Altenbergen (Marienmünster)

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Altenbergen: Erstvorkommen des Namens, Ortsstatus, Grundherrschaften, Kirchenhinweise, historisch – topografische Entwicklungen und strukturelle Vernetzung im heimatkundlichen Zusammenhang zur Auffindung von Archiven, Quellen, Hinweisen...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Höxter > Marienmünster > Altenbergen

Lokalisierung der Stadt Marienmünster innerhalb des Kreises Höxter
Schild am Ortseingang



Einleitung

Das histor. Windrad
Geographische Lage
51.793464°N 9.243928°O


Zeitschiene vor 1803

Name

Grundherrschaft

Kirche

Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779

Zeitschiene nach 1802

Provinz Westfalen

Verwaltungseinbindung 1895

Infrastruktur 1931

Dorfteich und Haus Nr.8 um 1940

Amt Vörden, Kreis Höxter, Regierungsbezirk Minden, Sitz Vörden, Bürgermeister Ahlemeyer, Fernsprecher 6, Nachtruf öffentl. Fernsprechstelle Vörden

  • Gemeinde Altenbergen: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Unverzagt, Ortsklasse D
    • Einwohner: 405 Kath.
    • Gesamtfläche: 819 ha
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Volksschule, Bestellungspostanstalt, Eisenbahnstation Brakel 13 km., Feuerwehr (Pfl.), Elektrizitätsversorgung, Wasserwerk
    • Politik, Gemeindevertretung 6 Sitze.
      • Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931

Kommunale Neugliederung


Wappen von Marienmünster Ortsteile der Stadt Marienmünster  -   ( Kreis Höxter )  -  ( Regierungsbezirk Detmold )

Altenbergen    |    Born    |    Bredenborn   |    Bremerberg    |    Eilversen    |    Großenbreden    |    Hohehaus   |     Kleinenbreden   |     Kollerbeck   |    Löwendorf   |    Münsterbrock   |     Papenhöfen   |   Vörden

Wappen

Datei:Wappen Ortsteil (Marienmünster).png Beschreibung:

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Kirchenbücher (rk.) Altenbergen seit 1687
  • Altenbergen, St. Martin, katholisch, Matrikel, 1687 - 1885, Digitalisate online bei Matricula

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Altenbergen, Zivilstandsregister Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1808-1814
  • Altenbergen, Kirchenbücher rk. Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874

Allgemeine Information

Hier: Beschreibung der Ortschaft, Größe, Bevölkerung usw.)

Politische Einteilung

1807 - 1813
Kanton Vörden, Distrikt Höxter, Département de la Fulde (kurz Fulda-Departement), Königreich Westphalen

Kirchenwesen

Pfarrei (rk.)

Martinskirche wohl alt, gehört 1231 als Pfarrei zum Archidiakonat Steinheim, wird 1324 dem Kloster Marienmünster inkorporiert und von Mönchen verwaltet.

  • In der Reformationszeit kurzfristig lutherische Prediger.
    • Pfarrangehörige hatten Hand- u. Spanndienste bis zur Ablösung zu Leisten

Kirchen u. Kapellen

Pfarrkirche St Martin (1898), konsekriert 1899, Sakristeianbau, Kreuzreliquie, Katharina (14. Jh.), Madonna (15. Jh.), 3 Hängekreuze (14., 16. u. 17. Jh.), 5 Passionsreliefs (15. Jh.), Pieta (15. Jh.), Weihwasserkessel (1639), 3 Reliefs (Renaissance), Anton v. Padua (barock), Kelch u. Ziborium (1714), Kirche war 1961 baufällig, Neubau für 1959 festgesetzt.

  • Kapelle Mariä Heimsuchung (1854), Eigentümer ungeklärt, Strahlenmadonna (16. Jh.)
  • kleine Marienkapelle am Dorfrand mit barocker Muttergottes u. Joh Nepomuk
  • Feldkapelle, einige Wegekreuze.

Katholische Kirche

St. Martinuskirche

Datei:Altenbergen(Marienmünster)-Kirchenbuchduplikate.pdf Sankt Martinus-Kirche

Die Kirche gehört zum Pastoralverbund Marienmünster www.pastoralverbund-marienmuenster.de


Pfarrer in Altenbergen
R[omanus) Gastreich bis 1818
Hermann Giesen 1818-1825
Carl Esch 1825-1844
Heinrich Wilhelm Funke 1844-1848
Ludwig Simon 1848-1870
Karl Anton Köring 1870-1888


digitalisierte Kirchenbuchduplikate aus dem Landesarchiv Detmold als DVD
Edition Detmold, Volumen: 54/Altenbergen u. Bredenborn (Marienmünster)


Transkribierte Kirchenbücher


Bilder der Alten Kirche
Die alte Kirche (1956)
Abbruch der alten Kirche


zu den Kapellen in Altenbergen
Wegekreuze und Bildstöcke



Geschichte

Altenbergen auf der Preuß. Katasteraufnahme (1838)

Urkundlich wird Altenbergen erstmals im Archidiakonatsverzeichnis als zum Sitz Steinheim gehörender Pfarrort erwähnt: 1324 übergab Bischof Bernhard V. von Paderborn die Pfarrei Altenbergen an das Benediktinerkloster Marienmünster. Er behielt sich die nicht unerheblichen Kircheneinkünfte vor und übertrag den gesamten Wald an die Burg Vörden. Zur Ablösung der Holz- und Weiderechte, die die Bewohner von Altenbergen in diesen Waldungen hatten, gaben die von Haxthausen später 200 Morgen an die Gemeinde Altenbergen zurück. Die Grundherrschaft, die Gerichtsbarkeit und das Zehntrecht in Altenbergen waren von der Abtei Corvey lehnsabhängig. Die Lehen trugen die Herren von der Ascheburg, von Modexen und von Habenberg und seit 1491 die von Haxthausen, die bis zur Ablösung der alten Verpflichtungen Grund-, Gerichts- und Zehntherren von Altenbergen waren. Unaufhörliche Schäden, endlose Plackereien und Plünderungen durch Räuberbanden hatten den Bauernstand in den wilden Zeiten des Faustrechts im 14. und 15. Jahrhundert auch in Altenbergen niedergeworfen und verwüstet.

Ende des 15. Jahrhundert stand in Altenbergen nur noch die alte Kirche. Das Ackerland war zum größten Teil wieder Wald geworden und wurde von Vörden und Bredenborn aus bestellt. Im 16. Jahrhundert wurde Altenbergen wieder neu besiedelt und entwickelte sich zu einem regelrechten Dorf. Nach mündlicher Überlieferung in Altenbergen soll das Dorf früher auf einer anderen Stelle, näher um die Kirche herum gelegen haben und später der besseren Wasserverhältnisse wegen weiter nach Westen verlegt worden sein. Tatsächlich liegt jetzt die Kirche am östlichen Rand des Dorfes, welches sicherlich nicht ihre ursprünglich Lage gewesen ist. Vermutlich ist die Verlegung des Dorfplatzes bei der Wiederbesiedlung im 16. Jahrhundert geschehen.

Im 16. Jahrhundert gewann die Reformation für längere Zeit in Altenbergen die Oberhand. Altenbergen hatte zeitweise 2 lutherische Pastoren, die wahrscheinlich durch den Einfluß der Herren von Haxthausen, welche sich der neuen Lehre zugewandt hatten, nach Altenbergen entsandt worden waren. Am Fest Maria Geburt 1617 vertrieben die Altenbergener auf Veranlassung des Fürstbischofs Theodor von Fürstenberg den letzten lutherischen Pastor. Seither finden sich wieder katholische Pfarrer. Zur Pfarrei Altenbergen gehörten außerdem Eilversen und Bremerberg.

Unter den Einflüssen des 30jährigen Krieges hatte auch Altenbergen stark zu leiden. Selbst Pfarrhaus und Schule gingen zugrunde, während 1662 der damals zum Pfarrer von Altenbergen ernannte Pater Liborius Maus ohne Schwierigkeiten ein neues Pfarrhaus errichten ließ, hatte er bei der Errichtung einer neuen Schule sich hart gegen den Willen der eingesessenen Altenberger durchzusetzen. Auch von Feuersbrünsten blieb Altenbergen nicht verschont.

Waren 1617 in drei Stunden 33 Häuser abgebrannt, so ist besonders der Passionssonntag 1781 zu erwähnen, an dem das im siebenjährigen Krieg abgebrannte und 1771 aufgebaute Pfarrhaus samt der Küsterei und 7 anderen Häusern dem Feuer zum Opfer fielen.

Die damalige Kirche war bereits massiv und hat daher mehrere Feuersbrünste überstanden. Sie stammte aus dem 13. Jahrhundert und wurde erst 1899 abgerissen und durch eine neue Kirche ersetzt. Diese allerdings hatte nur bis zum Ende des Jahres 1961 Bestand. Wegen festgestellter Baufälligkeit mußte sie abgerissen werden. Es entstand ein neues Gotteshaus, welches am 20. September 1961 Weihbischof Nordhus konsekrierte.


Quelle: Stadtverwaltung Marienmünster www.marienmuenster.de


Der Große Krieg (1914-1818)

Aufzeichnungen aus der Chronik der Schule Altenbergen 1896-1953

1945

Auszug aus der Chronik der Schule Altenbergen 1896-1953

Transkription von Klaus Erdmann

Die Schülerzahl ist auf 120 gestiegen, als 3. Lehrkraft meldet sich anfang Februar Frl. Garenfeld aus Recklinkhausen, die den Nachmittagsunterricht erteilt. Das ganze Schulleben steht unter dem Einfluss des nahen Zusammenbruchs der immer näher rückenden Front. Am klaren Himmel ziehen täglich große Verbände schwerer feindlicher Bomber, am 22. Februar werden Verkehrsziele im Kreise Höxter angegriffen, das Dorf Ottbergen hat fast 100 Todesopfer zu beklagen.

Der Donner der Front kommt immer näher; wodurch die Bevölkerung sehr aufgeregt wird. Täglich kommen neue Meldungen über den anrückenden Amerikaner, zwei Spitzen nähern sich der Weser, die eine kommt vom Sauerland, von Warburg her; die 2. von Paderborn. Am 27.3. wird die alte Paderstadt total zerstört. Endlich kommt auch für uns die Ablösung, wie voraus zu sehen war. Am Vorabend der Besetzung soll der Volkssturm noch alles retten, was Panzer u. Alle Mordinstrumente nicht vermochten, sollen unbewaffnete Kinder u. Alte Leute retten. Die Parteigrößen flüchten. Unsere braven Landser flüchten von Dorf zu Dorf. Am Donnerstag nach Ostern, dem 5. April 1945 gehe ich bei hellem Sonnenschein wieder nach Altenbergen herauf; da höre ich um 9 Uhr von Nieheim, Entrup her das MG Feuer der Front u. Sehe in Richtung Holzhausen, Pömbsen Rauch der Brände aufsteigen.

Der grosse Tag, 5. April 1945. Deutsche Truppen, Panzerspähwagen u. 2 Tiger besetzen das Dorf Altenbergen. Auch die Schule ist belegt. Die Bevölkerung verhält sich ruhig.

„Wenn nur die Tiger abziehen u. kein Widerstand geleistet wird, so bleibt das Dorf verschont.“

Von der Höhe schiesst ein Panzer (Tiger) mit einigen Schüssen 2 Panzer der Amerikaner am Dorfeingang nachVörden in Brand. Gegen 18 Uhr kommen die ersten feindlichen Truppen, Amerikaner von Hellersen an das Dorf heran. Die Bewohner sind voller Angst in die Keller geflüchtet u. Erwarten den Feind. Unsere Truppen sind im letzten Augenblick nach Ovenhausen hin geflohen. Zu Schießereien kommt es nicht. Das Dorf wird am Abend ohne Zwischenfall besetzt. Die angsterfüllten Einwohner kommen vorsichtig aus ihren Verstecken hervor u. Finden alles in Ordnung vor. Geraubt, geplündert u. Zerstört ist nichts. Die Haltung der Truppe ist korrekt. Die meisten Truppen verlassen das Dorf schon wieder nach einigen Tagen, neue Formationen ziehen durch. Die Beschiessung von Höxter, Holzminden u. Der Stellungen östlich der Weser beginnt von unseren Bergen aus. Grosse Angst u. Aufregung herrscht unter den Dorfbewohnern, als schwarze Truppen im Schulgebäude Quartier beziehen. Auch die Schulwohnung muss geräumt werden. So gefährlich diese Menschen auch aussehen, so benehmen sie sich doch, wie grosse Kinder u. belästigen niemand.

Auch diese ziehen nach einer Woche wieder ab, die Räume zeigen das Bild, wie es nach einer Einquartierung aussieht. Aber Frl. Schmidt erhält nach einigen Tagen ihre reklamierte Schonerdecke zurück, die ein Unhold der Truppe organisiert hatte.

Durch die Plünderungen der Russen u. Polen hat die Gegend mehr zu leiden als durch die Amerikaner u. Engländer. Doch Altenbergen bleibt verschont. [...]


Quelle: Stadtarchiv Marienmünster



Genealogische und historische Quellen

EK-pic.png   Gefallene aus Altenbergen (Marienmünster) im 1. Weltkrieg   EK-pic.png


EK-pic.png      Gefallene und Vermisste aus Altenbergen (Marienmünster) im II. Weltkrieg      EK-pic.png


... zwischen Kirche und Teich

Genealogische Quellen

Der Friedhof in Altenbergen

Altenbergen (Marienmünster)/Civil-Register

  • Batchnummern
kath. Pfarrkirche St. Martin - Altenbergen
Taufregister 1687-1874 Batchnummer C99210-1
Heiratsregister 1687-1885 Batchnummer M99210-1

Historische Quellen

Die Schulchronik von Altenbergen

Das Ehrenmal für die Opfer der beiden Weltkriege

  • Edition Detmold
    In der Edition Detmold liegen für Altenbergen rk (1808-1874) und Bredenborn rk (1808-10, 1813, 1815-1874) digitalisierte Kirchenbuchduplikate aus dem Landesarchiv Detmold als DVD vor. Weiter Infos ...

Bilder, alte Fotos und historische Karten


Literatur

  • Chronik der Gemeinde Altenbergen (1817-1969);
    Herausgegeben von Josef Werpup, Marienmünster-Kollerbeck 2019
  • Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Höxter, S. 13 ff.

Archive und Bibliotheken

Archive

Weblinks

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Offizielle Webseiten


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Altenbergen (Marienmünster)/Forscherkontakte


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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