Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1/76

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Chronik Nettesheim-Butzheim/Band 1
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1929
Um die Mitte des 18. Jahrhundert lebte hier in Nettesheim eine Familie Cappel. Sie betreiben ein großes Geschäft Fruchthandel u. Manufakturwaren. Dieses Haus ist das jetzige Geschäftshaus Geschw. Balzer. Wie so oft im Leben, so kamen auch hier, besonders bei jenen, die im Zahlen saumselig u. nachlässig waren, zu Streitigkeiten. Es gaben Prozesse. Ein gewisser Hein. Brabender, welcher 1857 nach Amerika auswanderte, war für die Firma Kappel ein giftiger Gegner. Brabender trieb es so weit, dass die Firma in der Synagoge den Eid nach dem jüdischen Ritus leisten musste. Ein alter Bürger von 84 Jahren, der heute noch lebt, hat dieser Begebenheit beigewohnt. Der Rabbiner, welcher bei dieser hl. Handlung anwesend war, gab sich alle Mühe diese Eidesleistung zu verhindern. Eine große Ansprache soll vom Hohepriester stattgefunden haben. Denn schrecklich sind die Worte eines jüdischen Eides aus früherer Zeit gewesen u. daher mit der Neuzeit abgeschafft. Wir haben vor langen Jahren ein Urteil eines falschen Eides gelesen. Das heißt es. Verflucht sei der Mann, der falsch schwört. Verflucht sei sein Sitzen u. Aufstehen. Verflucht sei sein Sitz im Gotteshause. Niemand soll ihn mehr betreten. V. seien jene Geschäfte u. Handel mit ihm betreiben. V. solche, welche mit ihm reden u.s.w. Diese Firma ist nach kurzer Zeit an Schwindtsucht ausgestorben. Wir haben Isaak u. Jos. Cappel in ihrer Krankheit oft gesehen. Hilgers – Butzheim 109