Kempen
Kempen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kempen (Begriffsklärung). |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Viersen > Kempen
Einleitung
Wappen
Gezeigt wird das Wappen in der Neufassung durch Edwin Arnold Pleiner (genehmigt am 8. April 1971 vom Regierungspräsidenten Düsseldorfs):
In Silber durch ein durchgehendes schwarzes Kreuz geviertelt;im ersten Feld zwei miteinander verbunden blaue Schlüssel mit abgewendeten Bärten, dahinter ein blaues Feld, darin ein abnehmender goldener Halbmond, in dessen Rundung ein goldener Stern, das dritte Feld ist rot, das vierte Feld ledig (silbern). Das Wappen geht auf ein Stadtsiegel des 14. Jahrhunderts zurück. Es weist das kurkölnische Kreuz auf; Schlüssel (Peterskirche) und Gestirne sind alte Ortszeichen.
Quelle: Nagel, Rolf: Rheinisches Wappenbuch, Die Wappen der Gemeinden, Städte und Kreise im Gebiet des Landschaftsverbandes Rheinland, Köln 1986. ISBN 3-7927-0816-7
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Am 1. Januar 1970 wurde die alte kurkölnische Stadt Kempen um die Gemeinden Hüls, St. Hubert, Schmalbroich und Tönisberg erweitert.
Kempen
Zentraler Punkt (Propsteikirche Kempen): 51° 21' nördliche Breite und 6° 25' östliche Länge
St. Hubert
Zentraler Punkt (Katholische Kirche): 51° 23' nördliche Breite und 6° 27' östliche Länge
und Tönisberg
Zentraler Punkt (Katholische Kirche): 51° 24' nördliche Breite und 6° 30' östliche Länge
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
- Evangelischen Kirchengemeinde Kempen: Mit der Gründungsurkunde der Provinzial-Synode aus dem Jahre 1855 wurden dann die Evangelischen des Kempener Gebietes aus den Gemeinden Süchteln und Krefeld ausgegliedert. Diese neue Gemeinde umfasste Aldekerk, Nieukerk, Kempen, Schmalbroich, Grefrath, Oedt, St. Tönis, Hüls und St. Hubert. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg und dem damit verbundenen Zustrom vieler Protestanten ergaben sich einige Abpfarrungen - am 1. Januar 1955 wurde die Doppelgemeinde "St. Tönis - Hüls" selbstständig. In St. Hubert entstand 1959 mit Hilfe aus Schweden die Gustav-Adolf-Kirche und 1961 wurde die Ev. Kirchengemeinde Grefrath begründet. Seit dem 1. Januar 2021 sind die Kirchengemeinden St. Hubert, Tönisberg und Kempen zu einer Gemeinde verbunden.
Katholische Kirchen
- St. Mariae Geburt (Kempen): Die Marienkirche in Kempen wurde um 1200 unter dem Patronat der Abtei Gladbach errichtet. Die Kirche war zunächst eine dreischiffige, ursprünglich flachgedeckte Basilika, die durch Bauuntersuchungen und Ausgrabungen nachgewiesen werden konnte und um 1240 zur Gewölbebasilika umgebaut wurde. Bis 1554 gehörte auch St. Tönis zum Pfarrsprengel, bis1559 Vorst und bis 1790 St. Hubert.
- St. Hubertus (St. Hubert): Bereits um 625 befand sich am Ort eine hölzerne Kirche. 1790 wurde St. Hubertus zur selbstständigen Pfarre erhoben.
- St. Antonius (Tönisberg): Bereits im frühen 14. Jahrhundert gab es am Ryckendael oder Ryckendoir nahe der heutigen Kirche unter dem Namen Sanct Antonius am Berghe eine Kapelle. Die Pfarre St. Antonius entstand 1529 durch Abpfarrung von der Aldekerker Pfarre St. Peter und Paul und erhielt damit einen eigenen Pfarrer. 1537 wurde mit dem Kirchenbau begonnen. Die alte Kirche wurde 1893 bis auf den Turm abgebrochen, der Neubau wurde 1894 errichtet. Am 17. Juli 1898 wurde die Kirche nach Fertigstellung des Altars geweiht. Die Pfarrgemeinde St. Antonius wurde 2012 mit den Gemeinden St. Hubertus Schaephuysen und St. Nikolaus Rheurdt zur neuen Pfarre St. Martin zusammengelegt. Die Kirche St. Antonius wurde dadurch zur Filialkirche.
Die Kirchen gehören heute - mit Ausnahme von St. Antonius - zur "Gemeinschaft der Gemeinden Kempen-Tönisvorst"
Geschichte
- 1186. urkundliche Ersterwähnung von Kempen.
- 1372. Kempen wird das Marktrecht verliehen.
- 1396-1400. Kempen. Errichtung der kurkölnischen Landesburg, auf Betreiben des Kölner Erzbischofs Friedrich III. von Saarwerden.
- 1471.25. Juli. Kloster Agnetenberg bei Zwolle + Thomas von Kempen (* um 1380 in Kempen), Augustinermönch und Mystiker, einer der Hauptvertreter der spätmittelalterlichen Frömmigkeitsbewegung.
- 1579. Kempen. Fast die Hälfte der Bevölkerung wird von der Pest hingerafft (Die freie Enzyklopädie).
- 1642. Kempen wird durch hessische Truppen belagert (Die freie Enzyklopädie).
- 1790. St. Hubert im Amt Kempen [bisher Ortsteil von Kempen] wird zur selbständigen Pfarrei erhoben (Hannes Martens: Von der alten Kirche St. Hubert, in: Heimatbuch des Grenzkreises Kempen-Krefeld 1965).
- 1794.14. Okt.. Die Franzosen erobern Kempen.
- 1797. 4. Nov.. Durch Gesetz werden die von den Franzosen besetzten linksrheinischen Gebiete "auf ewig" mit Frankreich verbunden.
- 1800.17. Febr.. In den von Frankreich annektierten linksrheinischen Gebieten wird das sogen. Pluviosegesetz verabschiedet.Damit wird das französische Präfektursystem eingeführt.
- 1815. 5. Apr.. Besitzergreifungspatent König Friedrich Wilhelms III.; die ehemal. Herzogtümer Cleve, Berg, Geldern, das Fürstentum Mörs, die Grafschaften Essen und Werden, das jetzige Generalgouvernement Berg werden auf Grund des Friedensvertrages von Wien preußisch.
- 1970. Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wird Hüls (etwa 13.000 Einwohner) mit den Nachbargemeinden St. Hubert u. Tönisberg der Stadt Kempen zugeschlagen (Werner Mellen: Krefeld-Hüls, in: Rheinische Kunststätten, Heft 283).
- 01.01.1975: Im Rahmen der Gebietsreform wird Hüls aus der Stadt Kempen herausgelöst und der kreisfreien Stadt Krefeld als Stadtteil eingemeindet.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische Gesellschaften
Historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
- Commons-Kategorie: Kempen – Bilder, Videos und Audiodateien
Friedhöfe und Denkmale
- Friedhof Kerkener Straße, kathol. Teil, Kempen (Viersen) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Kerkener Straße, evang. Teil, Kempen (Viersen) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Kirchenbuchkopien
- Kirchenbuchkopien im Kreisarchiv Viersen
- Kempen, katholische Pfarre St. Mariä Geburt (Digitalisate im Lesesaal einsehbar)
- Taufen 1608-1622, 1625-1677, 1679-1688, 1695-1798
- Heiraten 1625-1798
- Sterbefälle 1723-1824
- Taufen (1770-1799) und Heiraten (1780-1798) der Pfarre St. Mariä Geburt Kempen sind namentlich erschlossen und im Portal archive.nrw unter Kreisarchiv Viersen recherchierbar
- Tönisberg, katholische Pfarre St. Antonius
- Hüls, katholische Pfarre St. Cyriakus
- St. Hubert: Bis 1790 verfügte St. Hubert nur über eine dem heiligen Hubertus geweihte Kapelle, die 1790 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Taufen, Trauungen und Sterbefälle wurden daher bis 1790 in den angrenzenden Pfarren Hüls, Kempen oder Tönisberg dokumentiert. Kopien dieser Kirchenbücher sind im Kreisarchiv Viersen vorhanden, Kopien der Kirchenbücher der Pfarre St. Hubert liegen dem Kreisarchiv hingegen nicht vor.
Personenstandsunterlagen
- Personenstandsbücher der Stadt Kempen im Kreisarchiv Viersen
- Ab 1926 ist das Standesamt Kempen auch zuständig für Schmalbroich.
- Seit der kommunalen Neugliederung 1970 ist das Standesamt Kempen auch zuständig für St. Hubert und seit 1975 für Tönisberg
- Personenstandsunterlagen St. Hubert:
- Personenstandsunterlagen Tönisberg: Von 1970 bis 1974 wurde die Registerführung vom Standesamt Hüls übernommen; die Registerbände dieser Jahrgänge befinden sich nach der Eingemeindung von Hüls nach Krefeld im Stadtarchiv Krefeld. Ab 1975 wurde die Registerführung für Tönisberg vom Standesamt Kempen übernommen.
- Digitalisate der Dezennaltabellen (Zehnjahresverzeichnisse der Geburts-, Heirats- und Sterbefälle)
- Zweitschriften der Heiratsregister 1874/76-1899 und der Sterberegister 1874/76-1938 digital einsehbar im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland verfügbar.
Adressbücher
- Kempen im Adreß-Buch vom Regierungs-Bezirk Düsseldorf (1861)
- Adressbücher auf der Webseite des Kreisarchivs Viersen und beim Kreisarchiv Viersen im Archivportal NRW
Militär- und Kriegsquellen
Kempen ist in den Verlustlisten des Ersten Weltkriegs enthalten.
Bürgerbücher, Matrikel, Zunftbücher, Grundbücher usw.
Historische Quellen
Karten
- Komplettbestand der Urkarten und Reinkarten des Liegenschaftskatasters des Kreis Viersen aus den Jahren ca. 1820-1950 auf OpenNRW.
- 1659: Delineatio des Amptes Kempen (Digitalisat im Archivportal NRW)
Bildquellen
Bevölkerungslisten im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland
- 1799, Kanton Kempen: Communen Aldekerk, Hüls 1. Sektion (=Hüls), Hüls 2. Sektion (=Benrad), Kempen, Oedt, St. Hubert 1. Sektion, St. Hubert 2. Sektion, St. Tonis 1. Sektion, St. Tonis 2. Sektion, Schmalbroich, Stenden, Tönisberg, Vorst
- 1801, Kanton Kempen: Mairien Aldekerk, Hüls, Kempen/ Oedt, St. Hubert, St. Tonis, Tönisberg, Vorst
- 1802, Kanton Kempen: Mairien Aldekerk, Hüls, Kempen, Oedt, St. Hubert, St. Tonis, Tönisberg, Vorst
- 1803, Kanton Kempen: Mairien Aldekerk, Hüls, Kempen, Oedt, St. Hubert, St. Tonis, Tönisberg, Vorst
Bibliografie
- Die Kunstdenkmäler des Kreises Kempen - im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz, herausgegeben von Paul Clemen, Düsseldorf, L. Schwann, 1891, 137 Seiten, Digitalisat
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Neuheuser, Hans Peter: Grundriß der Kempener Kirchengeschichte, 136 Seiten, Rheinland-Verlag Köln 1995.
Weitere Bibliografie
Periodika
- Die Heimath - Wochenbl. für Kunde d. niederrhein. Geschichte mit Einschluß d. Sagen, Legenden, Gebräuche etc. Crefeld, H. Keussen, (1875 - 1878), Online
- Thomas a Kempis : katholisches Sonntagsblatt : erste Beilage zu "Rheinische Volksstimme", 1897 - 1898, Digitalisat
- Landwirtschaftliche Beilage zur Rheinische Volksstimme, 1901 - 1904, Digitalisat
- Intelligenzblatt für den Kreis Kempen und dessen Umgebung, 1824 und 1837, Digitalisat
- Gewerbe-Blatt für den Kreis Kempen und dessen Umgebung, 1838 und 1840, Digitalisat
- Kempener Kreisblatt, 1840 - 1842, Digitalisat
- Kempener Zeitung : Organ der Zentrumspartei, weitere Titel: Kempener Wochenblatt, 1894 - 1904, Digitalisat
- Kempener Wochenblatt : Organ der Zentrumspartei des Kreises Kempen, 1887 - 1893, Digitalisat
- Niederrheinisches Tageblatt : Kempener Volkszeitung : Kempener Zeitung : Lobbericher Tageblatt : Heimatzeitung für den linken Niederrhein, weitere Titel: Kempener Volkszeitung, Kempener Zeitung, Lobbericher Tageblatt, 1904 - 1935, Digitalisat
- Zeitschrift für Landwirtschaft und Gartenbau : Beilage zum "Niederrheinischen Tageblatt" und "Straelener Volksblatt", 1915 - 1917, Digitalisat
- Die Feierstunde : Beilage zum Niederrheinischen und Lobberricher Tageblatt, 1924 - 1933, Digitalisat
- Das bunte Blatt : Beilage zum Niederrheinischen und Lobberricher Tageblatt, 1926 - 1933, Digitalisat
- Freude und Humor : Beilage zum Niederrheinischen Tageblatt, 1924 - 1926, Digitalisat
- Deutsches Land : Beilage zum Niederrheinischen und Lobberricher Tageblatt, 1926 - 1935, Digitalisat
- Lobbericher Tageblatt, 1928, Digitalisat
- Weihnachts-Anzeiger für Kempen-Rhein und Umgegend / herausgegeben vom Verlag des Niederrheinischen Tageblattes, 1927 - 1930, Digitalisat
- Neues Wochenblatt für Kreis Kempen, Klöckner & Mausberg, Kempen, 1872 - 1884, Digitalisat
Archive und Bibliotheken
Archive
- Das für Kempen zuständige Archiv ist das Kreisarchiv Viersen.
- "Stadtrechtsurkunde an Kempen zurück. Vielfältige Überraschungen gibt es immer, auch auf dem Gebiet der Archive und ihrer Betreuung. So erhielt im Frühjahr dieses Jahres die Stadt Kempen am Niederrhein von einem Buchhändler in den USA die Nachricht, ihre seit 1945 verschollene Urkunde über die Verleihung der Stadtrechte von 1294 sei ihm angeboten worden und er wende sich deswegen an die Stadt. Für 4000 Dollar kaufte die Stadt Kempen die für sie wichtige Urkunde aus den USA zurück". (In: Rheinische Heimatpflege, 21. Jg., 1984, Heft 3, Seite 225.
Bibliotheken
Verschiedenes
Historische Straßenbilder
Weblinks
Offizielle Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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