Dekanat Vechta 1954
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Historische Vorgänger der Dekanate waren die Archidiakonate, bei ihnen lag die kirchliche Gerichtsbarkeit und über sie erfolgten Dispense nach Kirchenrecht. Für die genealogische Forschung eröffnen die Archivalien der Dakanate weitere interessante Aspekte.
Hierarchie: Katholische Kirche in Deutschland > Bistum Münster > Offizialatsbezirk Oldenburg > Dekanat Vechta
Einführung
- Dekanat Vechta 1954: 13 Pfarren
Pfarreien
- Pfarrei Bakum (Kreis Vechta): Die Kirche ist urkundlich um 1100 belegt. Da sie seit alters im Patronate der Abtei Corvey stand, wird sie zu den Visbeker Gründungen um 800 gehören. Vor 1208 wurde Vestrup, 1924 Carum abgepfarrt. An die Pfarrkirche zum hl. Johannes d. T., die 1907 neu gebaut wurde, verlegte man 1812 die Vikarie der 1348 bei der Burg Südholz errichteten, später verwüsteten Marienkapelle.
- Pfarrei Bühren: Die Pfarrkirche geht auf eine mittelalterliche Johanneskapelle zurück, in der im 17. und 18. Jahrhundert gelegentlich Gottesdienste stattfanden. Die 1894 erbaute neue Kirche erhielt 1923 Pfarrechte und wurde von Emstek getrennt.
- Pfarrei Carum: Die Kapellengemeinde von Bakum erhielt 1891 eine Kirche zum hlg. Johannes Ev. Und 1927 Pfarrechte.
- Pfarrei Ellenstedt: Die Kirche zum hlg. Heinrich wurde 1913 erbaut, die 1921 errichtete Kapellengemeinde 1930 von Goldenstedt abgepfarrt.
- Pfarrei Goldenstedt: Die Edle Hildburg schenkte 1080-1088 ihre Eigenkirche zur Hälfte dem Bischof von Osnabrück. Später war bis 1768 die Abtei Corvey Patronatsherrin. Das Patrozinium des hl. Gorgonius, 1332 beurkundet, weist auf Beziehungen zu Minden. Mit der Einführung der Reformation wurde das kath. Bekenntnis unterdrückt. Die Gegenreformation stieß hier infolge der eigenartigen landesherrlichen Verhältnisse auf besondere Schwierigkeiten, führte 1616 zur Verwüstung der Kirche und schließlich zur Einführung einer Bekenntnisgemeinschaft mit einer eigenartigen Aufteilung der Seelsorge, die erst 1850 ihr Ende fand. Die spätere Pfarrkirche wurde 1908-1910 erbaut. 1930 wurde Ellenstedt abgepfarrt.
- Pfarrei Langförden: Die Kirche, Eigenkirche des Grafen Erpho von Padberg, kam über das Kloster Flechtorf 1237 an die Grafen von Ravensberg in Vechta und 1252 an den Bischof von Münster. Tochterpfarren sind Vechta um 1200 und Oythe 1283-1336. Die spätere Pfarrkirche zum hl. Laurentius ist von 1912.
- Die Kapelle zur schmerzhaften Mutter in Holtrup soll an der Stelle stehen, wo die Gebeine des hl. Alexander bei ihrer Übertragung nach Wildeshausen 851 zuletzt ruhten. Sie wurde 1721 neu gebaut.
- Kirchenbücher: Langförden/Kirchenbuchverzeichnis (rk.)
- Pfarrei Lüsche: Eine Liebfrauenkapelle wird hier 1558 genannt. Sie wurde vor Einführung der Reformation 1543 von einem eigenen Geistlichen bedient. 1712 war sie eine Ruine. Die 1864-1865 gebaute Kirche trägt seit 1875 das Patrozinium des hl. Joseph. Seit 1878 war an ihr ein Vikar tätig. 1927 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben und ihr Pfarrgebiet von Vestrup getrennt.
- Pfarrei Lutten: Frühestens Ende des 12. Jahrh. wird die Kirche als Eigenkirche von Visbek aus errichtet sein. Die Pfarre erscheint erstmals urkundlich 1320. 1617-1717 war die Gemeinde abwechselnd mit Goldenstedt und Oythe vereinigt. Die Kirche hat den hl. Jakobus zum Patron, sie wurde 1878-1879 neu erbaut.
- Pfarrei Oythe: Die Kirche wird im 13. Jahrh. als Eigenkirche erbaut sein. Das Pfarrgebiet erscheint 1283 noch als Teil Langfördens. 1336 ist die selbständige Pfarre vorhanden, die 1614-1627 von Vechta mitverwaltet wurde. 1630--1652 versah ihr Pfarrer auch die Gemeinde Lutten. 1682-1699 iibten Vechtaer Franziskaner die Seelsorge aus. Die aus der Gründungszeit stammende Kirche zur Himmelfahrt Mariens wurde 1840 und 1842 um Chor und Sakristei erweitert.
- Die Liboriuskapelle auf Haus Füchtel von 1754 geht auf eine ältere zurück.
- Kirchenbücher: Oythe (Vechta)/Kirchenbuchverzeichnis (rk.)
- Pfarrei Rechterfeld: Das 1674 errichtete Oratorium zum hl. Antonius von Padua erhielt 1831 eine Schulvikarie. Die 1901 erbaute Kirche ist seit 1926 Pfarrkirche und von Visbek getrennt.
- Pfarrei Vechta: Die dem hl. Georg geweihte Burgkapelle der Grafen von Ravensberg gehörte noch dem 12. Jahrh. an. Ihr Pfarrgebiet ist 1208 bezeugt und stammt von der Mutterpfarre Langförden, zum Teil auch wohl von Lohne. Nach der Reformation kam die 1452 neuerbaute Kirche 1613 wieder an die Katholiken. Sie erhielt 1723 einen neuen Turm.
- Die Sekenkapelle, 1881 neu gebaut, geht ins Mittelalter zurück. Die Kapelle am Stoppelmarkt, bald nach dem Dreißigjährigen Kriege erbaut, wurde 1873 erneuert.
- Die Franziskaner gründeten 1652 das Gymnasium Antonianum und bauten 1727-1731 eine neue Klosterkirche zum hl. Joseph. 1812 wurde das Kloster aufgehoben und als Strafanstalt eingerichtet. Die Klosterkirche ist seither Simultaneum.
- Kirchenbücher: Vechta/Kirchenbuchverzeichnis (rk.) etc. Archivalien
- Pfarrei Vestrup: Das Patrozinium des hl. Vitus weist auf die Abtei Corvey als Gründerin der Kirche hin. Die Pfarre ist eine Filiale von Bakum und 1208 nachzuweisen. Die Kirche wurde 1772 neu gebaut, ihr Turm 1855. 1927 wurde Lüsche abgepfarrt.
- Pfarrei Visbek: Das Vituspatrozinium geht auf die Abtei Corvey zurück. Die Pfarrkirche wurde 1872 neu gebaut, 1892 umgebaut.
- Pfarrei Endel: Die Marienkapelle in Endel, 1694 an Stelle einer älteren gebaut, wurde 1884 erneuert.
- Kirchenbücher seit
- Quellen: Schematismus Diözese Münster 1954; Börsting, Dr. Heinrich: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- Kirchenbücher seit
Literatur
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 1 (1898): Dekanat Vechta-Neuenkirchen. Die Pfarren Bakum, Damme, Dinklage, Goldenstedt, Holdorf.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 2 (1898): Dekanat Vechta-Neuenkirchen. Die Pfarren Jever, Langförden, Lohne, Lutten, Neuenkirchen, Oldenburg, Oythe, Steinfeld, Vestrup, Visbek.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 3 (1898): Dekanat Vechta-Neuenkirchen. Die Pfarren Vechta und Wildeshausen.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 4 (1898): Dekanat Cloppenburg. Die Pfarren Altenoythe, Barssel, Bösel, Cappeln, Cloppenburg-Crapendorf, Emstek, Essen, Friesoythe.
- Willoh, Karl: Geschichte der katholischen Pfarreien im Herzogtum Oldenburg. Band 5 (1898): Dekanat Cloppenburg. Die Pfarren Garrel, Lastrup, Lindern, Löningen, Markhausen, Molbergen, Neuscharrel, Ramsloh, Scharrel, Strücklingen, 1 Falttafel.
Archiv
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
- Internetauftritt des Bischöflich Münsterschen Offizialats, Vechta
- Die Kreisdekanate sind als pastorale und organisatorische mittlere Ebene des Bistums Münster Drehscheibe zwischen dem Bistum und den Pfarrgemeinden.