Gößlingen
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Freiburg > Landkreis Rottweil > Dietingen > Gößlingen
Einleitung
Allgemeine Information
Die Gemeinde Gößlingen gehörte zum Oberamt Rottweil. Bei der Kreisreform 1938 wurde daraus der Landkreis Rottweil. Im Zuge der Gemeindereform 1973 wurde Gößlingen zu Dietingen eingemeindet.
Politische Einteilung
Zur Gemeinde gehört der folgendeWohnplatz:
- Jungholz
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die evangelischen Einwohner der Gemeinde waren nach Täbingen eingepfarrt.
Katholische Kirchen
In Gößlingen besteht eine katholische Pfarrei mit dem Wohnplatz und folgenden Orten als Filialen:
- Böhringen seit 1810 eigene Pfarrei
- Zimmern unter der Burg seit 1837 eigene Pfarrei
Geschichte
Frühe Geschichte
793 schenkte Graf Berthold das Dorf Gößlingen zusammen mit vielen anderen Dörfern dem Kloster St. Gallen in der Schweiz. Diese Schenkung ist die erste urkundliche Nennung des Dorfes, jedoch dürfte die Gründung früher liegen. Gößlingen gehört zur Gruppe der -ingen-Orte, die vermutlich im 5. und 6. Jahrhundert angelegt worden sind und damit zur ersten Siedlungsschicht.
Ortsherren
Nach der Ersterwähnung schweigt der urkundliche Bericht bis zum Jahr 1297 als Graf Hermann von Sulz mehrere Güter zu Gösslingen an Heinrich und Berthold von Justingen verkauft. Die Grafen von Sulz waren die ersten urkundlich nachgewiesenen Ortsherren, die aber im Jahr 1354 den Ort an das Kloster Alpirsbach verkauften. Bereits einige Jahre vorher war das Kloster schon in den Besitz des Kirchensatzes, der Widemgüter und des Zehnten gekommen. Bis zum Jahr 1805 verblieb Gösslingen unter der Herrschaft des Klosters bzw. nach dessen Aufhebung unter der Verwaltung des Alpirsbacher Pflegamtes.
Lehen- und Grundherren
In Gösslingen lassen sich insgesamt 9 Lehen nachweisen, die sich teilweise bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Darunter sind drei Widem-Lehen, die an das Kloster Alpirsbach zinsten, zwei Lehengüter, die dem Spital in Rottweil zinsten sowie je ein Lehenhof der Präsenz im Heiligkreuzmünster in Rottweil und des Klosters Rottenmünster bei Bühlingen. Zwei weitere Lehen waren Gemeinschaftslehen, die an mehrere Grundherren zinsten. Das erstere Gemeinschaftlehen gehörte der Allerheiligenkirche in Rottweil, dem Kloster Rottenmünster und dem Kloster Alpirsbach gemeinsam. Das zweite Gemeinschaftslehen hatte als Besitzer den Spital in Rottweil, die Rottweiler Bruderschaft und die Pfründe des St. Peter-Altars im Heiligkreuzmünster in Rottweil. Ein weiteres Lehen war das sog. Mesmer-Lehen, das die Gösslinger Heiligenpflege an den jeweiligen Mesmer verlieh, der keine Abgaben geben mußte, sondern dafür den Mesmerdienst zu verrichten hatte. Die Lehen waren sehr unterschiedlich groß und daher variieren auch die Grundabgaben erheblich.
1. Widem-Lehen: 1460 Wern Jäck, 1487 Hans Staiger, 1561 Jakob und Bastian Schneider, 1683 Peter Meyer
2.und 3. Widem-Lehen 1460 Mathis Staiger, 1487 Margreth Staiger, 1561 Hans Hagenbach, 1683 Matheus Banholzer
4. Gemeinschaftlehen (Allerheiligenkirche, Rottenmünster, Alpirsbach): 1546/52 Bastian Schneider, 1683 Peter Mayer
5. Rottenmünster-Lehen: 1683: Christian Schneider
6. Spital u.a. (Gemeinschaftslehen): 1683 Jakob Seeburger und Martin Geißer
7. Spital-Lehen : vorher Grafhuginnensannlung, 1398 Aberlin Staiger vor 1544 Ulrich Staiger, 1546 Wolf Dornhan, 1683 Mathaeus Banholzer
8. Spital-Lehen: vor 1544 Ulrich Staiger 1546 Wolf Dornhan, 1683 Christian Kümmich, 1791 Andreas Kimmich
9. Präsenz-Lehen : 1683 Jakob Seeburger und Martin Geyser
Frühe Nennungen von im Ort ansässigen Personen
1297 die Luithold, der Mayer von Zimmern, Albrecht Lochli, Konrad und Burkart die Ruwel
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Siehe Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher (E-Book) Mitmachen.
Kirchenbücher
Die Kirchenregister, bestehend aus Tauf-, Ehe- und Sterberegistern wurde 1680 begonnen. Leider sind diese Register "erst in jüngerer Zeit auf dubiose Weise abhanden gekommen" (Burkard, 1993). Die noch vorhandenen Kirchenbücher setzen erst 1798 und 1801 ein.
Adressbücher
- Einträge aus Gößlingen in der Adressbuchdatenbank.
Historische Quellen
Güterbeschreibung 1710 (Steuervermögen in Gulden)
Barthle Seeburger 70
Georg Schwartz 59
Caspar Fritz 31
Hans Seeburger 82
Hans Michel Geußer 90
Matthes Schneider 117
Matthes Geußer 129
Matthes Bahnholtzer, Vogt 321
Hans Christian Dietterich 40
Joseph Schneider 74
Mößnerei Widemgut 104
Michae1 Schneider 102
Barbara Geyßerin 51
Jakob Schneider 58
Martin Schnee 67
Hans Schneider, Müller 46
Hans Peter Rueff 67
Christian Geußer 77
Hans Schlosser 46
Anna Geußerin 63
Joseph Scheublen 30
Hans Christian Zeuß 18
Christian Kimmich 155
Joseph Kimmich 25
Laux Schwartz 39
Hans Schneider, Weber 62
Martin Scheublin 66
Hans Schnee 102
Jakob Bühler 77
Philipp Schneider 79
Sebastian Schatz 90
Hans Martin und Matthes Rueff 22
Peter Rueffen sel. Kinder 0
Agatha Nailingerin 16
Katharina Meyerin 9
Allmandfelder 60
Ausgesessene zu Täbingen 80
Zus. 2593
Vermögensbeschreibung 1784 (in Gulden)
Joseph Kimmich, Vogt 960
Andreas Kimmich 3773
Christian Schneider, Wagner 207
Felix Hohners Weib 196
Christian Schloßers Wittib 365
Matthias Schwarz 1032
Michael Baumann 719
Joseph Schaible 1088
Gregori Schneider 1288
Joseph Geyser 478
Matthias Schneider, Stricker 1513
Johannes Ruof 739
Fidelis Seeburger 699
Matthias Schaz 1452
Christian Kimmich 2970
Matthias Kohler 1967
Joseph Schloßer 553
Michael Kanz 32
Johannes Schneider, Mesner 269
Joseph Seeburger 1218
Johannes Schaiblens Wittib 266
Johannes Schneider, Schneider 11
Thomas Bühlers Deserta 1851
Alt Joseph Geysers 13
Michael Hils 129
Joseph Schneider 212
Chrisostomus Schneider 61
Matthias Aillinger 154
Urban Seeburgers Wittib 385
Andreas Seeburgers Wittib 461
Christian Seeburger 372
Andreas Ruof 537
Franz Schloßer 110
Mattheus Biller 131
Joseph Biller 49
Jg. Philipp Schneider 762
Johannes Bühler 95
Sebastian Kanz 293
Matthias Seeburger 566
Wendelin Schneiders Wittib 604
Alt Philipp Schneider 872
Johannes Aillingers Wittib 0
Matthias Schaib1ens Wittib 563
Matthias Schaible 470
Va1entin Seeburger 397
Christian Ruof 273
Jg. Joseph Seeburger 758
Georg Schaib1e 307
Johannes Schaib1e 307
Ferdinand Schneider 577
Gregori Sch1oßer 96
Andreas Zeiß 307
Sebastian Zaiß, ledig 164
Rosina Zaißin, ledig 9
Lorenz Schwarz 661
Andreas Seeburger 1084
Christian Schneider, Maurer 133
Mattheus Schneiders Wittib 1044
Joseph Schaz 1513
Joseph Ruof 113
Mattheus Seeburger 1245
Joseph Kanz 41
Franz Seeburger, ledig 666
Maria Seeburger, ledig 602
Christian Kohler 1492
Zus. 38036
Bibliografie
Burkard, Hubert (Schriftleitung) 1993. Gösslingen 1200 Jahre - Gemeinde-Jubiläum. 216 S., Geiger Verlag, Horb.
- Volltextsuche nach Gößlingen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Literatursuche nach Gößlingen in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
Historische Bibliografie
Verschiedenes
Weblinks
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