Die Probstei in Wort und Bild/035
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dürfte es nicht Zufall sein, daß der nach Tacitus bei den Katten übliche Name „Arp“ noch jetzt ein ganz gewöhnlicher Familienname der Probsteier ist, so sehr, daß die meisten dieses Namens in Holstein aus der Probstei herstammen dürften. Wenn aber außerdem auch noch einige Aehnlichkeit zwischen den Probsteiern und Niederländern sich finden sollten, so klärt Tacitus auch diesen Punkt auf durch die Nachricht, daß die Bataver ebenfalls aus der Katten Lande ausgewandert sind. Nach allem Vorstehenden dürften die Probsteier, bis ein anderes erwiesen worden, für Nachkommen der Katten und für Stammverwandte der Niederländer zu halten sein.
Erweiterung der heutigen Probstei von 1250 bis 1422
Obgleich Probst Friedrich für den Anbau der Probstei sehr Großes geleistet hatte, so fehlte doch noch vieles daran, bis sie ihren heutigen Umfang erhielt und bis das vorhandene Klostergebiet daselbst ganz urbar gemacht und bevölkert wurde. Wie beides nach und nach geschah, soll demnächst gezeigt werden.
Wie das Kloster Preetz in den Besitz der ganzen Probstei nach ihrem gegenwärtigen Umfange gelangte.
1. Das erste, was das Kloster nach Friedrich's Zeiten zur Probstei hinzu erwarb, war das Dorf Gödersdorf, damals Godeverdesdorp (Godfriedsdorf), mit 13 Hufen. Dasselbe kaufe Probst Conrad I. von Cismar (1275-1285) am 22. Sept. 1281 für 390 Pf. vom Ritter Wulf oder Vulvold (Lupus), wahrscheinlich demselben, welcher auch Wulf von Kyl hieß und Besitzer von Wulfsbrok (dem zum Amte Kiel gehörigen Dorfe Gaarden nebst dem Hofe) war. Weil Graf Johann ihn mit Gödersdorf belehnt hatte, so gab er als Lehnsherr seine Einwilligung zu dem Handel und schenkte zugleich dem Kloster das Lehns- und volle Eigentumsrecht über das zu verkaufende Dorf. Als eine Merkwürdigkeit führt er an, daß letzteres schon damals angebaute Hufen hatte. Diese waren also, selbst 5 Jahre nach Friedrich's Abgange, noch immer eine Seltenheit Ueberdies bemerkt der Lehnsherr, „daß Gödersdorf zwischen den Grenzen der Klosterdörfer belegen sei“. Es liegt aber zwischen den Feldmarken von Fiefbergen, Höhndorf, Ratjendorf, Fahren und Passade. Nun gehörten freilich die drei zuletzt genannten Dörfer damals nicht zum Kloster Preetz; allein eine andere Frage ist es, ob nicht Graf Johann oder der Schreiber seiner Urkunde selbige zu dem von Adolf IV. an das Kloster geschenkten Walde mitgerechnet habe: wenigstens Ratjendorf, Gödersdorf und Passade liegen zwischen der Karzeniz und dem Swartepuk und des Grafen Worte: „inter villarumterminos ipsius monasterii situatam,“ scheinen wenigstens Gödersdorf bestimmt genug dem Geschenke Adolf's einzuverleiben. In diesem Falle hat Wulf allem Anscheine nach diese Feldmark als Noval in Besitz genommen und sich daraus vom Landesfürsten damit belehnen lassen. Jedoch haben sowohl der damalige Probst Conrad I. als auch sein Nachfolger die Sache anders angesehen; denn nach beiden ist das Dorf vom Kloster gekauft, aber nicht eingelöst, da sie doch sonst das Kaufen (emere) vom Wiederkaufen, Einlösen (redimere) aufs sorgfältigste zu unterscheiden wissen. Andererseits konnte das Kloster sich den Ausdruck „Kaufen“ nur aus Schonung gegen den Verkäufer haben gefallen lassen, sowie auch noch des Letzteren Aeußerung: „das Dorf scheine ihm mit allen seinen Grenzen und Rechten zu gehören“ eine Andeutung enthalten dürfte, daß selbiges ursprünglich in dem verschenkten Walde mitbegriffen gewesen sei.
Da Gödersdorf bis 1281 einem Adeligen gehörte, dessen Bauern ohne Zweifel nur Pächter waren, und da es nach Friedrich's Zeiten von demjenigen Probsten angekauft ward, welcher auch in des Letzteren Dörfern das Erbeigentumsrecht wieder ans Kloster zu bringen suchte; so werden