Diskussion:Telefonbuch
Alte Telefonbücher ab 1945 sind fast vollständig in einem Telefonbuch-Archiv erhalten. Für die Zeit vor 1945 gibt es sehr große Lücken in den Beständen.
Die mir letzte bekannte Kontaktadresse lautet: Deutsches Telefonbuch Archiv Pretzfelder Straße 7-11 90425 Nürnberg Tel: 0911 3409 175 Geschäftsführer: Gerhard Reusche Sitz Nürnberg Amtsgericht Nürnberg HRG 16053
... Neben den gedruckten Telefonbuchausgaben sind Telefonauskunftdaten elektronisch verfügbar gewesen. Bevor 1985 über BTX (Bildschirmtext) das "Elektronische Telefonbuch (ETB)" verfügbar war, hatten nur Firmen die Möglichkeit bei der Deutschen Postreklame GmbH (Telekom Medien GmbH) Telefonauskunftdaten zu erhalten. Die Daten wurde auf Mikrofiche oder als Diskette geliefert. Im Museum für Kommunikation Nürnberg sind für Besucher die Mikrofiche der ehemaligen Fernsprechauskunft einsehbar. Ab etwa 1990 wurde die Teleauskunft 1188 CD-ROM (Telefon-Teilnehmer)auf 3 regionalen CD-ROMs von der Deutschen Postreklame GmbH (Telekom Medien GmbH) verkauft.
kunstpro
Vor- und Nachteile von Telefon- und Adressbüchern
Hierzu könnte man auch das ein oder andere schreiben. Insgesamt sind Adressbücher dort, wo sie regelmäßig anhand amtlicher Unterlagen neu aufgelegt wurden, vermutlich die im genealogischen Sinne zuverlässigere und brauchbarere Quelle gegenüber den nie alle Einwohner oder Haushaltsvorstände mit Vor- und Zunamen abbildenden Telefonbüchern (für die Nachkriegszeit bis ca. 2000). Mir sind aber bereits mindestens zwei Vorteile von Telefonbüchern begegnet, die diese gegenüber den jeweiligen Adressbüchern derselben Region hatten. Der erste tritt im Falle mehrmals in einer Stadt oder Gemeinde auftretender Personennamen auf, wenn nur durch die Telefonnummer eine eindeutige Identifizierung der jeweiligen Person gegeben ist. Wenn z.B. ein Stefan Müller 1985 alleine innerhalb von Köln umzog, kann ich das vermutlich nur durch einen Vergleich der Telefonbucheinträge verschiedener Jahrgänge feststellen. In den Adressbüchern fehlte zu dieser Zeit meist schon die Berufsangabe, die womöglich eine Identifizierung der Person an der alten und neuen Adresse erleichtern würde. Der zweite Vorteil der Telefonbücher ist, dass durch Einträge wie Schmitt Harald und Dora eine Zusammengehörigkeit zweier Personen (in der Regel Ehepartner) angezeigt wird, die in den Adressbüchern nur anhand desselben Familiennamens vermutet werden kann. In einem Mehrfamilienhaus mit zehn Mietparteien müsste Harald mit Dora Schmitt allein anhand der Adressbucheinträge nicht einmal verwandt sein und wenn doch, weiß man immer noch nicht, ob sie in derselben Wohnung lebten. Auch einem kleineren dritten Vorteil bin ich bereits begegnet. In den Telefonbüchern waren und sind bis heute noch manche Personen feiwillig mit ihren Berufsangaben eingetragen, während diese in den Adressbüchern der 1970er- und 1980er-Jahre oftmals bereits komplett fehlten. Man kann also insgesamt konstatieren, dass Telefonbücher nicht nur Lücken füllen für die Zeitabschnitte und Regionen ohne Adressbücher, wie es im Artikel heißt. Sie sind nicht nur Ersatz für fehlende Adressbücher, sondern eine Ergänzung. Die besten Adressbücher sind also im Grunde solche, die auch Telefonnummern enthalten, wo ein Telefonanschluss vorhanden war. Das Einwohner-Adressbuch Landkreis München in den 1980er-Jahren war z.B. ein kombiniertes Telefon- und Adressbuch. Interessanterweise ist für manche Großstädte durch die Kombination von Adress- und Telefonbüchern von Anfang der 1980er- bis Ende der 1990er-Jahre eine später nie mehr erreichte genealogische Quellengrundlage (wenn auch nunmehr tendenziell ohne Berufsangaben) entstanden, da zum Einen der Anteil der Privathaushalte mit Telefonanschluss einen hohen Stand erreichte und zum Anderen auch erstmals alle volljährigen Personen in den Adressbüchern aufgeführt wurden. Auch ist bemerkenswert, dass beide Verzeichnismedien schließlich mit dem weitgehenden Ende der Herausgabe neuer Einwohner-Adressbücher und der Freiwilligkeit der Telefonbucheinträge fast gleichzeitig als Quellengrundlage an Bedeutung verloren haben.--Florian 02:10, 1. Mär. 2024 (CET)