Amt Boke (historisch)

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Amt Boke (historisch), heimat- und familienkundliches Umfeld im zeitlichen lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise... Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Fürstbistum Paderborn > Amt Boke

Übersichtskarte des Gebietes des historischen Amtes Boke aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Einleitung

Grafschaft Boke

  • 1579 Erzbischof Heinr. Von Bremen als Administrator des Stiftes Paderborn und das Domkapitel wurden vor dem Reichskammergericht beklagt von den Lgf. von Hessen u. Gf. Simon von Lippe, als Besitzer der von Hessen lehnrührigen Grafschaft Rietberg, auf Unterlassung der Besitzstörung in dem (nach dem Tode des Phil. V. Hoerde als letzten des Geschlechts v. Hoerde heimgefallenen) nördlich der Lippe gelegenen Rietbergischen Anteile der Grafschaft Bole, deren übrige Anteile vom Erzstift Köln, bzw. Arnsberg lehnsabhängig sind.

Amt Boke

  • 1722 Christian Dietr. V. Fürstenberg zu Herdringen u. Schnellenberg war vom Stift Herford belehnt mit dem Amt Boke und den dort gelegenen Gütern. Als Hergewedde hat er während dieser Zeit zwei gesattelte Pferde erhalten.

Verkehrswege 1779

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763), bei Kämpfen mit Preußen und Kurhannover einerseits, sowie Österreich, Frankreich und Russland andererseits kam es in Westfalen zu Truppendurchzügen und damit auch zu erheblichen Kriegsschäden.

Hauptstraßen und Landwege 1779

  1. Eine Hauptstraße, kommt von Lippstadt durch Mettinghausen bey dem Wirthshause Kinkung vorbey, auf Bocke, und ferner neben Scharmede her auf Paderborn.
  2. Kann solche Straße von Lippstadt über Mettinghausen, über eine von den Franzosen fahrbar gemachte Heide auf sie Sudtmühle, Delbrück vorbey, auf den Sand über Neuhaus nach Paderborn, gar füglich gebraucht werden.
  3. Eine Landstraße, kommt von Stadt Gesecke über die Kukbrücke auf Bocke, ist aber bey schlechtem Wetter nicht fahrbar.

Flüsse u. darüber gehende Brücken 1779

  1. Die Lippe fließet von Neuhaus her zwischen Anreppe und Bentfeldt, Bocke, Schwelle, Verlar, Folsen, Mantinghausen, Garffeler, Hörste, Rehbecke, und Dedinghausen vorbey auf Lippstadt. Zu Bocke ist eine neue Brücke über die Lippe, die aber von den Franzosen ruiniert, und nur mit Brettern zur Passage belegt ist.
  2. Sonst sind keine Brücken, außer einigen von Bäumen gemachten Passagen, zum Uebergehen.
  3. Der Hauptfluß, der von Salzkotten kommt, läuft Winkhausen vorbey, und fällt zu Schwelle in die Lippe, hat zu Winkhausen einen hölzernen Fußsteig, und zu Schwelle eine schlechte hölzerne Fahrbrücke.
  4. Ein Bach, kommt von Stadt Gesecke beym Brand zum Baum vorbey, allwo eine schlechte hölzerne Fahrbrücke über denselben, ferner Graffelen vorbey, und fällt in die Lippe.
  5. Kommt ein Bach von Thule und Gesselen, fließen vor Bocke, an der Seite von Paderborn hin, zusammen, und fällt in die Lippe, auf dieser Seite wird dadurch gefahren und geritten, läuft aber zuweilen stark an, und ist alsdann nur durch den darauf befindlichen langen Fußweg zu paßieren.

Lagerbuch Amt Boke 1779

Lagerbuch des Bisthums Paderborn1779

Umrechnungen zu der Tabelle:

Nach der Grösse ihres Besitzes (Hofstandardwerte), teilweise auf der Grundlage des bis in das Mittelalter zurück reichenden lokalen Markenrechtes (Markenanteile), wurden im Fürstbistum Paderborn unterschieden:

  1. Vollmeier als Aufsitzer eines "geheelen" oder ungeteilten Vollerbes
  2. Halbmeier als Aufsitzer eines Halberbes
  3. Viertelmeier als Aufsitzer eines Kottens (von »Kot« od. »Kat«, kl. Hof)
  4. Brinksitzer (oder 1547 "Knüver") als Hausstätten für Heuerlinge
  • Bei der Reduktion der Häuser (1779) in der Tabelle, sind zu besseren Vergleichbarkeit der Bezirke untereinander zwei „½ Meier“; desgleichen drei „ ¼ Meier“; weiterhin 16 Brinksitzer zu einem Vollmeier; analog die adeligen und freien Häuser ebenso zu einem Vollmeier umgerechnet worden.
  • Bei der Schatzung 1779 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Anmerkung zur Tabelle:

  • 1) = Freye Häuser
  • 2) = Schatzbare Häuser
  • 3) = Summe der Häuser
  • 4) = Darinnen befinden sich
  • 5) = Einfache Schatzung
Städte, Dörfer
Bauerschaften,
freye Häuser
Name
des
Ortes
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster, adel.
u. Meyereyen
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollmeyer
2)
½ Meyer
2)
¼ Meyer
2)
Brinksitzer
3)
Summa
reduc. in
Vollmeyer
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Bauerschaft
Anreppen
u. Leste
. Fürstlich . . 9 14 . 24 19 . . 15 . .
Bauerschaft
Bentfeld
. Fürstlich . . 5 6 9 10 12 . . }. . .
Bauerschaft
Heddinghausen
. Fürstlich . . 1 1 . 1 2 . . }.16 . .
Bauerschaft
Ringbauerschaft
1 adel.Haus
Espenlacke
v.Amelunxen 1 . . . . . 1 . . . . .
Bauerschaft
Garffeln
. Fürstlich . . 8 4 . . 10 . . 11 10 6
Bauerschaft
Hörste
. Fürstlich . . 6 1 2 5 8 . . 8 10 6
Bauerschaft
Öchtringhausen
. Fürstlich . . 4 . 1 1 4 . . 7 . .
Bauerschaft
Rebbeke
Dedinghausen Fürstlich . . 2 1 1 . 3 . . }. . .
. Mantinghausen Fürstlich . . 5 5 . 6 8 . . }. . .
. Mettinghausen Fürstlich . . 3 8 . . 6 . . }. . .
. Rebbeke Fürstlich . . 3 3 4 5 6 . . }.27 . .
Bauerschaft
Ring oder
Bocke
Untern Eichen
Heidwinkel
Fürstlich . . 9 10 10 35 21 . . 20 . .
Bauerschaft
Schwelle
Holthausen Fürstlich . . 6 6 4 . 10 . . }. . .
. Schwelle nebst
Schweller Hof
Fürstlich . . 4 3 . . 6 . . }. . .
. Winkhausen mit
Schultenhof
Fürstlich . . 3 5 2 . 6 . . }. . .
. Fürstenberghof v.Fürstenberg 1 . . . . . 1 . . }.20 . .
Bauerschaft
Thule
. Fürstlich . . 4 30 10 27 25 . . 21 . .
Darin
1 adel.Haus
v.Alten 1 . . . . . 1 . . . . .
Bauerschaft
Verlar
. Fürstlich . . 7 5 10 . 12 . . 12 . .
. Winkhausen
1 adel.Haus
Wittenborg
v. Fürstenberg
zu Herdringen
1 . . . . . 1 . . . . .
Amt Bocke . Summa: 4 . 79 100 51 116 162 . . 158 . .


Historisches Amt.png Historisches Amt im Fürstbistum Paderborn

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