Freiburg im Breisgau/Adressbuch 1950/Merzhausen

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Freiburg im Breisgau/Adressbuch 1950
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Merzhausen

Etwa drei Kilometer südlich von Freiburg, herrliches Ausflugsziel zwischen dem 600 Meter hohen Schönberg und «ern sogenannten Merzhauser Hausberg, dem mit Reben be-Pflanzten Mühlebuck an den Abhängen des Schwarzwaldes Seiegen. Omnibusverbindung der Städtischen Straßenbahn. °n Merzhausen an, als erster Hexentalgemeinde, zieht sich "as fruchtbare und sonnige Hexental in ständiger Steigung ls zur Wasserscheide bei Wittnau hin und senkt sich dann uber Sölden, Bollschweil gegen Ehrenstetten in die Stau-ener Bucht. Der Name „Hexental" stammt wohl aus der, 'n einer alten Urkunde genannten Bezeichnung „Hagstal". Nach einer alten Sage soll in alten Zeiten ein altes Mütter-^ln einmal Schuld gewesen sein an schweren Wettern und Beraten und wurde deswegen in der Nähe von Merz¬ten, oberhalb des Nachbardorfes Au, als Hexe verbrannt. le Verbrennungsstätte nennt sich heute noch das Hexen-attle. Das Hexental war wahrscheinlich schon in der sicher aber in den Jahrhunderten der Keltenherr-besiedelt, Spuren hiervon finden sich heute noch auf *n Schönberg. Die Ahnen aus den Dörfern des Hexentales Ss«i sich bis in die ersten Jahrhunderte des Christentums folgen. "flerzhausen wird urkundlich nachweisbar erstmals ge-im Jahre 786 unter dem alemannischen Namen Jahre ^ishusen, dann wieder in Schriften und Urkunden der 790, 1209 und 1429. Im achten Jahrhundert gehörte ae Siedlung dem Kloster St. Gallen. Von dem Jahre 1400 Wechselten die Herrschaften derer von Dankenschweil, newlin, Schauenburg und Kageneck. Zwischendurch ren auch die Jesuiten Eigentümer, bis im Jahre 1806 das lundherrenrecht der Stände aufhörte und die Gemeinden

das Recht der Selbstverwaltung erhielten und die geist¬lichen Stifte und Klöster geschlossen wurden. Die geschichtlichen Überlieferungen aus der Früh- und ersten mittelalterlichen Zeit verdanken wir dem damals fast allein schriftkundigen Klerus und so finden wir auch Berichte über den Kirchenbau. Wann die erste Kirche in Merzhausen gebaut wurde, ist nicht ersichtlich; sicher ist aber, daß eine solche schon im Jahre 786 bestand. Wegen Baufälligkeit mußte sie 1758 abgebrochen werden und eine neue wurde sofort im Fron dienst erstellt. Der Taufstein und das wappengeschmückte Grabmal an der heutigen Kirche stammen noch von der alten Kirche. Bis 1787 ge-hörten Günterstal und bis zum Jahre 1792 auch Horben zum Kirchspiel Merzhaus. Die Einwohnerzahl, welche um die Jahrhundertwende, etwas über 500 betrug, ist heute auf über 1200 gestiegen. Der Anteil der Landwirtschaft ist im Laufe der Jahre auf zehn Prozent zurückgegangen, während die Schichten der Arbeiter, Angestellten und Beamten, welche in der Haupt-sache im benachbarten Freiburg tätig sind, etwa achtzig Prozent ausmachen. An Gewerbebetrieben, deren Entwicklung in den ver-gangenen Jahren sehr bedeutend ist, bestehen in Merzhau-sen: Baugeschäfte, Baustoff-Fabrikationen, Blechnerei und Installation, Bäckereien, Buchbinderei, Elektro-Draht-spinnerei, Fahrrad-Reparaturgeschäft und -handlung, Friseurgeschäft, drei Gaststätten, Cafe, Metzgerei, Sattlerei-und Tapeziergeschäfte, Sägewerk, Schreinerei, Schneider-geschäft, Schuhmacherwerkstätte, Schmiede, Terrachemie, Ziegelwerk, Zimmergeschäfte, Wagnerei, Holzsägereibetrieb, eine Zuckerwarenfabrik und andere.