Beghinen

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Einleitung

Die Beginen oder Begarden waren ein Verein von ehrbaren Jungfrauen oder Witwen, welche sich mit Handarbeit, Krankendienst und Unterricht beschäftigten. Zu Nivelles iin der Diözese Lüttich, im Anschluß an die Cistercienserinnen um die Wende des 12. zum 13. Jahrhunderts entstanden uns in eigentümlicher Weise Kloster- und Weltleben verbindend, breiteten sie sich als selbständige Gemeinschaftsform rasch über die Niederlande, Frankreich und den Niederrhein aus.

Niederlassungen

Ihre Niederlassungen (Beghinenhöfe) bestanden nicht selten aus einer Kolonie kleiner Häuser wie sie sich um 1900 noch vereinzelt in Belgien fanden.

Name

Ihren Namen erhielten sie nicht von Begga (+694), einer Tochter Pipins von Landen, sondern als Spottnamen von böswilligen Gegnern (Geistlichen) beigefügt, sei es mit Beziehung auf den der Häresie bezigtigten Lütticher Priester Lambert de Bègue (+1177), um sie dadurch als häretisch zu verdächtigen, oder daß die verhaßten Frauen überhaupt als „les bègues“ beschimpft werden sollten.

Begarden

Eine Nachahmung der Beginen sind die Begarden, Vereine von Männern für Pflege der Kranken, namentlich Geisteskranker und für Totenbestattung, die seit 1215 vorkommen und nach ihrem Schutzheiligen auch Alexianer oder wegen ihres leisen Totengesanges Lollarden genannt werden.

Verfolgungen

Durch ihre nahe Beziehungen zu den franziskanischen Spiritualen kamen diese Vereine im 13. Jahrhundert in üblen Ruf und waren vom 14. Jahrhundert an mannigfaltigen Verfolgungen ausgesetzt.

Literatur

  • Greven, J. : Die Anfänge der Beginen (Münster 1912)
  • Karth, G.: De lórigine liègeoise des Bèguines (Brüssel, 1912)