Die Kirchenbücher der General-Superintendentur Berlin/004

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Die Kirchenbücher der General-Superintendentur Berlin
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Berlin Kirchenbuecher 1905.djvu
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überall eine abschließende war. Es finden sich Fälle, daß erst gelegentlich der Durchsicht von Pfarrbeständen anläßlich dieser Umfrage alte, verschollene Kirchenbücher wieder zum Vorschein kamen oder daß infolge einer Rückfrage auf Grund einer anderswo gefundenen Andeutung ein alter Band gesucht und gefunden wurde, von dessen Existenz der Pfarrer bei Beantwortung des Fragebogens noch nicht gewußt hatte. Vielerorts mag aber solch Nachsuchen, das vielleicht noch etwas zu Tage gefördert hätte, in der für die Geistlichen arbeitsreichen Passionszeit, in welcher die Umfrage erging, nicht stattgefunden haben; der Bearbeiter der Umfrage kann aber nur dann die Anregung dazu geben, wenn ein sicherer Anhaltspunkt für die Hoffnung auf Erfolg sich findet. Jedenfalls kann man sagen, daß bei Kirchenbüchern mit auffallend spätem Anfangsjahre die Wiederauffindung älterer Jahrgänge nur dort ausgeschlossen ist, wo die Gelegenheit, bei der sie verloren gingen, oder die Tatsache, daß keine geführt wurden, mit Sicherheit oder hoher Wahrscheinlichkeit angegeben werden kann, oder dort, wo einigermaßen geordnete Archivverhältnisse bestehen, kraft derer alles Vorhandene auch gesammelt und bekannt ist. Bei wie wenig Kirchen aber ist das der Fall!

Ledeboursche Umfrage. In den 1840er Jahren hat der Verein für Geschichte der Mark Brandenburg durch seinen damaligen Vorsitzenden v. Ledebour eine Umfrage nach allerlei Altertümern in Ort und Gemarkung, in Bau, Ausstattung und Kunstwerken der Kirchen, an Akten, Urkunden und auch Kirchenbüchern an die Pfarrer im Regierungsbezirk Potsdam (ohne Berlin) ergehen lassen, die, im Zeichen der Freiwilligkeit stehend, soweit nicht die Versendung der Formulare durch die Landräte als sanfter Druck wirkte, nur mit etwa zwei Dritteln der Fragebogen wieder einkam und auch darunter neben sehr sorgfältigen und verständnisvollen Auskünften eine Menge lässiger und lückenhafter Antworten lieferte.

Kirchliches Archivwesen. Ein Vergleich der damaligen Datierungen der ältesten Kirchenbücher u. s. w. mit der Umfrage von 1899 ergab schon in dem kleinen Bezirk, in welchem er zur Anwendung kommen konnte (den der General-Superintendentur Berlin unterstehenden Teilen der Kreise Teltow, Nieder-Barnim und Ost-Havelland), eine Reihe von Orten, in denen der älteste Teil der Kirchenbücher, Matrikeln und ältere Rechnungsbücher mit ortsgeschichtlichen Nachrichten und Ähnliches in diesen sechzig Jahren verloren gegangen war: Mäuse hatten die ersten Seiten des Bandes gefressen, ganze Bände sind verschwunden oder liegen, unbekannt wo, auf Kirchen- oder