Neegeln

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
(Weitergeleitet von Alt Negeln)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite gehört zum Portal Memelland und wird betreut vom OFB-Team Memelland.
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland

Hierarchie

Regional > Litauen > Neegeln

Regional > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Neegeln


Neegeln
Neegeln in der Memellandkarte


Einleitung

Neegeln, auf der Kurischen Nehrung, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Es existierte auch:

Namensdeutung

Der Name bezieht sich auf einen kleinen Tannenwald.

  • nehrungs-kurisch "agu" = Tannennadel + Diminutiv-Endung


Allgemeine Informationen

  • Alte Dorfstelle
  • Kurische Nehrung
  • 15,5 km nordöstlich von Nidden
  • 1854 in Dünen versunkenes Dorf am Fuße des Neegelnscher Bergs
  • Gegründet 1775
  • Alte Dorfstelle
  • 6,5 km nördlich von Perwelk
  • In den Dünen versunkenes Dorf
  • Gegründet vor 1447

Da z. Zt. noch keine ausreichenden, gesicherten Quellen und Erkenntnisse vorliegen, sind beide Orte auf dieser Seite zusammengefasst.



Bewohner

Geschichte

Under den fischernn zu Negeln (1540)

  • Gautsche, Habicht, Jörg der Krugere daselbst, Krebs, Kvyre
  • Pellek, Pypitt, Selhundt, Suber, Subers

Die Chronik von Neegeln

Erinnerungen an versandete Nehrungsdörfer

Wir Memelländer wissen, daß in geschichtlicher Zeit acht Dörfer der Kurischen Nehrung von Wanderdünen verschüttet wurden. Ihre Ortsnamen werden nur noch auf Spezialkarten festgehalten. Mehrere andere Siedlungen wurden unter Beibehaltung ihrer Namen verlegt (z. B: Nidden, Pillkoppen). Das zähe Ringen mit den anstürmenden Sandmassen schildert die Literatur nur von wenigen Ortschaften (Karwaiten, Kunzen, Alt-Nidden).

Fast vergessen ist der Untergang von Alt-Neegeln in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dort wurden die meisten Einwohner von der Cholera hingerafft:

Eine Sage gewährt uns Einblick in jene Not. Danach versuchte man, den Kranken mit „Schrecken" zu helfen: man begoß die Fiebernden mit kaltem Wasser aus dem Abzugsgraben oder Bächlein. Wieder stehen zwei Fischer mit ihren Eimern am Graben. Plötzlich ist ein fremder Mann vor ihnen. Die Fischer erschrecken, fassen hastig ihre Eimer und ... „Bleibt stehen", ruft der Fremde, „sonst müßt ihr sterben!" Sie wenden sich und der Cholera-Mann ist fort. Sie beide aber gehören zu den wenigen Überlebenden des Dorfes...

  • 1719: Neglen, ein cöllmischer Krug im Strand Creyse am Strande auf der Churischen Nehrung gelegen, gehört dem Strand Bedienten Friedrich Reese. Der itzige Eigenthümer hat den Krug ererbet.Quelle:[6]

1763 verlassen die letzten ihre Hütten. Rinnender Sand breitet sich bald gnädig über das Cholerafeld aus. Neu-Neegeln (amtlich: Neegeln) erschien den Flüchtlingen als sicherer Wohnort. Buschwerk und Wald schützen gegen Dünengefahr. Niedriger Grundwasserstand läßt die Gärten grünen. Freilich gibt es noch keine Dorfstraße; aber die fehlt ja auch den größeren Nehrungsorten. Jeder Ankömmling sucht sich sein Plätzchen; und bald stehen 18 Häuser am Haffufer. Sie sind unterschiedlich groß; einige haben sogar Vorlauben. Erst im Juli 1820 werden die Grundstücke amtlich vermessen. Aus der Fischersiedlung ist ein Dorf geworden, sogar ein Schulort. Die Fischer sind uns dem Namen nach bekannt

Lageplan von Neu Neegeln

1. Schulz, Labrenz
2. Adam Freidenfeld
3. Hans Szillus
4. Martin Pinkis
5. Fritz Kokies
6. Ephraim Radmacher
7. Friedrich Radmacher
8. ---
9. Fritz Daetzkaitis
10. Friedrich Freidenfeld
11. Jurge Pinnis (Pinkis?)
12. Hans Pinkis
13. Schule
14. Christoph Pippis
15. Ephraim Feege (Foege ?)
16. Chip Pinkis
17. Michel Pinkis
18. Eigenkätner Radmacher

Die glückhaften Jahre währen nicht lange. Der Waldstreifen kann die wandernde Düne nicht aufhalten. 1836-1854 muß die Dorfstelle aufgegeben werden. Die Fischer gründen Preil; einige ziehen nach Perwelk und Purwin (= nördlichster Teil von Nidden). [7]


Verschiedenes

Karten

Neu Neegeln

Siehe Aigella auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Neegeln auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Neegeln im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ehemalige Dorfstelle Neegeln im Preußischen Urmesstischblatt 1859
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Alt Neegeln

Alt Neegeln als Ort nicht erkennbar auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Versandete Dorfstelle Alt Negeln (und Kirchhof/Friedhof ganz links) im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Alte Dorfstelle Alt Neegeln (Friedhof nicht mehr verzeichnet) im Preußischen Urmesstischblatt 1859
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed!


Request failed!

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Urmesstischblatt von 1834
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  7. Memeler Dampfboot 1969 Nr.19 Seite 257