Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/347

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[346]
Nächste Seite>>>
[348]
Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


präsidirte. (814) Ludwig der Fromme, Karl's Nachfolger, wohnte gewöhnlich zu Aachen. Unter seiner Regierung brach (823) die Pest in Aachen aus, woran viele starben. Er ließ die Kapelle auf dem Salvatorsberg[1] bauen, welche sein Sohn, Ludwig der Deutsche, schon baufällig fand und mit 3 Mansen, Weinberg und den Leibeigenen beiderlei Geschlechts, die dieselben bewirtschafteten, dotirte und 871 dem Kloster Prüm schenkte. Der Abt von Prüm ließ die nunmehr dotirte Kirche einweihen zu Ehren des Heilandes. 997 tauschte Kaiser Otto III. sie von Prüm ein und schenkte sie


  1. Dieser Berg war damals mit dem höhern Lousberg und dem niedrigern Weingartsberg noch ein und derselbe Berg. Flache Senkungen trennten sie von einander, welche Zeit und Menschenhände allmählig vertieften und erweiterten. Diese Höhen hatten im 9. Jahrhundert noch keine eigene Benennung. Im Jahre 977 werden sie Luovesberg genannt, welches Wort (1005) Leueberg, (1059) Lueweberg und (1126) Lowisberg in den Urkunden geschrieben wird. Daß dieselben ehemals mit Weinreben bepflanzt waren, beweist nicht bloß der Name des einen, sondern geht aus alten Stadtrechnungen klar hervor. Es war nämlich von der Stadt Aachen ein Preis auf den Weinbau gesetzt. In einer Stadtrechnung (von 1334) heißt es, daß Herr Arnold parvus 5 Mrk. erhalten, weil er 1 Morgen Weingarten hat anlegen lassen; Herr Gerhard Chorus 13 Mrk., weil er 3 Morgen; der Johann, auf dem Markt wohnend, 10 Mrk., weil er 2, der Goswin in Pont 3 Mrk., weil er 1 Morgen Weingarten angelegt hatte. Gegen das Ende des 14. Jahrhunderts verheerte und verbrannte ein brabantisches Kriegsheer nebst vielen andern Anlagen auch die Weingärten bei Aachen.