Amt Ruß
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Einleitung
Amt Ruß im Hauptamt Memel, Ostpreußen
Politische Einteilung
1722 wurden die Hauptämter in kleinere Domänenämter geteilt.
Das Hauptamt Memel zerfiel nun in die Domänenämter Amt Althof Memel, Amt Klemmenhof, Amt Prökuls, Amt Heydekrug und das frühere Kammeramt Amt Ruß.
Das Amt Ruß 1750
Das Amt liegt im prußischen Stammesgebiet Schalauen. Das Amt ist insofern von den anderen Ämtern zu unterscheiden, als dass hier zwischen Kölmern und Fischerbauern unterschieden wird. Hinzu kommen extra aufgeführt Waldwiesen, die der Heuwirtschaft dienten. Der Abnehmer des Heus war hauptsächlich das Militär. Die Kölmer und Erbfreibauern besaßen zusammen 56 Hufen, 5 Morgen und 25 Morgen Waldwiesen (1 Hufe = rund 17 Hektar).
Der Besitz der Fischerbauern ist in "Gründen" ausgewiesen. Ansonsten besitzen die Fischer nur ihr eigenes Haus mit einem Garten (meist einige Morgen groß), der dem Gemüseanbau diente und deren Erzeugnisse ebenso wie die Fische per Kahn zu den Marktplätzen gebracht wurde. Die Fischer waren meistensteils Schalauer und Kuren. Ihr Besitz umfasste zusammen 256 Gründe, 4 Hufen und 18 Morgen Waldwiesen.
Kölmer siedelten in
- Abschrey, Akminge, Catrinigkeiten, Feilenhoff, Grasten, Jonel Weppern, Jatzischcken, Karckell, Kindten, Prußischken (Pruszischken), Krackerorth, Minnge, Nauseden Kr. Heydekrug, Pakallna, Ruß, Schleiwischken, Schiesche, Schudereiten, Schirwieck, Warruß, Windenburg.
Erbfreibauern siedelten in
- Krackerorth, Pelletkalnen, Rewellen, Jodraggen, Parrugull, Augst Eglien, Ackminge, Eysenberg, Pokalna.
Fischerbauern siedelten in
Quellen
- Kenkel, Horst: Amtsbauern und Kölmer im nördlichen Ostpreußen um 1736, Hamburg 1972
- Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968