Gut Kirschbaum (Kreis Allenstein)
Gut Kirschbaum ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Gut Kirschbaum. |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Gut Kirschbaum (Kreis Allenstein)
Einleitung
Allgemeine Information
Kirschbaum war bis 1928 ein Gutsbezirk im Landkreis Allenstein in Ostpreußen.
Im Jahre 1928 erfolgte die Eingemeindung nach Klein Bartelsdorf zusammen mit Pirk.
Die Gemeinde Klein Bartelsdorf wurde in Landgemeinde Kirschbaum umbenannt.
Der Ort gehört seit 1945 zu Polen und heißt auf polnisch Kierzbuń.
Politische Einteilung
- 1874: Gutsbezirk im Amtsbezirk Bartelsdorf, Landkreis Allenstein.
- 1928: Wohnplatz von Klein Bartelsdorf im Amtsbezirk Bartelsdorf, Landkreis Allenstein. Umbenennung der Landgemeinde Klein Bartelsdorf in Kirschbaum.
Standesamtsbezirk
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Evangelisches Kirchspiel Bischofsburg
- Gut Kirschbaum gehörte zum evangelischen Kirchspiel Bischofsburg.
- Zum evangelischen Kirchspiel Bischofsburg gehörten folgende Orte : Bischofsburg, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Bischofsburg
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1890: Bischofsburg, Bansen und Rothfließ [1]
Friedhöfe
- Das Kirchspiel hatte um 1890 Friedhöfe in : Bischofsburg, Bansen und Labusch. [1]
Katholische Kirchen
- bis 1871: Groß Ramsau (Kirchspiel),
- ab 1871: Groß Bartelsdorf (Kirchspiel)
Geschichte
Ordensstaat bis 1525
- 08.09.1379: Aus dem Privileg des Bischofs Heinrich Sorbom für den Ritter und Bistumsvogt Bartholomäus Kirschbaum, der auch den Zunamen Schade führte,
geht hervor, dass Groß Bartelsdorf aus 60 Hufen mit Kulmischem Recht bestand. Es war ein gemeinsames Privileg mit Kirschbaum. Der Bistumsvogt hatte
zwei Reiterdienste zu leisten und erhielt 90 Hufen Wald und Heide beim See Posirwetin (dies ist vermutlich der Bartelsdorfer See). Ferner erhielt er das Patronats-
recht über die noch zu gründende Kirche. Zwei Güter sind in der Folge aus den 90 Waldhufen entstanden. Bartelsdorf nannte sich das eine nach dem Vornamen
des Gründers. Es teilte sich in das Gut Groß Bartelsdorf und das mit Zinsbauern besetzte Klein Bartelsdorf. Kirschbaum war das andere Gut, welches sich nach
dem Zunamen des Erstbeliehenen benannt. Von diesem Gut trennte sich später das Vorwerk Pirk ab. [2] [3]
Herzogtum Preußen (1525 -1701)
- 1587: Hugo Dabrowski ist Herr auf dem Gut. [2]
- 10.12.1649: Nachdem das Gut im Schwedischen Krieg an die bischöfliche Tafel übergegangen ist, erfolgte die Neubelehnung durch Hiacynt Karwat. [2]
- 1688: Gutseigentümer ist Maluk (30 adlige Hufen).[4]
- 1697: Gutseigentümer sind Gregor Albert und Theresia Maluk.[5]
- um 1699: Ein Gutsanteil kommt an die Familie Maluk. [2]
Königreich Preußen (1701 - 1918)
- 1702: Therese de Bolina wird als Gutsherrin genannt.[6]
- 1714: Deboli (ursprünglich de Baulieu) ist Gutseigentümer.[7]
- Casimir Deboli ist Gutseigentümer.[8]
- 1733: Die Familie Birckhahn erscheint auf dem Gut.[9] Johann Ludwig Birckhahn, verheiratet mit der Witwe Anna Dorothea Maluk, ist Gutseigentümer.[10]
- 1739: Tod von Dorothea Birckhahn, verw. Maluk.[11]
- 1774: Das Gut ist im Besitz der Familie Birckhahn.[12], [13]
- 1785: Das Adelige Gut und Dorf hat 16 Feuerstellen.[14]
- 1789 Im Besitz des von Claußen.[15]
- 1794 Im Besitz des Josef von Mathy.[16]
- 1802: Das Vorwerk Pirk trennt sich vom Gut Kirschdorf ab.[17]
- 1817: Das Adelige Gut und Dorf hat 22 Feuerstellen und 94 Seelen. Gutsbesitzer ist Zielaskowski.[18]
- 23.07.1845 Rittergutsbesitzer Zielaskowski auf Kirschbaum ist als Schiedsmann fürs Kirchspiel Gr. Ramsau für die folgenden drei Jahre bestätigt, und durch Zurückweisung auf den bereits geleisteten Amtseid verpflichtet worden.
- 1820: Im Besitz der Familie Zielaskowski.[19]
- 08.11.1854: Der Losungsschein des Militärpflichtigen Jacob Tontora ist innerhalb von 8 Tagen einzusenden.
- 22.10.1859: Nach dem Bericht des Königlichen Steueramtes in Wartenburg gibt es im Ort eine Spiritusbrennerei.
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Rittergut Kirschbaum eine Fläche von 2314 Morgen 14 Dez und 13 Wohngebäude mit 112 Einwohnern (7 Protestanten und 105 Katholiken). Als Muttersprache geben 6 Einwohner deutsch und 106 Einwohner polnisch an.[20]
- 1863: Das Rittergut und andere Grundstücksteile in Kirschbaum sind weiterhin im Besitz der Familie Zielaskowski und deren Erben (eingetragen in den Wartenburgere Grundbüchern).[21]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Bartelsdorf Nr. 17 aus den Landgemeinden Groß Bartelsdorf, Groß Leschno, Klein Bartelsdorf und Neu Mertinsdorf und den Gutsbezirken Kirschbaum, Leschno Forst, Nerwigk Forst, Pirk und Poludniewo.[22]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Bartelsdorf umfasst die Landgemeinden Groß Bartelsdorf, Groß Leschno, Klein Bartelsdorf und Neu Märtinsdorf und die Gutsbezirke Kirschbaum, Leschno, Forst, Nerwigk, Forst, Pirk und Poludniewo und Dluzen-See.[23]
- bis 1905: Eigentümer sind Gustav Hosmann/Buchholz und Dehnke.[24]
- 01.12.1905: Bei der Volkszählung hat das Gut eine Fläche von 590,9 ha und 6 Wohnhäuser mit 95 Einwohnern (29 Protestantenund 66 Katholiken). Als Muttersprache geben 75 Einwohner deutsch an und 20 Einwohner sprachen masurisch. Der Wohnplatz Schneidemühle des Gutes hatte ein Wohnhaus und 43 Einwohner.[25]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Bartelsdorf umfasst die Landgemeinden Groß Bartelsdorf, Groß Leschno, Klein Bartelsdorf und Neu Märtinsdorf und die Gutsbezirke Kirschbaum, Pirk, Poludniewo, Teilen der Oberförsterei Purden, und Teilen des Seebezirks.[26]
- 1908: Curt Groddeck kauft das Gut für 250.000 RM von Dehnke.[27]
- 1913: Das Adelige Gut hat 90 Einwohner. Gutsvorsteher ist Rittergutsbesitzer Curt Groddeck.[28]
Weimarer Republik (1818 -1931)
- 1921: Das Gut hat 116 Einwohner. Gutsvorsteher ist Kurt Groddeck.[29]
- 30.09.1928: Das preußische Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927 sah in seinem
§11-14 die Aufhebung der Gutsbezirke vor. Eingliederung der Gutsbezirke Kirschbaum und Pirk in die Landgemeinde Klein Bartelsdorf.
Umbenennung der Landgemeinde Klein Bartelsdorf in Kirschbaum.[30] [31] - 1930: Die Gemeinde Kirschbaum mit den Wohnplätzen Klein Bartelsdorf und Gut Pirk sowie Gut Kirschbaum hat eine Fläche von 896,6 ha.[32]
- 1932: Die Gemeinde Kirschbaum mit Klein Bartelsdorf, Pirk und Gut Kirschbaum hat 223 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Josef Gotzhein.[33]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Urban, Gernold. Das Adlig Gut Kirschbaum. HJB-Allenstein-Land 47 (2016), S. 56-69.
- Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- Urban, Gernold. Das Adlig Gut Kirschbaum im Kreis Allenstein. APG-NF 48 (2018), S. 115-128.
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
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Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.122-123
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Porębska, S. 109
- ↑ Kellmann, Georg. Besiedlung des Kreises Allenstein iab dem 14. Jahrhundert. HB A-L 29 (1998), S. 40
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Porębska, S. 110
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Porębska, S. 110
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Porębska, S. 110
- ↑ Porębska, S. 110
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Goldbeck, S. 92
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Wald, S. 170
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Grunenberg, S. 141
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft I, 1907/08, S. 6-7
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ Urban, Gernold. Gut Kirschbaum. Allensteiner Nachrichten (AGDM), 24.11.2015, S. 5.
- ↑ Adressbuch Allenstein 1913, S. 222
- ↑ Adressbuch Allenstein 1921, S. 251
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der Geschichte Preußens S.262
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I Provinz Ostpreußen, S. 3
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1932, S. 407