Montenegro

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Hierarchie

Regional > Montenegro

Karte von Montenegro

Einleitung

Die Verwendung des Namens Crna Gora oder Schwarzer Berg (Montenegro) begann im 13. Jahrhundert und bezog sich auf eine Hochlandregion in der serbischen Provinz Zeta. Der spätere mittelalterliche Staat Zeta existierte bis 1496, als Montenegro endgültig unter osmanische Herrschaft geriet. In den folgenden Jahrhunderten gelang es Montenegro, ein gewisses Maß an Autonomie innerhalb des Osmanischen Reiches zu bewahren. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert war Montenegro eine Theokratie, die von einer Reihe von Bischofsfürsten regiert wurde; 1852 wurde es in ein weltliches Fürstentum umgewandelt. Auf dem Berliner Kongress 1878 wurde Montenegro als unabhängiges souveränes Fürstentum anerkannt. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Montenegro auf der Seite der Alliierten kämpfte, ging Montenegro im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen auf, das 1929 zum Königreich Jugoslawien wurde. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es eine Teilrepublik der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Als sich diese 1992 auflöste, schloss sich Montenegro mit Serbien zusammen und gründete die Bundesrepublik Jugoslawien, die nach 2003 in einen lockeren Staatenbund Serbien und Montenegro überging. Im Juni 2006 erklärte Montenegro seine Unabhängigkeit

Flagge

Flagge von Montenegro

ein rotes Feld, umrandet von einem schmalen goldgelben Streifen mit dem montenegrinischen Wappen in der Mitte; das Wappen besteht aus einem doppelköpfigen goldenen Adler - als Symbol für die Einheit von Kirche und Staat -, der von einer Krone gekrönt wird; der Adler hält ein goldenes Zepter in seiner rechten Klaue und einen blauen Reichsapfel in seiner linken; Das Brustschild über dem Adler zeigt einen goldenen Löwen, der auf einem grünen Feld vor einem blauen Himmel steht; der Löwe ist ein Symbol der bischöflichen Autorität und erinnert an die dreieinhalb Jahrhunderte, in denen Montenegro als Theokratie regiert wurde.

Allgemeine Information

  • Lage: Südosteuropa, zwischen dem Adriatischen Meer und Serbien
  • Name: Crna Gora
  • früher: Volksrepublik Montenegro, Sozialistische Republik Montenegro, Republik Montenegro
  • Etymologie: Der Name des Landes bedeutet sowohl auf lokaler Ebene als auch in den meisten westeuropäischen Sprachen "schwarzer Berg" und bezieht sich auf die dunklen Nadelwälder auf dem Berg Lovcen und in der Umgebung.
  • Fläche: insgesamt: 13.812 km²
  • höchster Punkt: Bobotov Kuk 2.522 m
  • Einwohnerzahl:607.414 (Juli 2021 geschätzt)
  • Sprachen: Serbisch , Montenegrinisch (Amtssprache)
  • parlamentarische Republik
  • Hauptstadt: Name: Podgorica, Geografische Koordinaten: 42 26 N, 19 16 E
    • Cetinje behält den Status der "Alten Königlichen Hauptstadt"
  • Zeitunterschied: UTC+1
  • Unabhängigkeit: 3. Juni 2006 (von der Staatenunion Serbien und Montenegro)
  • Nationalfeiertag: Tag der Staatlichkeit, 13. Juli (1878, der Tag, an dem der Berliner Kongress Montenegro als 27. unabhängigen Staat der Welt anerkannte, und 1941, der Tag, an dem die Montenegriner einen Aufstand gegen die faschistischen Besatzer organisierten und sich auf die Seite der kommunistischen Partisanenbewegung stellten)

Politische Einteilung

24 Gemeinden (opstine, Singular - opstina)

Andrijevica, Bar, Berane, Bijelo Polje, Budva, Cetinje, Danilovgrad, Gusinje, Herceg Novi, Kolasin, Kotor, Mojkovac, Niksic, Petnijica, Plav, Pljevlja, Pluzine, Podgorica, Rozaje, Savnik, Tivat, Tuzi, Ulcinj, Zabljak

Geschichtlicher Abriss

Name

  • Crna-Gora (Karadagh, Montenegro, Tchernagora, Zrnagora)

Allgemein, Geographie, Klima

Stand 1895: Souveränes Fürstentum, vom Adriatischen Meer, dem Königreichen Dalmatia (Dalmatien), Hersek (Herzegowina) und dem Vilajet Skutari, Türkiye (Türkei) , Arnaoudluk (Albanien), umgeben

  • Gesamtumfang: 9.085 qkm
    • Einwohner: ca. 200.000

Mit Ausnahme weniger Täler durchaus gebirgig und steinig, mit Gipfeln bis zu 2.250 m. Der Westteil ist fast vollständig wasserlos; den Nordwesten bewässern die Seta mit ihren kleinen Nebenflüssen und die jene aufnehmende Moracza, die auch von Osten her mehrere Zuflüsse erhält und in den See Skutari mündet; im Südosten bildet die Bojana die Grenze zwischen Skutari bis ans Meer. Grössere Seen fehlen, nur im Südosten streckt der Skutari seine Nordwesthälfte in das Land herein, und hier ist der fruchtbarste Theil. Das Klima ist im Nordwesten und Osten rauh, im Süden mild, erzeugt aber in den überaus heissen Sommern oft Fieber.

Bevölkerung

Stand 1895: Die Bevölkerung gehört ausser 4.000 Römisch-Katholischen und. 4.000 Muslimen der griechisch-katholischen Kirche an, ist serbischer Nationalität (Serben), mit Ausnahme einiger 1.000 Albanesen (Kutschi; sind Katholisch) und spricht die serbische Sprache. In physischer Beziehung zeigt sich ein Unterschied zwischen den blonden Bewohnern der Brda und der übrigen Bevölkerung, die brünett ist. Alles ist noch patriachalisch; der Familienälteste führt die Regierung über die ganze Familie, die, weil alle stets beisammen bleiben, oft 50, 100 - 300 Köpfe stark ist. Mehrere Familien bilden eine Brüderschaft (bratstvo), mehrere derselben ein Dorf (selo) oder einen Stamm (pleme), deren mehrere eine Nahija bilden, von denen es insgesamt 8 gibt.

Kultur, Religion, Bildung

Stand 1895: Die höchste kirchliche Behörde für die griechisch-orthodoxe Kirche ist ein Metropolit, der die Konsekration von der russischen Heiligen Synode erhält. Die geistige Kultur ist sehr gering, seit 1879 ist der Elementarunterricht für obligatorisch erklärt; ein Seminar (Priester), ein Realgymnasium und eine höhere Schule für Mädchen (Töchterschule).

Produkte, Handel

Stand 1895: Das Land produziert zu wenig, um den Bedarf zu decken, nur am See Skutari werden mit Erfolg Tabak, Wein, Orangen, Oliven u. Feigen gezogen; Ende des 19. Jhdts. auch Imkerei und Seidenbau. Erkleckliches liefern Viehzucht und Fischerei. Industrie gibt es nicht, auch kaum ein Handwerk. Der Handel beschränkt sich auf Ausfuhr (Hammel, Ziegen, geräuchertes Fleisch, geräucherte Fische, Felle von Ziegen, Wolle, Wachs, Honig, Käse, Waldprodukte), worunter besonders auch ein gelbes Farbholz (im jährlichen Wert von 4 Mill. Mark), wogegen Korn, Reis, Branntwein, Salz, Kleidungsstoffe und Munition eingeführt werden. Das Land hat 1895 nur eine Kunststrasse von Cettinje nach Cattaro, das der Hauptverkehrsplatz ist; sonst dienen dem Verkehr nur Saumpfade, auf denen Esel, Maulesel und die Frauen die Lasten befördern. Schiffahrt wird nur in dem neu hinzugekommenen Bezirk Dulcigno getrieben und beschränkt sich auf Schiffahrt an der Küste. Für Post und Telegrafie besteht je ein Direktorium in Cettinje; 8 Postbezirke, Länge der Telegrafenlinien 444 km. Zahl der Bureaus 11, nämlich in Cettinje, Grasovo, Rieka, Vir, Antivari, Danilovgrad, Mikschitsch, Goransko, Podgoritza, Kolaschin und Andrijewitza.

Regierungsform, Verwaltung

Stand 1895: Das Fürstentum bildet eine absolute erbliche Monarchie nach dem Rechte der männlichen Erstgeburt in der Familie Petrovic-Njegós. Dem Fürsten stehen 5 Minister und ein gesetzgebender Staatsrat von 18 Mitgliedern zur Seite. Die Einnahmen des Landes belaufen sich auf ca. 600.000 österreichische Gulden, die Staatsschuld beträgt 1 Mill. österreichische Gulden. Der Fürst hat eine Civilliste von 100.000 österreichische Gulden.

Politisch ist das Land in 80 Bezirke (früher 23) eingeteilt, unter ebenso vielen Bezirkshauptleuten. Gerichtsbehörden sind der oberste Gerichtshof, Appellationshof und 12 Gerichte (I. Instanz). In besonderen Fällen urteilt die Skuptschina (Volksversammlung, bestehend aus den Hausvätern, Ortsältesten und Stammeshäuptlingen).

Militär

Stand 1895: Crna-Gora (Montenegro) zerfällt in 5 Militärbezirke; ausser der Leibwache und Gendarmerie keine stehende Truppe; im Kriege ist die ganze männliche Bevölkerung wehrpflichtig: 26-000 Mann Feldtruppen, 8.400 Mann Reserve und ein letztes Aufgebot von 18.000 Mann, zusammen 52.400 Mann.

Regenten

  • 1711- Dynastie Petrowitsch-Njegosch
  • 21.03.1852-1860 Danilo, erster souveräner Fürst
  • 1860- (?) Nicolaus

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Internetseiten

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Weitere Internetseiten

  • Wikipedia Lexikon: Link

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Hier sind private E-Mailadressen und Homepages von Ahnenforschern gelistet. Diese Personen bieten Information, Nachschau und teilweise auch Scan bzw. Kopien in ihre Unterlagen an. Detail bitte direkt erfragen.

Quellen

[The World Factbook 2021] Washington, DC: Central Intelligence Agency, 2021.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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