverlässige Partner

Am Montag kam nach Krasnosnamensk im Rahmen der 20jährigen Freundschaftskontakte zwischen den Städten Wanna und Winsen/Luhe in Deutschland, dem Sitz der Kreisgemeinschaft Schloßberg, eine deutsche Delegation.

Am 21. Januar 1991 organisierte die Kreisgemeinschaft Schloßberg gemeinsam mit dem Roten Kreuz sowie der Leitung des Landkreises Harburg (Kreiszentrum ist die Stadt Winsen) einen Transport mit humanitärer Hilfe für Krasnosnamensk. Dies war der erste Transport, der die polnisch-russische Staatsgrenze in Bagrationowsk passierte. Er wurde begleitet von neun ehemaligen Einwohnern des Kreises Schloßberg.
Seit jenem Tag sind auf das Territorium des Rayons Krasnosnamensk mehrere Dutzend Transporte mit humanitärer Hilfe aus Deutschland gekommen, und zwischen der Kreisgemeinschaft Schloßberg und dem Rayon Krasnosnamensk begann eine Freundschaft, die in zwanzig Jahren zu einer engen Zusammenarbeit wurde.
Ihr habt uns die Hand der Hilfe in einer für das Land und unserem Rayon schweren Zeit gereicht sagte auf dem offiziellen Empfang für die Delegation aus Deutschland W. P. Sydnjuk, der Landrat des Rayons Krasnosnamensk. Eure Hilfe kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, man wartet auf sie und schätzt sie.
In den zwei Jahrzehnten wurde viel erreicht. Die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Wanna und Winsen/Luhe mit dem Rayon Krasnosnamensk erstarkt und entwickelt sich. Von der deutschen Seite kommt nicht nur humanitäre Hilfe. Seit 1992 reisen jährlich Schüler aus Krasnosnamensk nach Deutschland und erholen sich da zwei Wochen lang, und seit 1993 besuchen alle zwei Jahre ältere Jugendliche von uns Deutschland.
Das Wertvollste für die Einwohner des Rayons Krasnosnamensk ist die Möglichkeit, in Europa zu weilen, ihren Horizont zu erweitern, zu sehen wie die Menschen in den benachbarten Ländern leben ergänzte N. K. Katschalowa, Leiterin der Finanzabteilung in der Administration des Rayons. In den zwanzig Jahren der Zusammenarbeit zwischen uns konnten mehr als hundert unserer jungen Leute nach Deutschland fahren. Krasnosnamensk empfängt seinerseits junge Leute aus Deutschland. Ins Nachbarland - mit dem Ziel des Erfahrungsaustauschs - fahren auch Vertreter der Administration von Krasnosnamensk, Ärzte und sogar Polizisten. In den ersten Jahren der Freundschaft und Zusammenarbeit beider Regionen trafen sich regelmäßig deutsche und russische Kriegsveteranen, die an den Kämpfen um Schloßberg teilnahmen. Es gab in der Zwischenzeit auch viele andere Begegnungen.
W. P. Sydnjuk ist der Meinung, dass die Zusammenarbeit zwischen der russischen und der deutschen Seite sich unbedingt weiterentwickeln muss. Wir müssen ein neues Niveau der Freundschaft anstreben – Freundschaft zwischen allen Bevölkerungsschichten, kulturelle und sportliche Verbindungen entfalten und damit eine große Aufgabe lösen – gemeinsam teilnehmen an russisch-deutschen Veranstaltungen, mit deren Hilfe Projekte realisiert werden können, die für unsere Menschen notwendig sind. Das ist die Meinung des Leiters der Rayonadministration. Nach seinen Worten kann die russische Seite aussichtsreiche Projekte vorschlagen, die zum weiteren Austausch von Delegationen aus Deutschland und Krasnosnamensk führen können.
Im Rayon Krasnosnamensk machen sich Änderungen zum Besseren bemerkbar. Zwanzig Jahre waren eine wichtige Periode in der Freundschaft und Zusammenarbeit beider Seiten, und wir sind daran interessiert, dass dies sich weiter entwickelt sagte der stellvertretende Bürgermeister der Samtgemeinde Land Hadeln, Maik Schwanemann. Ich kam in den Rayon Krasnosnamensk mit dem Ziel der Vertiefung unserer freundschaftlichen Beziehungen.
Ein besonderes Gefühl führt in den Rayon Krasnosnamensk Norbert Schattauer, den Verantwortlichen für die Transporte humanitärer Hilfe und für die Arbeit mit der Jugend in der Kreisgemeinschaft Schloßberg. Schloßberg ist die Heimat meines Vaters und er war unter den neun Leuten, die vor zwanzig Jahren den ersten Transport humanitärer Hilfe begleiteten, und danach leitete er die Organisation der humanitären Hilfe nach Schloßberg. Nach Vaters Tod setze ich seine Arbeit fort. Aus diesem Grunde ist die Geschichte des Rayons Krasnosnamensk und das Leben der Menschen da für mich sehr wichtig.
Der Delegation aus Deutschland wird die Möglichkeit geboten, den Rayon und das Gebiet Kaliningrad besser kennenzulernen. Auf die Gäste wartet ein umfangreiches Programm, das den Besuch von Schloßberg (heute Dobrowolsk) beinhaltet, eine Begegnung mit der Leiterin der Verwaltung von Dobrowolsk, Besichtigung der Ortschaft mit Besuch seiner Sehenswürdigkeiten, ein Besuch der Ziegelei Belkino/Langenfelde und Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt und des Gebietes Kaliningrad. gez. Ekaterina

Übersetzt am 9.10.2011 durch Harry Hägelen, Delmenhorst.
Digitalisiert und gespeichert bei Martin Kunst, Ganderkesee.