Alt Wartenburg

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Disambiguation notice Alt Wartenburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Alt Wartenburg (Begriffsklärung).

Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Alt Wartenburg


Einleitung

Allgemeine Information

Alt Wartenburg war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935-1945 eine Gemeinde im Ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Im Jahre 1905 gehörte zur Landgemeinde auch noch der Wohnplatz Orzechowo-Mühle. Seit 1945 gehört die Gemeinde zu Polen und heißt auf polnisch Barczewko. Der frühere polnische Name war Wartembork Stary.

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Wartenburg i. Ostpr. (Ev. Kirchspiel).

Katholische Kirchen

Alt Wartenburg (Kirchspiel).


Geschichte

  • 1355-1373: Gründung des Kirchdorfes mit Handfeste in diesem Zeitraum. Die Urkunde ist verlorengegangen.[1]
  • 05.02.1369: Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes.[2]
  • 09.06.1376: Bischof Heinrich III. erneuert die Handfeste mit 80 Hufen, darunter 8 Schulzenhufen und 4 Pfarrhufen zu Kulmischem Recht. Lokator und Schulze war Heinrich von Blankensee..[3]
  • 1379: Die kath. Kirche im Ort wird gegründet.[4]
  • 05.11.1385: Laurentius Hunderfrewde wird das Mühlenprivileg verliehen.[5]
  • 11.12.1405: Das Dorf erhält 9,5 Hufen Wald und 10,5 Hufen Heide.[6]
  • 28.03.1579: Das Dorf erhält abermals 10 Hufen Wald und 20 Morgen.[7]
  • 01.03.1588: Bischof Kromer erneuert die Ortsprivilegien.[8]
  • 1785: Das Königliche Bauerdorf mit einer Kirche hat 65 Feuerstellen.[9]
  • 1817: Das Amt Wartenburg - und damit auch Alt Wartenburg - kommt zum neugegründeten Kreis Allenstein.
  • 1820: Das Königliche Bauerdorf hat 74 Feuerstellen und 323 Seelen.[10]
  • 15.06.1845: Diebstahl einer Stute vom Felde des Köllmers Michael Junklewicz.
  • 03.02.1847: In der Nacht wurde dem Schulzen Thamm aus dem Stalle ein Wallach gestohlen.[11]
  • 1853: Separation des Zinswaldes.[12]
  • 18.05.1853: Ausbruch der Pferderäude im Ort.
  • 10.04.1854: Im Ort ist die Pferderäude ausgebrochen.
  • 07.06.1854: Im Ort hat die Pferderäude aufgehört.
  • 27.03.1855: Der Grundbesitzer und Kirchenvorsteher Kirsporski ist von der Königl. Regierung als stellvertrender Kommissarius für den 3. Bezirk der Feuer-Societät der landschaftlich nicht associationsfähigen Grundbesitzer bestätigt worden.
  • 1857: Das (kath.) Kirchdorf hat 657 Einwohner und gehört zum ev. Kirchspiel Wartenburg. Poststation ist ebenfalls Wartenburg.[13]
  • 1859: Separation des Königreichwaldes.[14]
  • 05.01.1859: Der Köllmer Andreas Junklewicz ist zum Schulzen bestellt und verpflichtet worden.
  • 1860: Fixation des Holzungsrechts der Pfarre in Königreichwalde.[15]
  • 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Kirchdorf eine Fläche von 7814 Morgen 36 Dez und 91 Wohngebäude mit 649 Einwohnern (1 Protestant, 648 Katholiken). Als Muttersprache geben 11 Personen die deutsche und 638 Personen die polnische Sprache an.[16]
  • 16.11.1863: Der Eigenkäthner Andreas Babiel hat die Haussteuer zu zahlen.
  • 07.02.1867: Zum Bau der katholischen Kirche in Liebstadt wurden von der Dorfschaft 2 Thlr 14 Sgr 6 Pf gespendet.[17]
  • 12.08.1867: Von diesem Tage bis zum 24.08. wird die Brücke über den Pissafluss auf dem Wege von Lengainen nach Alt Wartenburg umgebaut.[18]
  • 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Maraunen Nr. 13 aus den Landgemeinden Alt Wartenburg, Neu Maraunen und Reuschhagen sowie den Gutsbezirken Groß Maraunen und Klein Damerau.[19]
  • 01.01.1883: Der Amtsbezirk Maraunen umfasst die Landgemeinden Alt Wartenburg, Neu Maraunen und Reuschhagen und die Gutsbezirke Groß Maraunen und Klein Damerau.[20]
  • 16.07.1901: Der Weg von Stolpen nach Alt Wartenburg ist wegen Ausführung von Befestigungsarbeiten bis auf Weiteres für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
  • 01.12.1905: Bei der Volkszählung hat die Landgemeinde eine Fläche von 2020,6 ha und 149 Wohngebäude mit 1062 katholischen Einwohnern. Als Muttersprache wurde von 198 Personen deutsch (18,6 %) und von 860 Personen (81,0%) polnisch angegeben. Weitere 4 Einwohner gaben deutsch und eine andere Sprache an (0,4%).[21]
  • 01.01.1908: Der Amtsbezirk Maraunen umfasst die Landgemeinden Alt Wartenburg, Neu Maraunen und Reuschhagen und die Gutsbezirke Groß Maraunen und Klein Damerau.[22]
  • 08.02.1910: Aurelie Hauschild wird Lehrerin im Ort.[23]
  • 1913: Die Landgemeinde hat 1028 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Langwald, Pfarrer ist Klaperski, Lehrer sind Buchholz und Herrmann, Lehrerinnen sind Hauschild und Liedtke. Gastwirte sind Otto Baginski und Johann Korczak. Besitzer ist Johann Klein und Kaufmann ist Joseph Zimmermann. Außerdem ist Besitzer Krebs in Alt Wartenburg Amtsvorsteher von Maraunen.[24]
  • 11.07.1920: Bei der Volksabstimmung stimmen 540 Einwohner für Ostpreußen und 80 für Polen.[25]
  • 1921: Langwald in Alt Wartenburg ist Amtsvorsteher vom Amt Maraunen.
  • 1927: Barczewski in Alt Wartenburg ist Amtsvorsteher vom Amt Maraunen.[26] Standesbeamter ist Kischporski in Alt Wartenburg.
  • 01.01.1929: Eingliederung des Gutsbezirks Sadlowo (forstfiskalischer Teil des Wadangsees) in die Landgemeinde Alt Wartenburg im Amtsbezirk Maraunen.[27]
  • 01.06.1929: Anton Kalb wird Lehrer im Ort.[28]
  • 01.01.1933: Eingliederung von Teilen der Landgemeinde Alt Wartenburg (105,906) in die Landgemeinde Maraunen.[29]
  • 01.09.1931: Der Amtsbezirk Maraunen umfasst die Landgemeinden Alt Wartenburg und Maraunen.[30]
  • 01.06.1933: Julius Stadge wird Hilfslehrer im Ort.[31]
  • 23.06.1938: Pfarrer Karl Barwinski stirbt.[32]
  • 1938: Joachim Ziemetzki wird Pfarrer der Gemeinde.[33]
  • 01.01.1945: Der Amtsbezirk Maraunen umfasst die Gemeinden Alt Wartenburg und Maraunen.[34]
  • 23./24.01.1945: Pfarrer Joachim Ziemetzki wird von Russen erschossen und in einem Walde in Alt Wartenburg verscharrt.[35].[36]
  • Mai 1945: Pfarrer Ziemetzki wird von Pfr. Dziendzielewski in Alt Wartenburg beerdigt.[37][38]

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

siehe hier: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Landkreis Allenstein

Bibliografie

  • Anon. Matthäus Grunenberg (1787-1863). Organist, Kirchschullehrer und Küster zu Alt Wartenburg. 9. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1978), S. 277-281.
  • Boetticher A. Alt Wartenburg. In: Boetticher A. Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Heft IV. Das Ermland.Kommissionsverlag B. Teichert, 1894, S. 267-268.
  • Fox, U. Aus der Geschichte von Alt Wartenburg. Unsere Ermländische Heimat 31 (1985) Nr. 4, S. XIII-XV.
  • Fox, U. Kirchspiel Alt Wartenburg im Ermland mit Jadden - Tengutten - Tollack 1325-1985. Bonifatius GmbH, Paderborn, 1989.
  • Fox, U. Totenbücher 1830-1876 und Friedhofsdokumentation des Kirchspiels Alt-Wartenburg im Ermland; Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, Quellen Nr. 9, 1996.
  • Schwark B. Pfarrer Joachim Ziemetzki - Kaplan Clemens Hinzmann - Alt Wartenburg. In: Schwark B. Ihr Name lebt. Ermländische Priester in Leben, Leid und Tod. Veröffentlichungen der Bischof Maximilian-Kaller-Stiftung. Reihe II: Heimat und Geschichte. A. Fromm, Osnabrück (1958), S. 95-97.


Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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Fußnoten

  1. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  2. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  3. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  4. Grigoleit, S. 2
  5. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  6. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  7. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  8. Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert, HB-A-L 29 (1998), S. 37
  9. Goldbeck, S. 211
  10. Wald, S. 173
  11. AK 1847, S. 22
  12. Grunenberg, S. 91
  13. Stat.-topogr. Adreß-Handbuch von Ostpreußen, 1857, S. 131
  14. Grunenberg, S. 91
  15. Grunenberg, S. 91
  16. Grunenberg, S. 146
  17. AK 1867, S. 43
  18. AK 1867, S. 235
  19. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  20. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  21. Gemeindelexikonfür das Königreich Preußen, Heft I Ostpreußen, S. 2-3
  22. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  23. http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0005/vlk-0005-0725.jpg
  24. Adressbuch Allenstein 1913, S. 217
  25. HB-A-L-22 (1991), S. 31
  26. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  27. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  28. www.bbf.dipf.de
  29. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  30. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  31. www.bbf.dipf.de
  32. Dioecesis Warmiensis, 1939, S. 54
  33. Personalschematismus der Diözese Ermland, 1939, Hrsg. Bischöfliches Ordinariat, Frauenburg, 1939, S. 40
  34. http://territorial.de/ostp/allenst/maraunen.htm
  35. Ploetz, S. 73
  36. Schwark, S. 95
  37. Ploetz, S. 73
  38. Schwark, S. 96