Gemeinde Papperten
Gemeinde Papperten
Dorf Papperten: Das Dorf Papperten wurde wie so viele andere Orte um 1350 als deutsches Bauerndorf von 25 Hufen im Kammeramt Worienen der Komturei Balga gegründet. Der erste Name lautete "Papratin" und dürfte prußischen Ursprungs sein. Es ist anzunehmen, daß hier bereits ein prußisches "Feld" gleichen Namens lag, das um Waldland erweitert wurde und dann dem neuen Ort von 22 Zinshufen den Namen gab. - Das junge Dorf erlitt Ende August 1414 bei dem schrecklichen Poleneinfall schwersten Schaden.
Neben fast gänzlicher Zerstörung wurden 40 Männer und Jünglinge erschlagen oder verschleppt. Im Jahre 1420 soll einem Paul in Papperten ein magdeburgisches Gut von 7 Hufen gegen Kriegsdienst und Burgenbau verliehen worden sein. Das war wohl noch wüstes Land von der Verheerung 1414, welches aber später wieder zum Dorf kam. Nach 1437 lagen 4 von den 21,5 Zinshufen wüst. - Während des langen Krieges 1454/66 traten in Papperten vermutlich auch wieder Schäden ein, deren Ausmaß aber nicht bekannt ist. Bald darauf traf das Dorf ein neuer schwerer Schlag: Es wurde mit vielen anderen Orten an Paul Pregel auf Wildenhoff in der Zeit von 1469 - 1480 zuerst verpfändet, dann verliehen. 1491 bei der Gesamtverschreibung für Pregel ist Papperten mit 25 Hufen schon in seinem Besitz. So wurde es ein gutsuntertäniges Dorf, das im "Reiterkrieg" 1520 auch wieder Schäden erlitt. -
1535 verkaufte Michael Pregel seinen ganzen Besitz um Wildenhoff, der in der Hauptsache von Friedrich Truchseß von Waldburg erworben wurde. Andere Teile um Hanshagen - Hoofe mit Papperten kaufte der Kanzler Johann von Kreytzen auf Groß Peisten. 1571 bei der Gesamtverschreibung für von Kreytzen war das Dorf Papperten dabei und blieb nun bis 1819 als adliges gutsuntertäniges Dorf bei der Begüterung Gr. Peisten der Familie von Kreytzen. - 1785 hatte das adlige Dorf Papperten der Begüterung Gr. Peisten 14 Feuerstellen; die Kirche war in Buchholz. Bereits 1819 wurden die Eigentumsverhältnisse der jetzt freien Bauern im Dorf reguliert. Es waren 8 Bauerngüter im Ort, von denen eines mit 114 Morgen Land zum Vorwerk Kattlack eingezogen wurde. Die übrigen 7 Höfe besßen 706 Morgen Land und waren dem Hauptgut zu 233 Spann- und 233 Handarbeitsdiensten, einem jährlichen Zins von 105 Talern, 6 Gänsen, 30 Hühnern, 90 Eiern, und 6 Stof Schwadengrütze verpflichtet. Sei gaben 850 Taler für die Hofwehr, übernahmen eine jährliche Rente von 157 Talern und vorläufig 48 Spann- und 64 Handdienste und behielten ihr Land unverkürzt als freies Eigentum, wofür sie 46 Taler 15 Silgergroschen jährliche Grundsteuer an die Kreiskasse zu zahlen hatten. - 1831 lesen wir: "Papperten, 1/2 Meile südwestlich von Landsberg in Mittelboden, hat 1.336 Morgen Land, 7 Bauerngüter, 7 Kätner 8 Instleute und 132 Einwohner". Der Landbesitz des Dorfes hatte sich seit 1819 bereits fast verdoppelt; wohl durch Zukäufe von Gr. Peisten. Nach der Separation begannen die Errichtungen der Abbauten und dann die Besitzteilungen. 1846 waren schon 26 Wohngebäude und 185 Einwohner im Dorf. 1871 zählte man 27 Wohnhäuser, 33 Haushalte mit 183 Bewohnern. -
Noch in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde in Papperten eine Ziegelei gebaut, die 1885 schon mit 1 Wohnhaus und 10 Einwohnern genannt wird. Das ganze Dorf war 1885: 357 ha groß, davon 271 ha Acker, 34 ha. Wiesen, 23 ha. Wald. In 29 Wohnhäusern mit 39 Haushaltungen lebten 194 Einwohner, davon 12 Katholiken. 1895 sind 185 Einwohner gemeldet. - Im I. Weltkrieg kamen Ende August 1914 russische Patrouillenins Dorf, Schäden entstanden nicht. Die seit dem 30.09.1928 bestehende Gemeinde Papperten blieb ohne weitere Ortsteile, nur die Ziegelei wird erwähnt. Diese Ziegelei lag etwa 1 km südlich