Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/068
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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer | |
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- Die Wahrheit seines Worts bezeugt
- Vernunft mir und Gewissen,
- Und wer's zu halten ist geneigt
- Und jederzeit beflissen,
- Der hat auch in sich den Beweis,
- Daß es ist göttliches Geheiß,
- Weil es ihn bessre, tröste
- Und von den Sünden löste.
Die beiden letzten der 61 Verse des Gedichts lauten:
- Daß Gott vor siebzig Jahren schon
- Mich wunderbar bereitet
- Und auch als einen lieben Sohn
- Bis heute hat geleitet,
- Das dank' ich ihm mit Herz und Mund,
- Und habe deshalb guten Grund,
- Ihm ferner zu vertrauen
- vom Glauben bis zum Schauen.
- Nachdem ich nun mich ausgeruht
- Auf meiner Lebenshöhe,
- Ergreif ich wieder Stock und Hut,
- Damit ich weiter gehe;
- Ich gehe nun den Berg hinab,
- Bis daß ich komme an das Grab,
- Und auf der andern Seite
- Erwart' ich Euch mit Freude.
Auch ein humoristisches Gedicht stammt aus dem Januar 1873. Es ist überschrieben: „Die Himmelfahrt des Goethehutes“ und beschreibt in launigem Tone, wie zwei vergnügte Trinkgenossen in spätnächtlicher Stunde der in Wetzlar vor dem Dome stehenden barhäuptigen Goethebüste einen alten Hut aufgesetzt hatten, wie der Wächter des Gesetzes diesen Hut entdeckte und an der Hand des corpus delicti die Täter ermitteln wollte, ein heftiger Windstoß aber ihm den Hut entriß und über alle Dächer entführte.
Im Februar jenes Jahres bereitete leider eine schwere Erkrankung Minchens, eine Folge ihrer Entbindung von einem Knäbchen, dem liebevollen Vater große Sorge; doch konnte er glücklicherweise schon nach sieben Tagen die Freudenbotschaft der Genesung seinen übrigen Kindern kund tun.
Im folgenden Mai bis zum 5. Juni besuchte Chr. Spamer seinen Sohn auf dem Kinzigheimer Hofe und verweilte vom 28. Juni bis Anfang August bei seinen Kindern in Groß-Ilsede und Northeim. Von letzterer Stelle aus unternahm er, teils mit Emil und Anna, teils mit Emil allein, Ausflüge in die Umgegend, namentlich nach den Burgruinen Hardenberg und Scharzfels. — In seinem Weihnachtsbriefe vom 19. Dezember an Hermann schreibt er bezüglich seiner Weihnachtsgabe:
„Als Freund der Bequemlichkeit, der nicht gerne Schachteln packt und die Post mit denselben belästigt, suche ich mir auch dieses Geschäft möglichst leicht zu machen, und händigte deshalb gestern Kellner Dein Christkindchen ein, bei welchem Du dasselbe jeden Tag haben und