Nattern
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Nattern
Allgemeine Information
- Nattern war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935-1945 eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Naterki. Zum Ort gehörte der Wohnplatz Sophienhof. Nattern gehörte zum Amt Schönbrück und zum Standesamtsbezirk Schönbrück.
- Früherer Name: Natursdorf.[1]
- Lage des Ortes: An der Ostseite des Natternsees, etwa 12 km südwestlich von Allenstein gelegen. Im Norden wird die Gemarkung durch die 1873 eröffnete Eisenbahnlinie Deutsch Eylau-Allenstein durchtrennt.[2]
- Nattern liegt im prußischen Stammesgebiet Galindien. Der Ortsname weist auf einen Bewuchs mit Brennnesseln (prußisch "natis" = Nessel).
Politische Einteilung
- 1785: Königliches Bauerdorf im Hauptamt Allenstein im Kreis Heilsberg.
- 1874: Landgemeinde im Amtsbezirk Schönbrück, Landkreis Allenstein
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 20.01.1349: Ortsgründung durch den Preußen Natur als Natursdorf am See Swyntheynen mit 26 Hufen, davon 3 Freihufen und 15 Freijahren, sowie nach Kulmischem Recht.[3][4]
- 10.01.1519: Der Administrator Nikolaus Kopernikus dokumentiert: Voitec (Albert) kauft 3 Hufen vom Hans. Es bürgten der Schulze Martin, Martzyn Wayner und Hans, der Verkäufer.[5]
- 04.11.1647: Erneuerung der Handfeste auf Bitten des Schulzen Michael Buina.[6]
- 17.09.1688: Erneuerung der Handfeste auf Bitten des Schulzen Franziskus Materna.[7]
- 1785: Das Königliche Bauerdorf im Hauptamt Allenstein im Kreis Heilsberg hat 17 Feuerstellen.[8]
- 1817: Das Hauptamt Allenstein - und damit auch Nattern - kommt zum neugegründeten Landkreis Allenstein.[9].
- Herbst 1817: Das Königliche Bauerdorf im Hauptamt Allenstein hat 18 Feuerstellen und 58 Seelen.[10]
- 11.06.1851: Der Boniteur Wölki ist Mitglied der interimistischen Kreis-Vertretung von Allenstein.
- 10.09.1851: Der Landgeschworene Wölki aus Sophienhof ist als Sachverständiger bei den landschaftlichen Taxen angenommen worden.
- 16.05.1855: Im Ort ist die Pferderäude ausgebrochen.
- 19.06.1855: Im Ort hat die Pferderäude aufgehört.
- 03.12.1861: Nattern hat bei der Volkszählung eine Fläche von 1904 Morgen 68 Dez sowie 27 Wohngebäude mit 156 Einwohnern (11 Protestanten und 145 Katholiken). Als Muttersprache geben 22 (14,1 %) bzw. 134 (85,9 %) Einwohner deutsch bzw. polnisch an.[11]
- 29.05.1863: Dem Veteranen Franz Gillmeister wurde von der Königlichen Regierung zur Unterstützung hilfsbedürftiger Krieger de 1806/15 eine extraordinaire Unterstützung von 3 Thlr gewährt.
- 05.01.1867: Der Gutsbesitzer Wölki aus Sophienhof ist als Schulze für Nattern bestätigt worden.
- 19.12.1867: Martin Klapper hat einen Hausiergewerbschein für 1868 erhalten.[12]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Schönbrück Nr. 29 aus den Landgemeinden Nattern, Schönbrück, Schönfelde und Thomsdorf und den Gutsbezirken Grünmühl (teilweise), Marong See und Wulpinker See.[13]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Schönbrück umfasst die Landgemeinden Nattern, Schönbrück, Schönfelde und Thomsdorf und den Gutsbezirken Grünmühl (teilweise, Enklave), Marong See und Wulpinker See.[14]
- 01.12.1905: Nattern hat bei der Volkszählung eine Fläche von 562,2 ha sowie 41 bewohnte Häuser und eine bewohnte Baulichkeit und 268 Einwohner (18 Protestanten und 250 Katholiken). Als Muttersprache geben 95 deutsch (35,4 %) und 128 polnisch (47,8 %) sowie 45 (16,8 %) masurisch an.[15]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Schönbrück umfasst die Landgemeinden Nattern, Schönbrück, Schönfelde und Thomsdorf und den Gutsbezirk Seebezirk (teilweise).[16]
- 1913: Nattern hat 271 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Bartsch, Lehrer ist Schielke, Gutsbesitzer ist Schacht.[17]
- 11.07.1920: Bei der Volksabstimmung stimmen 120 Personen für Ostpreußen und 40 für Polen.[18]
- 1921: Nattern hat 296 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Aug. Tolk, Lehrer ist Schielke.[19]
- 1924: Nattern hat 296 Einwohner. Gemeindevorsteher ist August Tolk, Lehrer ist Schielke.[20]
- 16.06.1925: Nattern und Sophienhof haben eine Wohnbevölkerung von 280 Personen (22 Protestanten und 258 Katholiken).[21]
- 1927: Nattern hat 280 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andr. Golks, Lehrer ist Schielke.[22]
- 1930: Nattern und der Wohnplatz Sophienhof haben eine Fläche von 562,6 ha sowie 37 Wohnhäuser mit 49 Haushaltungen.[23]
- 01.09.1931: Der Amtsbezirk Schönbrück umfasst die Landgemeinden Nattern, Schönbrück, Schönfelde und Thomsdorf.[24]
- 1932: Nattern hat 280 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andreas Golks, Lehrer ist Schielke.[25]
- 01.06.1935: Julius Stadge wird Lehrer im Ort.[26]
- 1936/1937: Bau des Bahnhofs Nattern.[27]
- 17.05.1939: Bei der Volkszählung hat Nattern 268 Einwohner.[28]
- 06.04.1942: Uffz. August Weski fällt vor Mostki-Wolchow.[29]
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Schönbrück umfasst die Gemeinden Nattern, Schönbrück, Schönfelde und Thomsdorf.[30] Der Ort hat 231 Einwohner und fiolgende Haushaltsvorstände (Personenanzahl): Bartnik, Bernhard (3); Bartnik, Johann [Poststelle] (8); Bartsch. Leo (5); Basner, Eduard (2); Biernath, Albert (3); Bischoff, Rochus (7); Bogumil (2); Böhnke, Franz (7); Brozewski, Paul (5); Cynta, Adolf (7); Czodrowski, Paul (3); Dulischewski, Joachim (6); Falk, August (3); Golks, Andreas (6); Golks, Anton (6); Golks, August (6); Golks, Bernhard (5); Goris, August u. a. [Wohnbaracke für Bahnhofsbedienstete] (10); Guski, Eduard (4); Guski, Joachim (2); Hang, Franz (2); Henschkowski, Josef (5); Jerzembowski, Alfons (5); Karwatzki, Josef (7); Kosciesza, Eduard (4); Koslowski, Joachim (6); Leslau, Mathilde (1); Materna, Anna (4); Penzerzinski, Franz (10); Piontek, Josef (5); Pohl, Joachim (3); Reddig, Franz (6); Sabellek, Rudolf [Bürgermeister] (7); Scharnowski, Franz (8); Schielke, Erna (4); Schulz (3); Schwenzfeier, Peter (6); Sokolowski, August (8); Sokolowski, Hugo (6); Steffen, Paul [Bahnwärter] (7); Thoms, Emil [Lehrer] (5); Tomaschewski (3); Weski, Josef (3); Wischniewski, Karl (6); Ziemski, Johann (8).[31]
- 21.01.1945: In aller Eile wird im Ort ein Flüchtlingstreck zusammengestellt.[32]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Bartnik, Paul. Nattern Dorfchronik. HB A-L 30 (1999), S. 71-73.
- Bartnik, Paul. Ortsplan der Gemeinde Nattern. HB A-L 30 (1999), S. 73-74.
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
- 1913: Post- und Bahnstation für den Ort ist Allenstein[33]
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
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Fußnoten
- ↑ Kellmann, Georg. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ HB A-L 30 (1999), S. 71
- ↑ Kellmann, Georg. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB A-L 29 (1998), S. 26-27
- ↑ HB A-L 30 (1999), S. 71
- ↑ HB A-L 27 (1996), S. 35
- ↑ Kellmann, Georg. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB A-L 29 (1998), S. 27
- ↑ Kellmann, Georg. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB A-L 29 (1998), S. 27
- ↑ Goldbeck, S. 125
- ↑ Grunenberg, S. 45
- ↑ Wald, S. 171
- ↑ Grunenberg, S. 143
- ↑ AK 1867, S. 367
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoenbr.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoenbr.htm
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft I Ostpreußen, S. 4-5
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoenbr.htm
- ↑ Adressbuch Allenstein 1913, S. 220
- ↑ HB A-L (22 (1991), S33
- ↑ Adressbuch Allenstein 1921, S. 249
- ↑ Adressbuch Allenstein 1924, S. 293
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I Ostpreußen, S. 3
- ↑ Adressbuch Allenstein 1927, S. 338
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I Ostpreußen, S. 3
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoenbr.htm
- ↑ Adressbuch Allenstein 1932, S. 407
- ↑ www.bbf.dipf.de
- ↑ HB A-L 30 (1999), S. 71
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, S. 31
- ↑ www.volksbund.de/graebersuche
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoenbr.htm
- ↑ HB A-L 30 (1999), S. 74
- ↑ HB A-L 30 (1999), S. 72
- ↑ Adressbuch Allenstein 1913, S. 220
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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