Engeser (Familienname)
Herkunft und Bedeutung
Der Name wird in den einschlägigen Namenslexika meist übereinstimmend gedeutet als der, der in der "engen Gasse" wohnt. Brechenmacher gibt jedoch noch eine zweite Interpretation des Namens, die Ableitung vom Vornamen Engezo/Ingezo. 1135 heißt die Gasse des Engezo in Köln "in vico Engizonis"; 1142 heißt sie Engeßengaßße.
Varianten des Namens
Bisher bekannte Varianten des Namens sind Engesser und Engeßer. Es muß auch mit Varianten wie Engasser/Engaßer gerechnet werden. Eine weitere Namensform Endgasser könnte z.T. mit Engeser/Engesser verwechselt worden sein. Dieser Familienname könnte aber unabhängig entstanden sein ("der, der am Ende der Gasse wohnt") und hat auch ein eigenes, wenn auch sehr ähnliches Wappen.
Geographische Verteilung
Der Name ist zwar heute in ganz Deutschland zu finden, die Schwerpunkte der Verteilung liegen jedoch im süddeutschen Raum. Zentren sind Südbaden, Südwürttemberg und die Pfalz.
Erste Nennungen
1308 erscheint ein Henricus dictus de Engengaßßen zu Elgershausen bei Kassel. 1338 gibt es einen Merklin in Encgaßßen.
Quellen: Brechenmacher, Josef Karlmann 1957-60 Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. 1. Band (A-J), S.405 und 407.
Wappen
Es gibt zwei verschiedene Wappen. Das in den einschlägigen Wappenlexika zu findende Engeser/Engesser-Wappen wird als österreichisches oder bayerisches Wappen bezeichnet. Das Wappen zeigt im schräg von oben links nach unten rechts geteilten Schild einen Kranich der von dem einen in das andere Feld steigt. Das linke Feld ist schwarz, das rechte Feld golden. Der Kranich hat jeweils verkehrte Farben. Auf dem Helm den Kranich in klein zwischen zwei Büffelhörnern. Nachforschungen im Wiener Adelsarchiv nach einem Wappenbrief erbrachten keine Resultate.
Das zweite Engeser-Wappen wurde erst vor kurzer Zeit wieder entdeckt und von Wandruszka erneut publiziert. Es wurde am 20.12.1567 an Jacob Engesser aus Pfohren verliehen wurde. Das Wappen zeigt einen quergeteilten Schild; die untere Hälfte ist schwarz, die obere Hälfte blau. Dem unteren Feld entsteigt ein goldener Löwe mit roter Zunge. Auf dem Helm ein halber wilder Mann, der einen Hammer im rechten Arm trägt, der linke Arm ist in die Hüfte gestemmt. Die Helmdecken sind in gold und blau gehalten. Dieses Wappen wurde nach der Beschreibung im Wappenbrief graphisch erstellt von Theo Engeser.
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
Metasuche