Neu Bartelsdorf (Kreis Allenstein)
Bartelsdorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Bartelsdorf. |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Neu Bartelsdorf (Kreis Allenstein)
Einleitung
Allgemeine Information
Bis 1935 Landgemeinde und von 1935-1945 Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Ab 30.09.1929 gehörte der Wohnplatz Neu Bartelsdorf (Forsthaus) zur Landgemeinde. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Nowa Wieś.
Politische Einteilung
- 1817: Königliches Bauerndorf im Amt Allenstein, Landkreis Allenstein.
- 1861: Erbpachtsdorf im Landkreis Allenstein.
- 1874-1886: Landgemeinde im Amt Oberförsterei Ramuck, Landkreis Allenstein
- 1886-1935: Landgemeinde im Amt Wuttrienen, Landkreis Allenstein.
- 1935-1945: Gemeinde im Amt Wuttrienen, Landkreis Allenstein.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- 1861: Jedwabno[1]
- ab 1871: Neu Bartelsdorf (Ev. Kirchspiel)
Katholische Kirchen
Geschichte
- 02.10.1810: Dorfgründung durch ev. Christen aus der Gegend von Neidenburg und Jedwabno.[2]
- 1817: Das Königliche Bauerndorf Bartelsdorf [sic!] hat 35 Feuerstellen und 178 Seelen.[3]
- 1829: Einrichtung einer Schule.[4]
- 25.02.1851: Steckbrief gegen den ehemaligen Wirth Ernst Frischmuth, da er seinen Wohnort verlassen hat, obwohl er wegen Beamtenbeleidigung zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt ist.
- 19.03.1852: Auf dem Viehmarkt in Wartenburg ist dem Bauern Michael Podzich eine Stute gestohlen worden.
- 27.03.1851: Der Steckbrief gegen Ernst Frischmuth ist durch dessen Gestellung erledigt.
- 27.05.1852: Die Krätzkrankheit im Ort hat aufgehört.
- 02.12.1853: Die Menschenpocken sind im Ort ausgebrochen.
- 20.10.1854: Die Krätzkrankheit ist im Ort aufgetreten.
- 20.01.1855: Die Krätze hat im Ort aufgehört.
- 14.05.1855: Im Ort ist die Pferderäude ausgebrochen.
- 07.07.1856: Die Pferderäude hat im Ort aufgehört.
- 08.09.1856: Krakowski schaltet folgendes Inserat im Allensteiner Kreisblatt: "Mein zu Neu Bartelsdorf belegenes Krug-Grundstück, bestehend aus 2 Hufen Land und einem Theerofen, bin ich willens sofort und aus freier Hand zu verkaufen, und können sich Käufer bei mir melden."
- 1857: Das Erbpachtsdorf hat 273 Einwohner und gehört zum ev. bzw. kath. Kirchspiel Jedwabno [Kr. Neidenburg] bzw. Wuttrienen. Poststation ist Allenstein.[5]
- 31.10.1857: Im Ort hat die Masernkrankheit aufgehört.
- um 1860: Zwei mit Zündhölzchen spielende Knaben haben im Ort eine Feuersbrunst ausgelöst.
- 03.12.1861: Das Erbpachtsdorf hat bei der Volkszählung eine Fläche von 1567 Morgen 81 Dez sowie 46 Wohngebäude mit 328 Einwohnern (156 Protestanten und 172 Katholiken). Als Muttersprache geben 110 Personen deutsch (33.5 %) und 218 (66.5 %) polnisch an.[6]
- 29.01.1867: Im Ort hat sich ein toller Hund gezeigt und hat mehrere Hunde gebissen.[7]
- 09.05.1867: Der Wirt Wilhelm Motzkeit ist zum Dorfsgeschworenen für diesen Ort ernannt.
- 03.06.1867: Subhastationstermin für das Kruggrundstück von Johann Sadrina (Neu Bartelsdorf Nr. 1).[8]
- 1871: Gründung des ev. Kirchspiels Neu Bartelsdorf.[9]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Oberförsterei Ramuck Nr. 35 aus den Landgemeinden Neu Bartelsdorf und Przykopp und dem Forstgutsbezirk Ramuck (teilweise).[10]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Oberförsterei Ramuck umfasst die Landgemeinden Neu Bartelsdorf und Przykopp und dem Gutsbezirk Neu Ramuck Forst.[11]
- 31.03.1886: Eingliederung der Landgemeinden Neu Bartelsdorf und Przykopp aus dem Amtsbezirk Oberförsterei Ramuck in den Amtsbezirk Wuttrienen.[12] [13]
- 1888: Ev. Kirchenbau im Ort.[14]
- 07.08.1890: Allenstein, 7. Aug. Die Hälfte der Ortschaft Neu Bartelsdorf ist niedergebrannt. 53 Gebäude, darunter 15 Wohnhäuser, wurden ein Raub der Flammen. 26 Familien sind obdachlos, das Elend ist groß.[15]
- 01.12.1905: Bei der Volkszählung hat die Landgemeinde eine Fläche von 394,3 ha und 61 Wohngebäude mit 434 Einwohnern (186 Protestanten und 248 Katholiken). Als Muttersprache geben 100 Personen deutsch (23.0 %)und 213 (49.1 %) polnisch an. Weitere 121 (27.9 %) reden masurisch als Muttersprache.[16]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Wuttrienen umfasst die Landgemeinden Alt Kaletka, Friedrichstädt, Neu Bartelsdorf, Neu Kaletka, Przykopp und Wuttrienen.[17]
- 1913: Der Ort hat 450 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Choinowski. Pfarrer ist Foltin und Lehrer sind Wolski und Pfeiffer. Gastwirt ist Sender.[18]
- 27.10.1914: Der Res. Franz Koslowski wird in der Deutschen Verlustenliste als vermisst gemeldet.[19]
- 01.11.1914: Der Res. Karl Hallwaß wird in der Deutschen Verlustenliste als vermisst gemeldet.[20]
- 07.11.1914: Der Uffz. d. R. August Bürkat wird in der Deutschen Verlustenliste als leicht verwundet gemeldet.[21]
- 11.11.1914: Der Res. Hermann Czypulowski wird in der Deutschen Verlustenliste als gefallen gemeldet.[22]
- 23.04.1915: Der Musk. Josef Duchna wird in der Deutschen Verlustenliste als vermisst gemeldet.[23]
- 1920: Max Stoff hat seine zweite Lehrerprüfung im Ort[24]
- 1921: Der Ort hat 488 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Joh. Jatzkowski. Pfarrer ist Foltin und Lehrer ist Schulz. Gastwirt ist Kaesler.[25]
- 1924: Der Ort hat 488 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Friedrich Jost. Pfarrer ist Foltin und Lehrer ist Bandolie. Gastwirte sind Kempa und Rosenfeld.[26]
- 1927: Der Ort hat 433 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Otto Pollakowski. Pfarrer ist Foltin und Lehrer ist Bandolien. Gastwirte sind Kempa und Rosenfeld.[27]
- 30.09.1929: Eingliederung von Teilen des Gutsbezirks Purden, Forst (0,3752 ha) aus dem Amtsbezirk Oberförsterei Purden in die Landgemeinde Neu Bartelsdorf.
- 01.09.1931: Der Amtsbezirk Wuttrienen umfasst die Landgemeinden Alt Kaletka, Friedrichstädt, Neu Bartelsdorf, Neu Kaletka, Przykopp und Wuttrienen.[28]
- 1932: Der Ort hat 424 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Hugo Tempel. Pfarrer ist Burdach und Lehrer sind Bandolien und Gollan. Gastwirte sind Kempa und Petrikowski.[29]
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Wuttrienen umfasst die Gemeinden Friedrichstädt, Neu Bartelsdorf, Grabenau, Herrmannsort, Teerwalde und Wuttrienen.[30]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Landkreis Allenstein
Standesämter
für das luth. Kirchspiel Neu Bartelsdorf waren folgende Standesämter zuständig
Balden: Register verschollen
Wuttrienen: Register verschollen
Purden: im Staatsarchiv Allenstein, Polen: G 1874-1878, 1880-1883, 1885-1906, H 1874, 1876-1888, 1891-1906, S 1874, 1876-1877, 1879-1906
Kl. Trinkhaus: Register verschollen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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Fußnoten
- ↑ Grunenberg, S. 139
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 44
- ↑ Wald, S. 174
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 44
- ↑ Stat.-topogr. Adreß-Handbuch von Ostpreußem, 1857, S. 127
- ↑ Grunenberg, S. 139
- ↑ AK 1867, S. 53
- ↑ AK 1867, S. 48
- ↑ Schirrmann, Kirch. Pfarr-Almanach für die Provinz Ostpreußen. Königsberg, Selbstverlag, 1912. Nachdruck: Sonderschriften des VFFOW Nr. 59, 2000, Hamburg, Selbstverlag, S. 56.
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/forstram.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/forstram.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/wuttrien.htm#fn2
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/forstram.htm
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 44
- ↑ General-Anzeiger für Dortmund, 12.8.1890
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft I, S. 4-5
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/wuttrien.htm#fn2
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 220
- ↑ http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/495809
- ↑ http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/567359
- ↑ http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/750957
- ↑ http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/671921
- ↑ http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/678568
- ↑ www.bbf.dipf.de
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1921, S. 249
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1924, S. 293
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1927, S. 339
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/wuttrien.htm#fn2
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1932, S. 408
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/wuttrien.htm#fn2