Die Deutschen Personennamen/048
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nicht vor Junker, Marschall oder Vitztum. In der amtlichen Angabe der Namen steht es auch gewöhnlich an seiner richtigen Stelle, so in der preußischen Rangliste Vitzthum von Eckstädt, Freiherr Marschall von Biederstein. Aber auch in amtlicher Bezeichnung ist das „von“ oft an falscher Stelle eingedrungen: von Meyer zu Knonow, von Truchseß-Waldburg, und in der außeramtlichen Bezeichnung ist es meist der Fall. Auch der ehemalige Regierungspräsident in Breslau, Juncker von Ober-Conreut, unterschrieb „von Juncker“.
Als ehrende Bezeichnung werden den Namen einiger Generale der Befreiungskriege die Namen der Orte beigegeben, an denen sie einen hervorragenden Sieg gewonnen haben: Bülow von Dennewitz, York von Wartenburg, Blücher von Wahlstatt. Ähnlich sind gebildet Coriolanus, Afrikanus. Der schweizerische Staatsrat Escher erhält den Namen Escher von der Linth wegen seiner Verdienste um die Regelung des Laufes dieses Flusses.
Andere Doppelnamen sind durch Erhebung in den Adelstand entstanden.
Die Familie Pförtner ist ein Patriziergeschlecht der Städte Breslau und Schweidnitz. 1274 wird der Ritter Hinze Pförtner erwähnt, 1418 erwirbt ein Zweig des Geschlechts das Dorf bei Löwenberg, das jetzt Höllau heißt. 1438 erhält dieser Zweig einen kaiserlichen Wappen- und Adelsbrief und den Namen Pförtner von der Helle (Kneschke). Hölle oder Helle, das letztere die ältere und etymologisch richtige Form, ist eine häufige Bezeichnung für Örtlichkeiten. Bei Socin 378 heißt einer nach einem solchen Besitz der Heller. (Reichert 15. 68; Burckas, Ohrdrufer Namen 1898, 8. 1899, 4.) Die Tochter des Theologen Pfleiderer verheiratet sich mit einem Zur Hellen, der Direktor des Schiller- und Goethearchivs in Weimar heißt von der Hellen. Die Annahme Andresens (Zeitschr. für deutsche Philol. 20, 227), das schlesische Geschlecht habe seinen Namen vom Teufel, ist deshalb als unrichtig abzulehnen: es heißt nicht nach den „Pforten der Hölle“ Matth. 16,18. Übrigens kommt auch von der Pfordten als Name vor.
Die Familie Neidhardt gehört 1552 zu den 17 Familien, die in Ulm als rittermäßige anerkannt werden. Sie nimmt ihren Namen an nach dem Schloß Gneisenau in Österreich ob der Enns. Die Augsburger Patrizierfamilie Herwarth teilt sich in die