Epe (Bramsche)/Höfe

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Höfe in Epe (Bramsche)

Man darf wohl davon ausgehen, daß zur Zeit der Einrichtung des Klosters Malgarten um 1194 lediglich die Voll- und Halberbenhöfe in Epe vorhanden waren.

Da die bisherige Leibzucht der Grafen von Tecklenburg zu einem Kloster eingerichtet wurde, schenkte 1238 der Graf Otto von Tecklenburg seiner Gemahlin die beiden Heseper Höfe Große Thiemann und Gresel als Leibzucht.[1] Dies läßt vermuten, daß auch die vorige Malgartener Leibzucht aus zwei Höfen bestand, dem Hof Malgarten, der zu einer Burg oder zu einem befestigten Hof ausgebaut wurde und dem Horsthof, von dem noch ein Teil, die sog. "grote Horst", vor 1489 in Eigenbewirtschaftung des Klosters war. Somit wäre das Kloster bereits bei seiner Einrichtung in Malgarten in den Besitz des Hofes zur Horst gekommen. Weiterhin waren die 15 Vollerben Fischer, Schwegmann, Alte Niemann, Junge Niemann, Hackmann, Wessling, Wermert, Kiesekamp, Horstmann, Frankamp, Warning, Kottmann, Hundeling, Eckelmann und "ten Salle" sowie die 3 Halberben Kampmann, Dallmann und Groß Elhorn vorhanden. Nicht zu vergessen sind der damals noch vorhandene Meyerhof zu Epe und der Hof auf der Gartlage, der allerdings erst nach 1323 ans Kloster kam.

Bei Erwerbung der Eper Höfe bzw. der Zehnten dieser Höfe durch das Kloster werden nur zwei Höfe mit Namen genannt, 1223 Eckelmann und 1289 Kiesekamp. Zusammen mit dem Zehnt des Hofes Eckelmann erwarb das Kloster 1223 den Zehnt von zwei weiteren Höfen in Epe. Möglicherweise waren es die Höfe Junge Niemann und Hundeling, die zusammen mit Eckelmann kein Heu an den Meyerhof zu Bramsche liefern mußten. Im Jahre 1299 erwarb das Kloster Malgarten eine größere Anzahl Höfe in Epe, wobei weder die Hofnamen noch die Anzahl der Höfe vermerkt sind. Nach der Urkundenabschrift des 15. Jh. bekundeten die Freigrafen Ritter Hermann Hake und Knappe Hermann von Kappeln unter dem 18. Juni 1299, daß vor ihrem Freistuhl bei Süntelbeck der Ritter Johann von Lingen seine Güter in Bühren dem Kloster Malgarten für 325 M. verkauft hat und zwar unter Zustimmung seiner Frau Beatrix, seiner Kinder Lutbert, Bernhard, Margarete, Albera und Alveradis und seiner Geschwister Lutbert, Ludolf, Konrad, Mechthild und Jutta.[2]

Da ein mittelgroßer Hof zu dieser Zeit einen Preis von etwa 20 bis 25 M. erzielte[3], könnte es sich bei dem Erwerb um etwa 15 Höfe gehandelt haben. Geht man jedoch davon aus, daß ein Halberbenhof kleiner war und demnach auch der Preis geringer, so muß man die Zahl der Höfe, die damals erworben wurden, wohl eher mit 18 beziffern. Die vier Vollerben- und zwei Halberbenhöfe in Bühren konnten allein unmöglich einen so hohen Preis rechtfertigen. Man darf also davon ausgehen, daß es sich bei den 1299 vom Kloster erworbenen Höfen nicht nur um die Bührener, sondern um alle Eper Höfe gehandelt hat.


Hof-Nr. (bis um 1960), Name, erste Erwähnung, weitere Hofnamen (Zeitraum), Landwirtschaft bis

Vollerbenhöfe


Halberbenhöfe

  • Nr.16 Hof Kampmann, 1458, Kröber (seit 1977), Landwirtschaft bis 1968
  • Nr.17 Hof Dallmann, 1375, Landwirtschaft bis 1982
  • Nr.18 Hof Groß Elhorn, 1478, Kleyböcker (1895-1933), Strüfing (1933-1983), Starke, (1983-1992), Naumann/Portheine (seit 1992), Landwirtschaft bis 1990


Markkötterhöfe

  • Nr.19 Hof Batke, 1490, Schäfer (1913-1935), Stürenberg (1935-1960), Ossenbeck (seit 1960), Landwirtschaft bis 1968
  • Nr.20 Hof Winner, 1490, (1836 an Frankamp)
  • Nr.21 Hof Tackenberg, 1512, Rautenstrauch (1959-1965), Brinkmann (seit 1965)
  • Nr.22 Hof Schulte, 1490, Warning (1833-1920), Robker (seit 1920), Landwirtschaft bis 1979
  • Nr.23 Hof Determann, 1601, Borchard (1832-1844), Kotte (seit 1844), Landwirtschaft bis 1965
  • Nr.24 Hof Temmelmann, 1588, Hedemann (seit 1929), Landwirtschaft bis 1991
  • Nr.25 Hof Tepker, 1512, (um 1850 an Wessling)
  • Nr.26 Hof Borchard, 1495, (1844 an Kotte, siehe Determann)
  • Nr.27 Hof Schröder, 1532, (1834 an Kuhlmann)
  • Nr.28 Hof Klein Elhorn, 1512, Otte (1932-1962), Korswird (1962-1992), Wirth (seit 1992), Landwirtschaft bis 1991
  • Nr.29 Hof Moorarend, 1577, (1847 an Eckelmann)
  • Nr.30 Hof Im Lohe, 1532, (1813 an Kottmann)
  • Nr.31 Hof Bührmann, 1650, Moormann (1788-1841), Mosting/Niebur (1841-1913), Nieporte (1914), Nannemann (seit 1914)
  • Nr.32 Hof Kuhlmann, 1532
  • Nr.33 Hof Strubbe, 1624, Niemann (seit 1896)
  • Nr.34 Hof Krelage, 1655
  • Nr.35 Hof Franz Kuhlmann, 1655, Niebur-Ossenbeck (1932-1982), Tillo (seit 1982), Landwirtschaft bis 1958
  • Nr.36 Hof Gudenrath, 1656, (1922 an Niebur-Ossenbeck, siehe Franz Kuhlmann)


Hof ohne Markenberechtigung (Neubauer)

  • Nr.42 Hof Revermann, 1799, Möllmann (1815-1899), Warning (seit 1899), Landwirtschaft bis 1991


Vor 1600 aufgegebene Höfe

  • Hof Meyer zu Epe, 1449, Vollerbe, um 1490 zerschlagen, hier entstanden die Kötter Franz Kuhlmann, Gudenrath, Tackenberg, Batke, Winner, Schulte, Kuhlmann, Krelage, Strubbe und Bührmann.
  • Hof Gartlage, 1323, Vollerbe, (um 1513 an Klostergut Malgarten)
  • Hof ten Salle, 1478, Vollerbe, (1517 an Klostergut Malgarten als Uthof (Außenhof))


Darstellung und Quellen der Hofgeschichten sind auf Seite Epe (Bramsche)/Höfe - Darstellung und Quellen erläutert.


Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.


  1. H. Frommeyer, Der Bramscher Gau und seine Siedlungen, S.35
  2. OUB Bd.IV, S.355; Die Grafen von Lingen waren Dienstmannen des Grafen von Tecklenburg und die Bührener Höfe gehörten zu ihrem Freigut (W. Hillebrand, Besitz- und Standesverhältnisse des Osnabrücker Adels 800 bis 1300, S. 165).
  3. Den Hof Ostendorf in Icker mit 8 Leibeigenen und dem Recht zur Mast von 60 Schweinen kaufte das Kloster 1236 für 30 M. und 1298 erwarben die Brüder von Slepedorf drei Höfe in Lohne für 55 M. (OM Bd.2 von 1850, S.28/29)


Wappen der Gemeinde Bramsche Höfe in Epe (in der Stadt Bramsche im Landkreis Osnabrück) -- Landkarte der Höfe

Vollerben: Alte Niemann | Eckelmann | Fischer | Frankamp | Hackmann | Horstmann | Hundeling | Junge Niemann | Kiesekamp | Kottmann | Schwegmann | Warning | Wermert | Wessling | zur Horst

Halberben: Dallmann | Kampmann | Groß Elhorn

Markkotten: Batke | Borchard | Bührmann | Determann | Gudenrath | Im Lohe | Klein Elhorn | Moorarend | Krelage | Kuhlmann | Franz Kuhlmann | Schröder | Schulte | Strubbe | Tackenberg | Temmelmann | Tepker | Winner |

Hof ohne Markenberechtigung (Neubauer) Revermann

Vor 1600 aufgegebene Höfe Gartlage | Meyer zu Epe | ten Salle |


Wappen der Stadt Bramsche Navigationsleiste Stadt Bramsche, Landkreis Osnabrück

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