Bielau

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Bielau


Einleitung

Der Ort Bielau in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Bielau zu Polen; seit 1945 polnischer Name: Biała Nyska. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Bielau liegt 6 km südwestlich von Neisse, an der Straße über Neumühl, 200 m über NN. Westlich des Dorfs fließt die Freiwaldauer Biele, von der der Mühlgraben abzweigt und durch das Dorf geführt wird. Bielau hatte einen Bahnhof an der Strecke Neisse-Weidenau der Neisser Kreisbahn, im Ort war eine Poststelle.

Zur Geschichte
1231 wird Bielau erstmals in zwei Urkunden genannt („Bela“); der Ort hatte damals einen Scholzen, und Bischof Lorenz überließ das Gelände einem Grafen Siegfried zur Umsetzung nach deutschem Recht. 1284 gehörte Bielau zu den strittigen 65 Dörfern. Als Neisse 1897 von den Franzosen belagert wurde, legte General Vandamme sein Hauptquartier in das Bielauer Schloss; von Bielau aus drangsalierten die Truppen der Franzosen und ihrer Verbündeten aus den Rheinbundstaaten die Bevölkerung der Umgebung. 1945 erlitt das Dorf schwere Zerstörungen.

Die Gemeinde
Bielau (Bürgermeister 1935 und 1939: Bauer Paul Hentschel, 1942: Karl Engel) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Eilau, Mohrau, Preiland und Steinhübel), des Standesamts und des Gendarmerie-Amtsbereichs. Im Ort war eine Station der Grauen Schwestern.

Kirchen
Die katholische Kirche wird zum ersten Mal 1296 in einer Urkunde genannt, bereits 1284 ist für den Ort ein Pfarrer bezeugt, von 1296 stammt das Siegel des Pfarrers Conradus (s. Pfotenhauer). Die älteste Glocke war von 1435. Die Kirche wurde 1892/93 neu erbaut; der vorige Bau stammte vom Ende des 16. Jahrhunderts; der Turm von 1677. Zum Pfarrbereich gehörten Preiland, Roßhof und Steinhübel. Altkrimes war am Sonntag nach Martini (11.11.)
Pfarrer waren seit 1891 Josef Lux, 1920-1945 August Schinke.
Die nächste evangelische Pfarrei war in Neisse.

Schulen
Für 1592 ist im Dorf ein Schreiber bezeugt, der sicherlich Schule hielt. Das zweistöckige Schulhaus wurde 1842 errichtet. 1925 besuchten 166 Kinder die fünfklassige Schule. Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Franz Gröger, Lehrerin Magdalena Gdynia und die Lehrer Oskar Barsch und Bruno Hiller (auch 1939), 1935 und 1939: Hauptlehrer Paul Zloch (Zorner), Lehrerin Maria Streit, Lehrer Franz Peikert.
Bekannte Personen des Ortes:
Aus Bielau stammen: Emil Bohn (1839-1909), Professor an der Universität Breslau, Herausgeber einer musikalischen Bibliographie; Dr. Bernhard Kutsche (1898-1972), Bürgermeister von Ottmachau, Stadtdirektor von Wolfsburg; die Großmutter mütterlicherseits des Komponisten Franz Schubert. Hier trat der Schriftsteller Philo vom Walde (Johannes Reinelt) seine erste Lehrstelle an.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 646 ha groß. Flurnamen sind: Leeden, Niederheide, Oberheide, er Renbogen, Rustikalwald. Das Rittergut (310 ha) war seit 1851 im Besitz der Familie von Falkenhausen. Zur Herrschaft Bielau gehörten noch die Rittergüter Eilau, Mohrau und Steinhübel (insgesamt 875 ha). Das Bielauer Schloss, im 19. Jahrhundert im Renaissancestil erbaut, lag in einem Landschaftspark von 150 ha; es brannte 1945 aus.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 511 Einwohner, 71 Feuerstellen
1845: 900 Einwohner (53 ev.), 108 Häuser
1895: 1362 Einwohner (75 ev.), 123 Häuser, 351 Haushalte
1939: 1157 Einwohner, 327 Haushalte

Im Dorf gab es 1937: 1 Tierarzt, 2 Bäcker, 2 Fahrradhandlungen, 1 Färberei, 3 Fleischer, 3 Friseure, 2 Gasthöfe, 3 Gemischtwarenläden, 1 Molkerei (Gut), 1 Ölmühle, 1 Sägewerk, 2 Schlosser, 1 Schmiede, 3 Schneider, 2 Schuhmacher, 2 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse.

Im Jahr 1935 wohnten im Ort:


Flucht und Vertreibung 1945
Die Bewohner wurden am 18.1.1946 bei großer Kälte aus dem Dorf vertrieben; sie kamen, mehrmals ausgeplündert und in Viehwagen verfrachtet, am 25.1.1946 in Guben an. Viele starben unterwegs.

Ende der Buchabschrift

Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


Politsche Einteilung

Kirchen

  • Die nächste evangelische war in Neisse
  • Katholische Kirche in Bielau


Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Bielau Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. :Online :kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Denkmäler

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).



Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

Request failed!