Friedrich II. (Luxemburg)
Friedrich II. von Luxemburg (* um 1005, † 28. August 1065), aus dem Haus der Wigeriche, war seit 1035 Vogt der Fürstabtei Malmedy und Stablo und von 1046 bis 1065 Herzog von Niederlothringen. Auf seinem Allodialbesitz entstand das Herzogtum Limburg.
Abstammung
Er war ein Sohn von Friedrich I. von Luxemburg und vom Moselgau und von Ermentrude (?) von Gleiberg (von der Wetterau).
Sein Großvater war Siegfried I. Graf von Luxemburg.
Als jüngerer Sohn Friedrich I. hatte er wenig Aussichten auf eine herausragende Stellung im Reich.
Herrschaft
Über Friedrich ist in zeitgenössischen Quellen wenig überliefert.
Um 1020 baute er die Burg Limburg auf der alten königlichen Grundherrschaft Baelen, die er von seiner Mutter geerbt hatte. Diese war Ursprung der Stadt Limburg und der Grafschaft bzw. des späteren Herzogtums Limburg.
Als im Jahr 1044 Herzog Gotzelo I. von Ober- und Niederlothringen starb, verlieh Heinrich III. zunächst den Titel des Herzogs von Niederlothringen dessen jüngerem Sohn Gozelo II. Oberlothringen erhielt der ältere Gottfried III.,der „der Bärtige“ genannt wurde.
Nach dem frühen Tod Gozelos beanspruchte 1046 Gottfried III. auch den Herzogtitel von Niederlothringen. Doch Kaiser Heinrich verlieh ihn Friedrich, der ein Neffe von Heinrichs Mutter, der Kaiserin Kunigunde, war. Die damit verbundenen Herrschaftsrechte waren allerdings gering.
Mit der Hilfe des Abtes von Stablo und der Hilfe seines Bruders Adalbero III. von Luxemburg, der 1047 Bischof von Metz wurde, konnte Friedrich sich die Vogteien über Stablo und Malmedy sowie über das Metzer Eigenkloster St. Truiden sichern.
Inzwischen war Heinrich IV. deutscher König geworden. Als Friedrich im Jahr 1065 starb, erhielt Gottfried III. „der Bärtige“ wieder den Titel des Herzogs von Niederlothringen.
Familie
Friedrich war zweimal verheiratet.
Seine erste Gemahlin hieß Gerbera († um 1049). Sie war eine Tochter von Graf Eustach I. von Boulogne.
Mit ihr hatte er eine Tochter namens Judith oder Jutta. Sie war die Erbin von Limburg und brachte es ihrem Gatten, Walram-Udo, Graf von Arlon, mit in die Ehe.
Seine zweite Gemahlin war Ida († 31. Juli 1101), eine Tochter des Herzogs Bernhard II. von Sachsen aus der Familie der Billunger. Kinder aus dieser Ehe sind nicht bekannt.
Friedrich starb am 28. August 1065 und wurde in der Abtei Stablo neben seiner ersten Frau bestattet.
Ida ging nach Friedrichs Tod eine weitere Ehe mit Albert III., Graf von Namur, ein.
Literatur
A. Wendehorst: 18. Friedrich II. von Luxemburg, Herzog von Niederlothringen. in: Lexikon des Mittelalters. Studienausgabe in 9 Bänden. DTV, München 2003, Band IV, Spalte 950-951. ISBN 3-423-59057-2