Ablenken

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Hierarchie

Regional > Litauen > Ablenken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Ablenken








Der Weg nach Ablenken


Ablenken
Ablenken in der Memellandkarte


Einleitung

Mühlenteich in Ablenken 2005 (Bild: Werner Boes)

Ablenken, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name ist eine Wegbeschreibung: ein Ort, der nur auf Umwegen erreichbar ist.

  • preußisch-litauisch "aplenkimas" = das Umgehen, Beiseitelassen, Übergehen

[5] [6]


Allgemeine Information

  • Gut mit Außenhof, 20 km nordöstlich von Tilsit, gegründet 1611[7]
  • Krug Ablenken: Ehemaliger Krug, ca. 18 km nordöstlich von Tilsit, 1895 Wohnplatz zu Barsuhnen mit 2 Gebäuden und 26 Einwohnern[8]
  • Mühle Ablenken: Mühle, ca. 19 km nordöstlich von Tilsit, 1895 Wohnplatz zu Gillanden mit 2 Gebäuden und 15 Einwohnern[9]
  • 1818: 6 Feuerstellen, 41 Seelen [10]
  • Östlich von Ablenken liegt eine Prußenfeste auf dem Greiszöhner Schlossberg und östlich vom Ort liegt eine Schanze.


Politische Einteilung

Taufschüssel aus Messing

1785 cölmisches Gut und Grenzort mit Polen, mit einer Wassermühle über die Jura, fünf Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis Insterburg, Amtsbezirk Schreitlaucken[11]

1818: köllmisches Dorf, Wassermahl, Walk- und Schneidemühle, Domaine Schreitlaugken[12]

  • 15.10.1858, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1858, No.43, Verordnung 322
Kommunalisierung einiger Grundstücke betr. A.d.J. 2194, Sept.
Auf Grund §1. des Gesetzes vom 14ten April 1856 Nr. 4414 ist
1. das Mühlengut Ablenken mit dem Kommunalverbande des Dorfes Gillanden, Kreises Tilsit,
2. die theils köllmische, theils erbfreie Besitzung Sdorkowen mit dem Rittegute Steinort, Kreises Angerburg,
zu einem gemeinschaftlichen Gutsbezirke vereinigt worden, was hiermit bekannt gemacht wird. [13]

10.1.1920: Abtrennung des Memelgebiets vom Deutschen Reich;[14] Ablenken kommt zum Kreis Pogegen, Memelgebiet

22.3.1939: Wiedervereinigung des Memelgebiets mit dem Deutschen Reich[15]

1.5.1939: Ablenken kommt zur Gemeinde Gillanden.[16]

1.10.1939: Gillanden kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit. [17]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Ablenken gehörte 1785 zum Kirchspiel Willkischken[18]

Ablenken gehörte 1912 zum Kirchspiel Laugszargen, vor 1899 aber zum Kirchspiel Willkischken.

Friedhof

In Ablenken gibt es zwei alte Friedhöfe.

Lage
Lage der Friedhöfe Ablenken im Messtischblatt


Fotos

Der westlich gelegene Friedhof liegt auf einem kleinen Hügel. Er ist total überwuchert. Die Fotos wurden freundlicherweise von Eligijus Valskis zur Verfügung gestellt.


Der östlich gelegene Friedhof wurde etwas erhöht auf einem Hügel angelegt, um ihn vor dem Hochwasser der Jura zu schützen. Er ist überwuchert und es sind keine Gräber mehr erkennbar. Die Fotos wurden freundlicherweise von Elgijus Valskis zur Verfügung gestellt.


Standesamt

Ablenken gehörte 1888 zum Standesamt Laugszargen.


Bewohner


Geschichte

Ein Bericht von Werner Boes

Gut Ablenken Vorderseite 1943 (Foto: Ewald Boll)

Im Jahre 1614 bereisen die Inspektoren Andreas v. Kreytzen, Gerlach Bandemer und Caspar von Lossau das Gebiet, um das bis dahin nicht genutzte markgräfliche Land gegen entsprechenden Zins zu verpachten oder zu verkaufen. Familie Schwab kauft It. Urkunde zu "köllmischem Recht" einen "Winkel" an der szamaitischen Grenze, zwischen Kuszeiten und Kraulischken gelegen. Diese Hufe ist mit Weiden bewachsen und liegt an der Jura. Preis hundert Mark und jährlich vier Mark Steuern für das Amt, dafür ist das Land "frei von Scharwerk und andern Beschwer".

Eine weitere Urkunde vom 10. Oktober 1615 besagt, daß dem früheren Hauptmann zu Tauroggen, Jacob Schwab, zu seinem bisherigen Besitz auch eine Hufe bei Krakischken zur Viehweide verliehen ist und dort für Reisende auch eine Fähre über die Jura einrichten und betreiben darf.

Laut Urkunde vom 9. Mai 1611 erklärt Markgraf Johann Sigismund verbindlich für "sich, seine Erben und Nachkommen", daß er seinem Verwalter in Tauroggen, Jacob Schwab, in der Nähe der Dörfer Gillanden und Greiszöhnen im Kreis Ragnit, acht "Hufen Übermaß" (Hufe ein Flächenmaß) verkauft, und das Recht, einen "Krug" (Gastwirtschaft) zu betreiben, übertragen hat. In dieser Urkunde verpflichtet sich Jacob Schwab, für jede Hufe einhundert Mark zu zahlen, sowie für "Kruggerechtigkeit" ebenfalls 100 Mark, gerechnet mit 20 Groschen je Mark, zusammen demnach 900 Mark. Außerdem erhalte das Amt Ragnit jährlich von "jeder Hufe" drei Mark Zins (Steuer) und als "Zapfengeld" (heute Getränkesteuer) fünf Mark jährlich.

All diese Verträge waren von Markgraf Johann Sigismund anerkannt, abgesegnet, bestätigt und im "2. Hausbuch Zeile 379 in Ragnit igrossiert" (man würde heute sagen: notariell beglaubigt und im Grundbuch eingetragen).

Wie wenig aber solche Privilegien, obwohl die jährliche Steuer abgeführt wurde, ihren Besitzer vor Streitigkeiten, selbst vor dem gänzlichen Verlust der betreffenden Krug- oder Fährgerechtigkeiten schützen konnten, zeigt die Geschichte des Gutes der Familie Schwab in Ablenken.

Gut Ablenken Rückseite 1943 (Foto: Ewald Boll)

Das Gut mit neun Hufen Land blieb drei Generationen im Besitz der Familie Schwab und kam dann durch Vererbung an die Familie Dreßler. In den Willkischker Kirchenbüchern werden sie während des 17. Jahrhunderts als "Schwabes Erben" gehörend erwähnt. Anfang des 18.Jahrhundert muß der Gewinn des Kruges deutlich zurückgegangen sein. Es heißt, es müsse jetzt "Königliches Bier" ausgeschenkt werden. Ob vorher selbstgebrautes Bier einen höheren Ertrag brachte, ist nur meine Vermutung. Auf jeden Fall berichtet der Amtmann Kühn zu Absteinen am 15. Januar 1726, daß der Cöllmer Dreßler seinen neuerbauten Krug dem König zum Kauf anbietet und meint, es wäre geraten, dieses Schankgebäude von 80 Fuß Länge und 10 Fuß Breite nach Willkischken oder Bittehnen zu versetzen. Immerhin hätte der Krug an Zapfengeld, Erbzins, Scheffel-, Metz- und Lagergeld 16 Thaler 16 Groschen erbracht, was jetzt wohl wegfällt. Die Gumbinner Kammer lehnt ab und befiehlt, einen vereidigten Schanker in den Ablenker Krug einzusetzen.

Im Juli 1727 berichtet Daniel Dreßler an den König, ihm sei auferlegt worden, an dem ihm angrenzenden Fluß Gilanda eine Mühle zu bauen, womit Zimmerleute und Tagelöhner bereits beschäftigt sind. Er erneuert sein Angebot, den vor drei Jahren erbauten neuen Krug zu verkaufen. Wenn das Gebäude über's Feld transportiert und neben die Mühle gesetzt wird, könnte es doch wegen der vorbeikommenden Reisenden und der zu erwarteten Mahlkunden ein profitables Geschäft werden. Den Wert des Kruges beziffert er mit 947 Talern, die er für Baumaterialien und Handwerker verausgabt hätte.

Die Gumbinner Kammer erklärt "zurresolution", daß sie dem König nicht empfehlen könne, den Krug zu erwerben. Außerdem könne der Krug nicht von Ablenken zur Mühle transportiert werden, da weder hierfür noch zum Kauf Geld zur Verfügung steht. Da die Rentabilität des Kruges für Dreßler schlecht bleibt, bittet er mit Schreiben vom 7. Oktober 1727 den König wieder um Sondervergünstigungen, die auch anderen Krügern (Wirten) gewährt werden. Wieder erhält er eine Ablehnung.

Am 15. Juni 1730 schickt Daniel Dreßler sein im Archiv von Ragnit gefundenes "Privilegium von 1615" mit der Bitte, seine alte "Freiheit des Bierschankes" wieder gewähren zu wollen. Die Gumbinner Kammer teilt "rigoros" mit, daß ungeachtet der alten Verträge er weiterhin "Amtsbier" ausschenken müsse.

Dreßler bekommt auch Schwierigkeiten mit seinen Rechten, einen Fährbetrieb zu führen. 1739 beschwert sich Georg Kremser, daß seine Fähre bei Szagmanten keinen Zuspruch hat, weil Daniel Dreßler in Ablenken Fremde über die Jura setzt. Diesen Angriff konnte Dreßler jedoch abwehren, weil er nachweisen konnte, daß seine Vorfahren seit Generationen gewissenhaft den Fährdienst geführt haben.

Gut Ablenken Rückseite 2007 (Foto: Renate Günther-Greene)

Daniel Dreßler berichtete bereits 1740 einmal an den König, daß seine Vorfahren schon über 100 Jahre auf Ablenken säßen. Als schreibgewandter, streitbarer Herr wird er beschrieben, der die Grundlage des Wohlstandes der Familie Dreßler über Generationen legte. Die Nachkommen der Familie werden teils durch Erbschaft, teils durch Heirat immer wieder als Besitzer der Güter rund um Willkischken genannt.

Daniel Dreßler gibt nicht auf. Er bietet dem König 1744 seinen Krug in Piktupönen mit einem Gebäude von 154 Fuß Länge und 40 Fuß Breite zum Kauf an mit der Bedingung, daß ihm die bisherige "Kruggerechtigkeit" in Ablenken, die ihm 1723 genommen wurde, wieder erteilt würde. (Wie, seit wann und woher Dreßler den Krug in Piktupönen hatte, konnte ich nicht finden). Er bekam tatsächlich sein altes Recht zurück.

Zur Zeit der russischen Invasion im Jahre 1757 war Daniel Dreßler auf seinem Gut in Ablenken. Es wird berichtet, daß er nicht nur das Wirtschaftsgehöft in Flammen aufgehen sah. Von den Russen, die nach Geld suchten, wurde er zu Tode gemartert. Er soll einen eisernen Kasten mit Wertsachen im Jurastrom versenkt haben, was durch einen ungetreuen Knecht den Russen verraten wurde. Seine Gattin, mit glühenden Bolzen gemartert, überlebte. Sie übergab Gut Ablenken dem Gatten ihrer Tochter namens Pilgrim zur Bewirtschaftung, da ihr Sohn Johann Gottlieb das Domänenamt Saalau gepachtet hatte. 1769 starb Pilgrim, und der Sohn Johann Gottlieb übernahm das väterliche Gut.

Durch Testament und nach erfolgter Erbteilung ist aktenkundig, daß 1769 trotz der vor 13 Jahren vollständigen Zerstörung des Gutes durch die Russen neben stattlichen Gebäuden wieder 20 Kühe, 9 Kälber, 10 Pflugochsen, 1 Bulle, 9 junge Ochsen, 16 Arbeitspferde, 10 junge Pferde, 7 Stuten, 6 Füllen, 23 Schafe und 21 große Schweine vorhanden waren.

1770 kaufte Dreßler noch 11 Morgen Land in der Dorfschaft Gillanden zwecks Errichtung einer Windmühle. Diesen Besitz und auch die Wassermühle in Ablenken verkaufte Dreßler 1806 an den ehemaligen Quartiermeister Ernst Putzin für 16.000 Taler. Dieser vergrößerte den Besitz nach und nach erheblich. Leider zerfiel das Anwesen und Putzin verkaufte die Mühle Ablenken 1907 an einen Herrn Kowalsky, der dann das Vorwerk Barsuhnen abtrennte.

Johann Gottlieb Dreßler und seine Frau Johanna Elisabeth geb. Szepanski bestimmten in ihrem Testament den jüngsten Sohn Johann Friedrich zum Erben des Gutes, der es 1805 nach dem Tod des Vaters übernahm. Da sich die Familie wieder in ersichtlich guter Vermögenslage befand, konnten die Geschwister entsprechend ausgezahlt werden.

Gut Ablenken: Mühle mit großer Getreidescheune 1943 (Foto: Ewald Boll)

Es waren: Johanna Beate, vermählt mit Rittmeister von Lockstädt. Ludwig Ferdinand, Oberamtmann in Schreitlaugken. Maria Amalia, vermählt mit Pupillenrat Andrae.

Die Mutter Johanna Elisabeth Dressler geb. Szepanski verstarb im 86. Lebensjahr in Willkischken, als sie gerade zu Besuch ihrer dort wohnenden, verwitweten Tochter Johanna Beate von Lockstedt war. Sohn Johann Friedrich Dreßler, der inzwischen Herr auf Gut Ablenken war, heiratete Dorothea Donalitius, Tochter des Christian Donalitus auf Wischwill. Sie hatten drei Töchter, von denen zwei in jugendlichem Alter an Tuberkulose starben. Die überlebende Tochter Ottilie heiratete Julius Heimbs, den Besitzer von Gut Polompen, der schon nach kurzer Ehe verstarb. Ihr Sohn Albert Heimbs, geb. 1835, übernahm das großelterliche Gut Ablenken. Mit seiner Frau Anna, geb. Habedank, hatten sie einen Sohn, der wieder Albert hieß, und nach dem Tod des Vaters 1898 Gut Ablenken weiter führte.

Gerade zu diesem Zeitpunkt wurde die heutige Willkischker Kirche als Backsteinbau in neugotischer Bauweise eingeweiht.

Um 1913 hieß der Besitzer des Gutes Ablenken Rohrmoser. Ob der Namenswechsel durch Erbfolge oder Verkauf zustande kam, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden. Das Gut zu Stablacken gehörte einer Familie Rohrmoser. Ein Sohn, Ernst Rohrmoser, war zuletzt Stadtbeamter in Königsberg und verstarb 1902 unverheiratet. Ein Max Rohrmoser kaufte am 1.September 1898 den Großgrundbesitz Eggertinnen. Ob aus diesen begüterten Familien der neue Besitzer von Ablenken kommt?

Die Mühle Ablenken

Wohnhaus der Mühle vor 1943 (Foto: Ewald Boll)


Der im vorhergehenden Artikel wiederholt genannte Daniel Dreßler errichtete die Mühle im Jahre 1723 und verkaufte sie, wie ebenfalls erwähnt, 1805 an Ernst Putzin. Aus anderen Unterlagen geht hervor, daß die Mühle vorher um die Jahrhundertwende verpachtet gewesen sein muß, also nicht mehr von der Familie Dreßler bewirtschaftet wurde. Als Erbmühlen-Pächter von Ablenken und Besitzer der Wassermühle in Schreitlaugken ist ein mehrseitiges Schreiben eines Christopf Friedrich Dreßler vorhanden. Vermutlich ist er ein Vetter von Daniel Dreßler und verheiratet mit einer geb. Kantius, Schwester des Friedrich August Kantius, geb. 1719 in Spandau, Oberförster in Nassawen.

Die finanzielle Lage der Mühle muß nicht gut gewesen sein. Christoph F. Dreßler schrieb an den König:
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster Allergnädigste König und Herr
Ablenken, den 19. Dezember 1781

Erbmühlen-Pächter Dreßler bittet unterthänigst:
1. Um die Vergütung von 150 rTlr...................
2. um Zurückzahlung der seit 14 Jahren.........
3. um die gänzliche Niederschlagung...............

Der vielseitige Brief an den König ist uns im Text erhalten geblieben. Im Grunde klagt Dreßler darin ausführlich über die nicht von ihm verschuldete finanzielle Notlage infolge Russenkrieg, Baukosten, Pachtzahlungen usw. Das Gesuch wurde mit Bescheid vom 11. Januar 1782 vom Amt in Gumbinnen abgelehnt. Vermutlich wurde im Laufe der Folgezeit die Mühle unwirtschaftlich, was schließlich im Jahre 1806 zum Verkauf führte.

Ablenken Mühle: Wohnhaus im Jahre 2005 (Foto: Werner Boes)

Anmerkung:
Frau Hildegard Kieper geb. Baltromejus
Bei einem Telefonat am 31.1.03 erfahren wir:
Frau Kieper war in erster Ehe mit Herrn "Ewald Boll" verheiratet. Ihr Mann war so begeistert von der Mühle in Ablenken, daß beide diese 1943 kauften. Von der Genossenschaft war ein Herr "Kauka" als Verwalter eingesetzt. Weil ihr Mann - Ewald Boll - zur Wehrmacht mußte, blieb Herr Robert Kiauka bis zur Flucht Verwalter der Mühle. Sie erinnert sich, daß in der Mühle nicht mehr gemahlen wurde, wohl aber gab es Strom durch Wasserkraft. Frau Kieper bestätigt, daß sich neben der Mühle auch ein Krug befand.

Autor: © 2003 Werner Boes [19]
Bilder: Werner Boes
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Werner Boes
[20]

Weitere Geschichtsinformationen

1615 Hof und Krug im Schulzenamt Gillanden, 9 Huben groß, zahlt jährlich 2 Mark 24 Schillinge Kirchendezem. Gründungsurkunden datieren von 1611, 1614 und 1615. Erster Besitzer war Jacob Schwab, Hauptmann zu Tauroggen, später Gottfried Schwab, um 1677 Michael, Christoph und Albrecht Schwab, Vorfahren der Familie Dreßler. 1644 wohnt in der Schmiede daselbst der Schmied Georg Freitag, 1667 der Schmied Adam und 1677 der Schmied Skimmel. [21]

Den Krug in Ablenken besitzt 1747 Georg Wiprecht; es wird ihm bei der Verleihung zur Bedingung gemacht, sich überall so aufzuführen, wie es einem rechtschaffenen Wirt und Krüger zukommt !

Dem Taurogger Verwalter Jakob Schwab werden beim Dorf Gillanden und Greißohnen acht Huben Übermaß und eine Kruggerechtigkeit für in Summa 900 Mark preußisch im Jahre 1611 verliehen. 1614 erhält Schwabs Witwe noch eine mit Weiden verwachsene Hufe zu vollen Rechten frei von Scharwerk und allem Beschwer. Diese Hufe ist zwischen Kurmeiten und Krakischken gelegen. 1753 ist der Mühlenmeister Johann Martin Rost Meistbietender für die zwei Wassermühlen in Ablenken und Schreitlauken für 1350 Taler Kaufgeld; die Pacht wird nach jedesmaligem Anschlag entrichtet. Für Instandsetzung der Gebäude wird ihm frei Bauholz bewilligt. 1768 sind die Mühlen im Besitz des Christoph Friedrich Dreßler, der noch eine Ölmühle anlegt.[22]


Bibliographie

Memeler Dampfboot

  • 1978 Nr.12 S.179-180: Bauernhöfe des Memellandes: Heimbs, Gut Ablenken


Verschiedenes

Karten

Ablenken auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Ablenken im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ablenken im Messtischblatt 0899 Szugken und 0898 Willkischken (1913-1941) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Amtsblatt des Memelgebiets vom 29.12.1923, S.1085ff, http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  4. GOV: http://gov.genealogy.net/
  5. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  6. Peteraitis, Vilius: Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 420
  7. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  9. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  10. Der Regierungs-Bezirk Gumbinnen nach seiner Lage, Begrenzung, Grösse, Bevölkerung und Eintheilung nebst einem Ortschafts-Verzeichnisse und Register, Gumbinnen 1818, Nachdruck: Sonderschrift Nr.48 des VFFOW, Hamburg 1981
  11. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  12. Der Regierungs-Bezirk Gumbinnen nach seiner Lage, Begrenzung, Grösse, Bevölkerung und Eintheilung nebst einem Ortschafts-Verzeichnisse und Register, Gumbinnen 1818, Nachdruck: Sonderschrift Nr.48 des VFFOW, Hamburg 1981
  13. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1858, Nr.43, Verord. 322, S.277 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  14. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  15. Reichsgesetzblatt 1939, Teil II, S. 608)
  16. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  17. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  18. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck VFFOW, Hamburg 1990
  19. "Memel-Jahrbuch" für das Jahr 2004 - Selbstverlag Manfred Malien 24211 Preetz http://www.tilsit-ragnit.de/ragnit/ra_ablenken_gut.html
  20. Quelle: Beiträge zur Chronik des ostpreußischen Grundbesitzes, Jenny Kopp, 1913
  21. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927
  22. Kopp, Jenny: Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918, S.95.