Schwammelwitz

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Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Schwammelwitz

Einleitung

Der Ort Schwammelwitz in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Schwammelwitz zu Polen; seit 1945 polnischer Name: Trzeboszowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
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Geographische Lage
Schwammelwitz, ein Reihendorf mit Gehöften in fränkischer Bauweise, liegt 19 km westlich von Neisse an der Straße über Ottmachau-Stübendorf, 220 m über NN. Der Krebsbach, der den Ort durchfließt, kommt aus dem Wartha-Reichensteiner Gebirge und brachte oft Hochwasser. Der Bahnhof liegt an der Strecke Ottmachau-Heinersdorf, eine Omnibuslinie hielt im Dorf, es gab eine Postagentur.

Zur Geschichte
Der Fund einer Pflugschar aus der Jungsteinzeit deutet auf eine frühe Besiedlung der Gegend hin. Der Ort wird in einer Urkunde von 1293 erstmals erwähnt („Swemenicz“). Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß „Swemmelwitz“ 59 kleine Huben, von denen die Kirche 2 und dem Scholze 6 mit 1 Schenke und 1 Mühle mit 2 Rädern gehörten. 1334 war der Ortsname „Swemlowitz“; Anfang des 15. Jahrhunderts „Swemilwitz“; 1358 erhielt das Dorf das deutsche Recht. Verwüstungen brachten die Raubzüge der Hussiten (1428) und der 30 jährige Krieg; nach 1648 wurden Soldaten dort angesiedelt. Im 2. Und 3. Schles. Krieg besetzten Preußen und Österreicher oft das Dorf. Nach einer Sage wurde in Schwammelwitz der Streuselkuchen erfunden.

Die Gemeinde
Schwammelwitz (Bürgermeister 1935 und 1942: Paul Franke) war Sitz des Amtsbezirks (zuständig auch für Altwilmsdorf, Heinersdorf und Stübendorf), des Standesamts und des Gendarmeriepostens. 1896 war eine Station der Grauen Schwestern gegründet worden, 1899 dazu ein Kindergarten, Gutsbesitzer Joseph Andersch, Altwilmsdorf hatte dafür ein Haus zur Verfügung gestellt. Zur Gemeinde gehörten später Stübendorf und der Bahnhof Mösen.

Kirchen
Die katholische Kirche hatte das Patrozinium St. Hedwig. 1334 wurde erstmals ein Pfarrer urkundlich genannt. Die jetzige Kirche stammt von 1888. Die große Glocke wurde 1492 gegossen; ein silberner Kelch, reich verziert, wurde um 1700 angefertigt. Zur Pfarrei gehörten Fürstenvorwerk und ab 1674 Stübendorf, von 1760 bis 1782 auch Heinersdorf. Patronatsfest war am Sonntag nach St. Hedwig (15.10.), Kirchweih am Sonntag nach dem Patronatsfest, Gelöbnistag der 15.10., der 1662 nach der Pest feierlich verbrieft worden war; bis zuletzt brannte bei jedem Gottesdienst die Gelöbniskerze.<br/ Pfarrer wren seit 1889 Franz Fiedler, seit 1911 Maximilian Unterlauff, 1941-1945 Reinhold Thiel.<br/ Die nächste evangelische Kirche war in Ottmachau.

Schulen
Eine Schule bestand schon frühzeitig. 1556 rief Pfarrer Christoph Höckener zu Gunsten „der Schule oder Jugend“, so zu studieren Lust hat“ eine Stiftung ins Leben, die noch 1678 bestand. 1784 wird ein Schulmeisterhaus genannt, 1844 wurde die zweistöckige Schule erbaut, die 1925 von 186 Kindern in 4 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben 1925: Hauptlehrer Alois Quittek (auch 1939), Lehrerin Gertrud Niedober, die Lehrer Richard Groß und Ludwig Herrmann; 1935: Lehrerin Maria Hielscher (auch 1939), Lehrer Felix Schinke; 1939: Lehrer Richard Neutsler, Musiklehrer Karl Hoffmann.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur war 1365 ha groß (1895). Flurnamen sind: Fuchslöcher, die Gnadensäcker (1785), Grundwasser, Fuchslöcher, die Gnadenäcker (1785), Grundwasser; 4 todtfreie Huben, der König genannt (1756); Marterfeld, Martergrund, Todtenweg. Das Dominium war 1821 von König Friedrich Wilhelm III. als Geschenk an Minister von Humboldt gegangen. Nach 1930 wurde die rittermäßige Scholtisei (153 ha), die im Besitz des Deutschen Reichs gewesen war, aufgeteilt; viele Äcker liegen heute unter den Wassern des Ottmachauer Stausees.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 88 Stellen
1845: 867 Einwohner (21 ev.), 128 Häuser
1895: 1031 Einwohner (31 ev.), 144 Häuser, 242 Haushalte
1939: 948 Einwohner, 264 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 2 Bäcker, 1 Betonwarenfabrik, 1 Fleischer, 2 Friseure, 2 Gasthöfe, 4 Gemischtwarenläden, 1 Gerberei, 2 Mühlen, 1 Sattler, 3 Schmiede, 3 Schneider, 2 Schuhmacher, 2 Stellmacher, 3 Tischler, 1 Töpfer, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitätsversorgung, 1 Molkerei, 1 Hebamme.

Im Ort wohnten 1935:

Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Denkmäler

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Bibliographie

Webseiten

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