Bergbau- u. Hüttenwesen
Bergbau und Verhüttung: Um 800/750 v. Chr. begann mit der vollen Beherrschung der Eisenmetallurgie in Mitteleuropa eine einschneidende Veränderung unserer Welt. Dahinter stehen auch die Schicksale vieler Bergarbeiter und ihren Familien. Die Eisengewinnung und -verarbeitung nahm bereits vor der industriellen Revolution Einfluß auf kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungen ganzer Region und des technischen Fortschritts.
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Einleitung
Erzbergbau
Die im Erzbergbau geförderten Erze (Eisen, Kupfer, Silber, Gold, Blei) mussten zur Weiterverarbeitung aufbereitet werden, dazu war das taube Gestein von den Metallen zu trennen. Die Rohstoffe wurden wurden erschlossen, in einer Schmelzhütte geschmolzen und dann weiter verarbeitet
Allerdings sind die in der Natur vorkommenden Eisenoxyde (Eisenerze, Eisenstein) zur Herstellung eiserner Gegenstände ungeeignet, solange ihnen noch nicht der Sauerstoll entzogen ist. Diese „Reduktion" geschah im Mittelalter in sogenanntem „Rennöfen“, die später zu „Hochöfen“ weiter entwickelt wurden.
Rennöfen
Die bekanntesten älteren Verhüttungsanlagen in Westfalen sind die sogenannte "Rennöfen", welche wohl von mittelalterlichen Waldschmieden betrieben wurden. Darin erfolgte die Reduktion bei großer Hitze mit Hilfe von Holzkohle, durch abwechselnder Schichtung der Holzkohle und dem Erz. Die entzündete und aufgeheizte Holzkohle verband sich dabei mit dem freigesetzten Sauerstoff des Eisenoxyds, so daß mit den Gichtgasen Kohlensäure entwich. Das dadurch vom Sauerstoff befreite Eisen schmolz, tropfte durch die glühende Holzkohle und löst dabei auch Kohlenstoff in sich auf und sammelt sich schließlich als Roheisen unter der Schlacke vor der Ofenbrust zum Abstich.
Frühere Nutzung von Raseneisenstein
Raseneisenstein mit Eisenkonzentrationen von etwa 20-40 % wurde in Mittel- und Nordeuropa schon in der Eisenzeit zur Gewinnung von Eisenerz abgebaut und verhüttet. Die entsprechende Verhüttung geschah damals in Rennöfen. Wegen dieser Nutzung des Raseneisensteins zur Eisengewinnung ist auch die Bezeichnung Raseneisen„erz“ verbreitet.
Hüttenwesen
Danach entwickelte sich das Hüttenwesens zur Metallerzeugung über kleinere Schmelzhütten bis zum größeren Maßstab am Beginn des 17. Jahrhunderts zu vorindustriellen Metallschmelze. Hüttenwerke oder Hütten hatten sich im 19. Jahrhundert mit ihren Aufbereitungs- und Verarbeitungsanlagen zu großen Industriebetrieben (Fabrik) für die Bearbeitung und Herstellung von Metallen oder Glas entwickelt.
Bergbau und Zechen
Mit steigendem Rohstoffbedarf aus dem Erzbergbau stieg auch der Bedarf an Koks und Kohle in den Hochöfen und der Eisen- und Hüttenindustie, was wiederum zum Ausbau der Kohlezechen führte.
Westfalen
- Gewerbliches Adreßbuch 1858: Führer in die Industrie des Regierungsbezirks Arnsberg, die wichtigeren gewerblichen Anlagen einschließlich der Steinkohlen- und Erz-Bergwerke.
- Jacobi, Ludw. Herrm. Wilh.: Das Berg-, Hütten- u. Gewerbe-Wesen des Regierungs-Bezirkes Arnsberg in statistischer Darstellung Nebst einer Hütten- u. Gewerbe-Karte des Rggs-Bezirks. (Jul. Bädeker, Iserlohn 1857)
Historische Literatur Metallurgie
- Karsten (1831-32)
- Rammelsberg (1865)
- Scheerer (1845-53, 2 Bände)
- Plattner (1860-63, 2 Bände)
- Kerl (1861-65, 4 Bände)
- Percy (1863ff.)