Enkirch
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Rheinland-Pfalz > Landkreis Bernkastel-Wittlich > Verbandsgemeinde Traben-Trarbach > Enkirch
Historische Lage
- Kirchspiel Enkirch
Einleitung
Wappen
In Schwarz ein gestürzter Anker mit rot weißem Schach auf den Flunken. Das Wappen galt unter der Herrschaft der Grafen von Sponheim Starkenburg als Schutz- und Gnadenwappen und wurde belegbar erstmalig 1248 zum Siegeln der Freiheitsurkunde genutzt. Mit diesem Datum wurde hier bereits die Leibeigenschaft aufgehoben, ein eigenständiges Gericht und ein Wochenmarkt eingerichtet und den Bürgern wurde freigestellt, eine Mauer um den Ort zu bauen. Diese Mauer bestand bis Ende des 17. Jhd. Der Anker als Wappenbild ist eine Ableitung des ersten urkundlich erwähnten Namens "Anchiriacum" (von Lat. ancora = Anker), der keltische Ursprungs ist und in einer Urkunde von 733 erscheint. Das rot-weiße Schach auf den Flunken (Ankerschaufeln) im Wappen der hinteren Grafschaft Sponheim Starkenburg stellt das Wappen der Sponheimer dar, welches nur mit besonderer Genehmigung der Landesherren auf ein anderes Wappen übertragen werden durfte. Nach dem Aussterben der Sponheimer in der männlichen Linie fiel das Gebiet an Pfalz-Baden und mehrfach wechselnde Herrschaften zurück, bis Ende des 18. Jhd. Napoleon die linksrheinischen Gebiete besetzte. [1]
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Zeitzeichen 1895
- Enkirch, Flecken in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Zell (Mosel), Amtsgericht Trarbach
- 2.143 Einwohner
- Postbezirk, Telegrafenstation, Pünderich <> Traben (Bhf Traben-Trarbach)
- Gewerbe: Anb. (Wein), Steinbrüche (Schiefer), Ölmühlen.
- Quelle: Hic Leones
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Die Pfarrei Enkirch wurde von merowingischen Frankenkönigen gegründet und mit Weinbergen und Gütern als königliches Lehen ausgegeben. Im 8. Jahrhundert besass sie ein gewisser Ruthard. 908 schenkte sie Kaiser Ludwig iV. dem Erzbischof Ratbod v. Trier.
1557 wurde durch den Herzog Friedrich II. von Simmern in der hinteren Grafschaft Sponheim in den Orten Enkirch, Starkenburg, Traben, Trarbach und Wolf die Reformation eingeführt.
Seit dieser Zeit sind diese Orte mehrheitlich protestantisch geblieben. [2]
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
St. Franz von Assisi, (ehemalige Klosterkirche aus dem 11. Jahrhundert), An der Klause
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte durch das Testament der Adelstochter Adela als "ANCHIRIACUM" vom 1. April 733. Die zweite urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 908 erfolgte durch König Ludwig IV. Er war der letzte Karolingerkönig und wurde auch "Ludwig das Kind" genannt. In dieser Urkunde wurde der Ort als ANCARACHA bezeichnet. Über ENKRICHA, EINKIRKE und ENKERICH hat sich dann der heutige Ortsname entwickelt.
Seit dem 11. Jahrhundert gehörte Enkirch zur Grafschaft Sponheim. Im 12. Jahrhundert bauten die Sponheimer oberhalb Enkirchs die "Starkenburg". Etwa im Jahre 1240 wurde die Grafschaft in die "Vordere" und "Hintere Grafschaft Sponheim", auch "Sponheim Starkenburg", geteilt.
Enkirch war damals der Hauptort der Grafschaft und erhielt deshalb bereits 1248 den Freiheitsbrief mit Stadt- und Marktrechten sowie eigener Gerichtsbarkeit. Enkirch war damals befestigt und mit einer Stadtmauer mit 7 Toren umgeben. Nach der Fehde zwischen Gräfin Loretta von Sponheim und dem Erzbischof und Kurfürst Balduin von Trier und dessen Gefangennahme durch Loretta, baute Lorettas Sohn JOHANN III bei Trarbach eine neue Burg. Dadurch wurde Trarbach Sitz der Grafschaft Sponheim und Enkirch verlor an Bedeutung, obwohl es bis ins 19. Jahrhundert hinein wesentlich größer war als Traben und Trarbach zusammen.
Da Enkirch zwar befestigt war, aber keine Burg besaß, diente die schon 908 erwähnte Kirche als befestigte Wehrkirche. 1557 führte Friedrich II von Simmern, der spätere Kurfürst Friedrich III von der Pfalz, im Oberamt Trarbach die Reformation ein. Seit dieser Zeit ist die Kirche evangelisch.
Im Jahre 1135 errichtete das Kloster Ravengiersburg am Ortsrand von Enkirch eine Marien-Wallfahrtskapelle. Die Kapelle wurde später zur Probsteikirche erweitert und 1685 in ein neu gegründetes Franziskanerkloster eingegliedert. Nach der Auflösung des Klosters durch Napoleon Ende des 18.Jahrhunderts wurde die Kirche der Kath. Pfarrgemeinde als Gotteshaus überlassen.
Wegen seiner hervorragenden Weinlagen war Enkirch schon sehr früh bekannt, was durch 15 ehem. kirchliche und gräfliche Weinhöfe belegt wird.
Durch die vielen Fachwerkhäuser, die im 15.- 18. Jahrhundert erbaut wurden, nennt man Enkirch auch die "Schatzkammer rheinischen Fachwerkbaues". [3]
- 1579. Enkirch, Grafschaft Sponheim, wird von der Leibeigenschaft befreit (Brockhaus-Enzyklopädie).
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher allgemein
Im ersten evangelischen Kirchenbuch von Enkirch kommen auch vereinzelt Katholiken vor, aber es gibt ein eigenes katholisches Kirchenbuch, das in seiner Bearbeitung in der Stadtbibliothek in Saarbrücken zur Verfügung steht.
Im Kreisarchiv Bernkastel-Wittlich befinden sich eine Reihe von Unterlagen oder Bearbeitungen zu
Enkirch durch Hermann Kiessling.
Darunter ein handschriftliches Manuskript über Familien in Enkirch vom 15. bis zum 17. Jahrhundert.
In Maschinenschrift: Enkircher Stammlisten für die Zeit von 1465 bis 1850
und eine Verkartung über das älteste Enkircher Kirchenbuch bis 1659,
sowie Stamm- und Ahnentafeln.
Evangelische Kirchenbücher
Das Heiratsbuch für den Zeitraum 1740-1798 ist nicht mehr auffindbar. Zum Verschwinden dieses Kirchenbuches gibt es die unterschiedlichsten Gerüchte. Nach den Informationen, die dem Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Zweigstelle Boppard vorliegenden, ist es am wahrscheinlichsten, dass das Buch zerstört ist.
- Keller, Wolfgang: Evangelisches Ortsfamilienbuch Enkirch
- Verkartungen der Mormonen
- Verfilmungen der Mormonen
- Sonstiges
Katholische Kirchenbücher
- Schmiden, Josef: Katholisches Familienbuch Enkirch 1686-1798
- Verkartungen der Mormonen
Bibliografie
Historische Bibliografie
- Hans Immich-Spier: Enkircher Annalen, Blitzlichter aus der Geschichte Enkirchens, Enkirch: Heimat- und Verkehrsverein, 2003 (3. Auflage).
Verschiedenes
Heimat- und Volkskunde
Weblinks
Offizielle Webseiten
Weitere Webseiten
Artikel Enkirch. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Zufallsfunde
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