Sakuten (Kr.Memel)

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Disambiguation notice Sakuten ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Sakuten.
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Hierarchie

Regional > Litauen > Sakuten (Kr.Memel)

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Sakuten (Kr.Memel)

Bauernhof in Sakuten 1930er Jahre (Lau - später Fisch)



Einleitung

Sakuten (Kr.Memel), Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Hofteil in Sakuten - die einstige Scheune des ehemaligen Hofes Neubacher - an der Abzweigung nach Lankuppen (2012)

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name ist ein Hinweis auf eine Führerpersönlichkeit.

  • nehrungskurisch „sakuoat“ = sprechen, Sprecher
  • preußisch-sudauisch „sakit“ = sagen, erzählen


Allgemeine Information

  • Dorf, 28 km südöstlich von Memel, 1939: 487 Einwohner[7]


Politische Einteilung

1785 Königliches Bauerndorf, Amtsbezirk Prökuls, 1916 Landgemeinde[8]
Durch königlichen Erlass vom 22.5.1905 wird Zillkoten oder Silkoten oder Darguszen Grütz mit Sakuten (Kr.Memel) vereinigt.[9]
1939 ist Sakuten (Kr.Memel) eine Gemeinde mit den Dörfern Czutellen und Sakuten.[10]

1940 ist Pliekurren ein Vorwerk von Adlig Prökuls in der Gemeinde Sakuten (Kr.Memel).

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

1785 gehörte Sakuten (Kr.Memel) zum Kirchspiel Prökuls, 1916 zum Kirchspiel Saugen[11]
1888 und 1912 gehörte Sakuten (Kr.Memel) zum Kirchspiel Saugen, vor 1844 allerdings zum Kirchspiel Prökuls.

Sonntagsschule

Die Sonntagsschule war in Wilkieten. Wegen der vielen Sakuter Kinder wird das Foto auch auf dieser Seite gezeigt (vermutlich Ende 1920er/Anfang 1930er Jahre):
1. Reihe v.li.n.re.: 5. Gerhard Arndt, Sakuten
2. Reihe v.li.n.re.: 3. Helmut Arndt, Sakuten, 6. Horst Fisch, Sakuten
3. Reihe v.li.n.re.: 2. Herbert Wertens, Memel, Holzstr., 4. Edith Arndt, Sakuten, 7. Siegfried Wertens, Memel, Holzstr.
4. Reihe v. li.n.re.: 4.Ruth Arndt, Sakuten
5. Reihe v.li.n.re.: 5. Charlotte Fisch, Sakuten
(Foto aus dem Nachlaß von Herbert Wertens)


Katholische Kirche

Sakuten (Kr.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Sakuten (Kr.Memel) gehörten 1888 folgende Ortschaften:
Aglonen, Aschpurwen, Bejehden, Blimatzen, Braszken, Budwethen, Buttken, Czutellen, Deegeln, Dräszen, Dwielen, Gröszen, Gröszuppen, Groß Stolzentietz, Grünheide, Jodicken, Kantweinen, Kebbeln (Ksp.Prökuls/Saugen), Keebeln (Ksp.Prökuls/Prökuls), Klein Stolzentietz, Matzaten, Moiszeningken, Norkaten, Paaschken, Pangirren, Paschalteiken, Pöszeiten, Posingen, Rooken, Sakuten (Kr.Memel), Scheppothen, Schilleninken, Schwilpen, Silkoten, Skören, Sreballen, Stankaiten, Stoneiten, Stragna, Szaukeln, Wannaggen, Wilkieten, Wowerischken, Zaggern, Ziauken, Ayssehnen, Ziobrischken.

Zum Standesamt Sakuten (Kr.Memel) gehörten 1907 folgende Ortschaften:
Bejehden, Czutellen, Grünheide, Kebbeln (Ksp.Prökuls/Saugen), Norkaiten (Ksp.Werden/Saugen), Sakuten (Kr.Memel), Scheppothen.

Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Sakuten (Kr.Memel) sind verschollen.


Bewohner


Bezeichnung der Höfe in Sakuten um 1940

Bezeichnung der Höfe in Sakuten um 1940 auf dem Messtischblatt
Karte von 1910, Ausgabe 1940
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Geschichte

1683

  • Hanskis beym Hanskis Lawyg 18 J.
  • Ilsze beym Christoff Deglus 19 J.
  • Janis beym Michren Thumrik 18 J.
  • Urban und Anike (ist bettlegrig) Eheleute in 6 J. unterlassen
  • Mikelis Szabritis 18 J.
  • Kristups und Katrine beym Mikkelis Zabren Instleut niemalen zu go...? gehen
  • Janis Wauszkaitis 22 J alt
  • Grigolis Wauszkaitis 20 J alt jetzt will gehen
  • Martins Pokaczaitis beym Hanskis Wauszkaitis 20 J alt [12]

1711

  • Laßen: Hanßke Mattus, Michel Tomeith
  • Wybrantzen: Hanßke Matt. - ein Wirth (Anm.: d.h. er stand damit hierfür nicht mehr zur Verfügung), Michel Tomeith
  • Enrollierte:

[13]

1820 Sakuten – auch (Sakuten-Peter) - gehörte zum Kreis Memel - Regierungsbezirk Königsberg - und ist als 315. von insgesamt 349 Ortschaften in der unten angezeigten Quelle aufgeführt. Der Ort wird als "Bauer- und Erbfrei-Dorf" bezeichnet mit 15 "Feuerstellen" und 94 "Seelen". Sakuten gehörte zum Königlichem Amt Prökuls. [14]

1922 Laut "Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922":

  • Jacob Redweik, 126 ha


Schule

Damals

Die zweiklassige Volksschule in Sakuten (1913)
Die Personen v. li. n. re.:
Hans Gumbaldt, Fr. Sonntag, Frl. Sonntag, Lehrer Karl Sonntag
Nordgiebel und Ostseite der Schule (1913)
1. Reihe unten: 4. von links Helmut Arndt zu Besuch (noch nicht schulfähig geb. 20 Jan. 1925) (Aufnahme 1928)


Volksschule, 2 Klassen, Mädchen und Jungen saßen je auf einer Seite getrennt. In der Mitte eine Bankreihe mit je 4 Schülern. Eine Klasse musste ständig wandern. (Aufnahme 1932)



  • Lehrerin: Frl. Pallawicks – Lehrer: Herr Gumboldt

Von links nach rechts:
1. Reihe unten: 2. Siegfried Fisch 3. Helmut Arndt, 6. Georg Schenk (Tafel), 7. Ewald Lukat
2. Reihe: 10. Charlotte Fisch, 11. Hildegard Flachsberger
3. Reihe:
4. Reihe: 1. Paul Radtke (gefallen), 7. Lydia Schenk, 9. Gertrud Flachsberger
5. Reihe: 1. Erich Lukat (gefallen), 3. Horst Fisch, 10. Gerhard Arndt, 13. Wilhelm Fisch



2005

Schulgebäude 2005

Foto der ehemaligen Schule 2005
Ostseite 2005


Verschiedenes

Fotos

  • Weitere Fotos siehe oben unter Bewohner.


Karten

Sackuten auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe rechts Sackuten auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Sakuten Peter im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Sakuten Peter und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Sakuten (Kr.Memel) in den Messtischblättern 0494 Wilkieten und 0594 Kukoreiten (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Sakuten (Kr.Memel) aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50000
  3. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  4. Taufbuch Prökuls
  5. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  6. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  7. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  8. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  9. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  10. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  11. Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
  12. Catalogis der Verächter des H. Nachtmals, welche bey dieser Prekolschen Kirchen im gegenwertigen 1683 ten Jahre befindlich, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, OstFol Memel Bd1287 Prökuls
  13. Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen
  14. Sonderschrift Nr. 43 des VffOW - 1979