Gut Ganglau
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Gut Ganglau
Einleitung
Allgemeine Information
- Ganglau war bis 1928 ein Gutsbezirk im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. 1928 erfolgte die Umwandlung des Gutsbezirks in eine Landgemeinde. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Gągławki.
- Wohnplätze von Ganglau waren 1931: Bahnhof Ganglau, Forsthaus Ganglau und Neu Gradda[1]
- Frühere Namen:
Politische Einteilung
- 1874-1928: Gutsbezirk im AmtsbezirkKellaren, Landkreis Allenstein.
- 1928-1945: Landgemeinde im AmtsbezirkKellaren, Landkreis Allenstein.
Standesamtsbezirk
1931: Bertung. Für die Wohnplätze Ganglau (Bahnhof), Ganglau (Forsthaus) und Neu Gradda ist aber das StA: Grieslienen zuständig.[5]
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 1348: Bischof Hermann von Liebenstein verlieh ein Gebiet von 10 Hufen in Ganglau mit Preußischem Recht.[6]
- 23.05.1348: Die Preußenbrüder Glanden, Tulekoyten, Sansagen, Mecruten und Golti gründen mit 10 Hufen nach Preußischem Recht das Gut Grandelawke [sic!].[7]
- 1496: Der Vasall Vinzenz wird als Besitzer von Ganglau genannt.[8]
- 1497: Der Vasall Vinzenz wird als Besitzer von Ganglau genannt, damals hat er etliche freie Hufen an den Bistumsadministrator Balthasar Stockfisch verkauft oder verpfändet, der sie anschließend in Zinshufen umwandelte.[9]
- 1538: Johann von Tappelbude kauft das Gut und das Domkapitel änderte das bisherige Preußische Recht in Magdeburgisches Recht um.[10]
- 22.01.1538: Der untergegane Ort wird dem Johannes von der Tappelbude verliehen. Das Preußische Recht wurde in Magdeburgisches verwandelt.[11]
- 1656: Die Familie Gądlawski sitzt auf dem Gut. Sie hatte sich nach dem Gut benannt und führte das Wappen Prus. Das Gut hatte unverändert 10 Hufen.[12]
- 12.03.1738: Siegmund Kalnassy und dessen Frau Anna sind Besitzer des Gutes. Gegen Zahlung von 3000 Gulden änderte das Domkapitel das Magdeburgische Rechtvon Ganglau in Kulmisches Recht um.[13] [14]
- 1770: Im Regestrum Allensteinense wird die Größe des Gutes mit 12 Hufen angegeben.[15]
- 1772: Kalnassy wird im Güterverzeichnis als Besitzer angegeben. Die Größe des Gutes wurde wieder mit 10 Hufen beziffert. Zu dieser Zeit gab es auf Gut Ganglau 87 Bewohner, über die der Familie Kalnassy die niedere und höhere Jurisdiktion zustand.[16]
- 1785: Das Adl. Gut und Vorwerk hat 8 Feuerstellen.[17]
- 1820: Das Adl. Gut hat 10 Feuerstellen und 65 Einwohner.[18]
- 28.08.1845: Dem Rittergutsbesitzer Lieutenant von Kaminski auf Ganglau ist ein braunes Fohlen entlaufen.[19]
- 25.10.1854: Der Administrator Lieutenant von Karger ist als Polizeiverwalter des Adl. Guts Ganglau ernannt und verpflichtet worden.[20]
- 03.11.1855: Im Allensteiner Kreisblatt erscheint folgendes Inserat: "Der Schmidt in Ganglau darf für Auswärtige nicht arbeiten, wonach sich die umliegenden Ortschaften zu richten haben."
- 1857: Das standschaftsfähige Rittergut hat 78 Einwohner, 680 Morgen Ackerland, 260 Morgen Wiesen und 200 Morgen Wald. Besitzerin ist Marie von Kaminsky. Das Gut gehört zum ev. bzw. kath. Kirchspiel Allenstein bzw. Groß Bertung. Poststation ist Allenstein.[21]
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Rittergut eine Fläche von 1378 Morgen 79 Dez sowie 6 Wohngebäude mit 71 Einwohnern (10 Protestanten und 61 Katholiken. Als Muttersprache geben 54 Einwohner deutsch (76,1 %) und 17 Einwohner polnisch (23,9 %) an.[22]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Kellaren Nr. 28 aus den Landgemeinden Kolpacken und Reußen sowie den Gutsbezirken Ganglau und Kellaren.[23]
- Jan. 1881: Gutsadministrator Schumann in Ganglau wird Amtsvorsteher vom Amt Kellaren für 6 Jahre.[24]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Kellaren umfasst die Landgemeinden Kolpacken und Reußen und die Gutsbezirke Ganglau, Kellaren und Zasdrose Forst.[25]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Kellaren umfasst die Landgemeinde Reußen und die Gutsbezirke Ganglau, Kellaren und Teile von Lanskerofen Oberförsterei (Forsthaus Reussen).[26]
- 1913: Das Gut hat 86 Einwohner. Gutsvorsteher ist Mattern. Rittergutsbesitzer ist Fedor von Bercken.[27]
- 11.07.1920: Bei der Volksabstimmung werden in Ganglau 40 Stimmen für Ostpreußen und keine für Polen abgegeben.[28]
- 1921: Das Gut hat 84 Einwohner. Gutsvorsteher ist Inspektor Erwin Klein.[29]
- 1924: Das Gut hat 84 Einwohner. Gutsvorsteher ist von Woedtke.[30]
- 16.06.1925: Ganglau [mit Ganglau (Bahnhof), Ganglau (Forsthaus) und Neu Gradda] hat 141 Einwohner.[31]
- 1927: Das Gut hat 86 Einwohner. Gutsvorsteher ist von Woedtke.[32]
- 17.10.1928: Umwandlung des Gutsbezirks Ganglau in eine Landgemeinde gleichen Namens.[33]
- 30.09.1929: Eingliederung von Teilen des Gutsbezirks Lanskerofen Forst (32,1446 ha) in die Landgemeinde Ganglau.[34]
- 1930: Ganglau und die Wohnplätze Ganglau (Bahnhof), Ganglau (Forsthaus) und Neu Gradda haben eine Fläche von 401 ha.[35]
- 01.12.1930: Eingliederung von Teilen des Gutsbezirks Ramucker Heide, Anteil Kreis Allenstein (Seeparzelle des Brczesdannek-Sees mit 0,6741 ha) in die Landgemeinde Ganglau.[36]
- 01.09.1931: Der Amtsbezirk Kellaren umfasst die Landgemeinden Ganglau und Reußen.[37]
- 1932: Die Gemeinde Ganglau mit Försterei Gradda, Etablissement Neu Gradda und Bahnhof Ganglau hat 143 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Hantel.[38]
- 30.09.1938: Michael Schittenhelm wird Lehrer im Ort.[39]
- 01.11.1938: Max Stoff wird Lehrer im Ort[40]
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Kellaren umfasst die Landgemeinden Ganglau und Reußen.[41]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Hantel, H., Schwittay, K. J. Ganglau - Einwohnerliste Stand: Januar 1945. Jomen-Post 25 (2005), S. 177-184.
- Porębska, K. Ganglau. In: Porębska, K. Adeliger Grundbesitz des Ermlandes im 16. bis 18. Jahrhundert. Selbstverlag Alfred von der Lehr, Fürth, 1999, S. 125-126.
- Schwittay, K. J. Nowak, L. Hantel, E. Gemeindeplan Ganglau. Jomen-Post 25 (2005), S. 176a-d.
- Zimmermann, M. Erinnerungen an Ganglau. Jomen-Post 25 (2005), S. 185-202.
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
Request failed!
Fußnoten
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band I: Provinz Ostpreußen, S. 2
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band I: Provinz Ostpreußen, S. 2
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ Porębska, S. 125
- ↑ Porębska, S. 125, 126
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ Porębska, S. 126
- ↑ Porębska, S. 126
- ↑ Goldbeck, S. 62
- ↑ Wald, S. 166
- ↑ AK 1845, S. 183
- ↑ AK 1854, S. 235
- ↑ Stat.-topogr. Adreß-Handbuch von Ostpreußen, 1857, S. 128
- ↑ Grunenberg, S. 140
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 222
- ↑ HB-A-L22 (1991), S. 32
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1921, S. 251
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1924, S. 295
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band I: Provinz Ostpreußen, S. 2
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1927, S. 341
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band I: Provinz Ostpreußen, S. 2
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1932, S. 406
- ↑ www.bbf.dipf.de
- ↑ www.bbf.dipf.de
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kellaren.htm#fn17