Epitaphien in Nördlingen 1914/04

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Epitaphien in Nördlingen 1914
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Epitaphien Noerdlingen.djvu
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sogenannten Gruften reden werde. Nun kommen aber in unserer Kirche noch verschiedene Wappen und Wappenschilder vor, die nicht als Denkmäler des Absterbens, sondern vielmehr eines zu irgend einer Absicht für die Kirchen tätigen Lebens darinnen angebracht sind. Diese sind so gut wie die Epitaphien dazu bestimmt, das Andenken derer, denen zu Ehren sie irgendwo angebracht wurden, auf die Nachwelt zu bringen und nach ihrem Tode gleichfalls zu Denkmälern oder Epitaphien zu dienen.“

Als Quellen seiner Beschreibung der Epitaphien und Grabsteine nennt Beyschlag die noch vorhandenen Originale und da, wo diese verkommen oder schadhaft geworden sind, die in den Kirchenbaurechnungen befindlichen Nachrichten und die bei den geistlichen Pflegen in vier Bänden zusammengetragenen Kopien der Wappen und Inschriften in der Haupt- und Herrgottskirche. „Schade“, klagt er bei der Verabfassung seiner Schrift, „daß von den Grabsteinen und Kreuzen auf unserm Totenberge und den übrigen Kirchhöfen nicht ähnliche Kopien der Wappen und Inschriften gemacht worden sind.“ Aus mehreren Angaben erhelle deutlich, daß nicht nur in der älteren, sondern auch in der neueren St. Georgkirche verschiedene Personen eigene oder Familienbegräbnisse gehabt haben; doch seien die meisten der Grabsteine verkommen oder unkenntlich geworden. Nach dem obrigkeitlichen Dekret vom Jahre 1521 sei das Begraben in der Georgkirche abgestellt und nur bei sehr angesehenen Personen, besonders bei verdienten Kriegern, eine Ausnahme gemacht worden; andern Personen hohen Ranges aber habe man in der Folge einen Platz in der Herrgottskirche vergönnt. Zum letzten Male habe 1704 im spanischen Erbfolgekrieg die Beisetzung von Offizieren in der Hauptkirche stattgefunden. „Von dieser Zeit an,“ bemerkt Beyschlag, „haben wir also keine Grabsteine mehr in der Georgskirche zu suchen, ja selbst die Epitaphien werden von dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts immer seltener, indessen aus dem sechzehnten und siebenzehnten Jahrhundert in Menge vorhanden sind.“

Die ältesten Epitaphien, von der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts, wurden bei Niederlegung der Emeranskirche auf dem Berge erst in die St. Georgskirche heruntergeschafft. „Es ist nicht unwahrscheinlich, daß man anfangs für die Erlaubnis, ein Epitaphium in der Kirche anbringen zu dürfen, ebenso wie für Begräbnisplätze und Grabsteine zum Kirchenbau etwas bezahlen mußte, allein nach der Vollendung scheint dieses aufgehört zu haben, bis man 1589 den Beschluß faßte: „Ohn