Augstumalmoor

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Hierarchie Regional > Litauen > Augstumalmoor
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Augstumalmoor

Blick auf das Augstumaler Moor (2015)



Einleitung

Augstumalmoor, Ort im Kreis Heydekrug, Ostpreußen

Blick auf das Augstumalmoor
In dem ganz linken Haus lebte Hermann Bender mit seiner Familie.
Alle seine Kinder sind dort geboren. Auch die Kinder von Georg Betat und Helene Betat, geb. Bender sind dort geboren.
Das Haus hatte einen Altenteil für die Großeltern.


Name

Namensdeutung

Hinweis auf ein Hochmoor in Randlage.

  • kurisch "augštas" = hoch
  • preußisch-litauisch "aukštuma" = hochgelegenes Areal

+ "mala" = Rand


Allgemeine Information

  • Mehrere kleine Gehöfte, 5 km westlich von Heydekrug, am Südrand des Augstumalmoors gelegen[1]


Politische Einteilung

Landschaftsbild im Augstumalmoor

Augstumalmoor kam 1913 zu der neu gebildeten Gemeinde Groß Augstumalmoor[2]
1940 ist Augstumalmoor ein Dorf im gemeindefreien Gutsbezirk Groß Augstumalmoor.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Augstumalmoor gehörte zum Kirchspiel Heydekrug[3]

Katholische Kirche

Augstumalmoor gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.

Standesamt

Augstumalmoor gehörte 1907 zum Standesamt Saugen.


Schule

Augstumalmoor hatte eine Schule. Das Gebäude ist nicht mehr vorhanden.

Schulklasse in Augstumalmoor um 1939/43
Das Mädchen in der oberen Mitte, welches die re. Hand am Ohr hat, ist Anita Betat


Wer erkennt noch weitere Personen auf diesem Bild? Kontakt

Fotos der ehemaligen Schule 2021

Das Schulgebäude ist nicht mehr vorhanden. Lediglich einige Fundamente sind noch zu finden.

2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija
2021 ©KestucioZ.Fotografija

Diese Bilder wurden freundlicherweise von Kęstutis Zdanevičius zur Verfügung gestellt.


Bewohner


Verschiedenes


3.jpg

Memeler Dampfboot vom 02.08.1925

Das Augstumalmoor bei Heydekrug

Unweit Heydekrug, an der Verbindungschaussee Heydekrug - Killischken, liegt das Augstumalmoor. Es kann mit den anderen besonders im Kreis Heydekrug gelegenen Mooren als Kartoffelkammer des Memelgebiets angesprochen werden. Die Ansiedlung von Pächtern in Augstumal und Wabbeln, die mit der Königlich Preußischen Dorfverwaltung zu Dingken Verträge abschlossen, begann bereits im Jahre 1820. Geeignete Stellen wurden als Viehweiden benutzt, sonst wurden schon damals vorwiegend Kartoffeln mit gutem Erfolg angebaut. Zur Entwässerung des Moors wurden zu den vorhandenen Flüssen drei Kanäle gezogen: bei Szieszgirren zum Augstumalfluß, bei Rugeln zur Krakerorter Lank, bei Killischken zur Minge. Dadurch war es möglich, sechs kleinbäuerliche Kolonate in Größe von ca. 10 Hektar am Rugeler Kanal und 14 an der nordöstlichen Ecke des Moors zu begründen. An Wiesen befinden sich in dem etwa 3000 Hektar großen Moor die große Tennewiese, die Gudlien-Wiese, die Lapaller Ilpit und Trakseder und Szieszgirrer Ilpit, die alle einen zufriedenstellenden Ertrag liefern. Im Jahre 1888 begann die Forstverwaltung mit der Anlegung von Versuchsflächen. Die Pachtungen wurden unter Vergrößerung des Areals in Rentengüter verwandelt. Jeder Ansiedler erhielt 3 Hektar ausgearbeiteten Boden mit einem für die dortigen Verhältnisse schmucken Häuschen. Dafür hatte er jährlich eine feste Summe zu zahlen, bis nach einer bestimmten Reihe von Jahren die Siedlung in den Besitz des Nutznießers überging. Im Laufe der Jahre nahm die Zahl der Ansiedler immer mehr zu. Eine besonders günstige Entwicklung erfuhr die Urbarmachung des Augstumalmoors, als etwa im Jahre 1909 eine Kreischaussee von Heydekrug nach Augstumalmoor und von Kinten nach Jatzischken gebaut wurde. Heute weist Augstumalmoor zahlreiche schön und geräumig eingebaute Wirtschaften mit großen Kartoffelanbauflächen auf, und es ist zu hoffen, daß durch fortgesetzte intensive Arbeit noch weitere Moorflächen urbar gemacht werden.


Memeler Dampfboot vom 05.09.1935

Augstumalmoor, 3.September. [Von einer Kreuzotter gebissen] Dieser Tage war die Besitzerfrau Anna Redweik mit dem Schneiden von Runkelblättern beschäftigt. Dabei wurde sie von eier Kreuzotter, die sich zwischen den Blättern versteckt hatte, gebissen. Die Frau musste noch in der Nacht zum Arzt nach Heydekrug gebracht werden, der ihre sofortige Überweisung ins Kreiskrankenhaus anordnete.Memeler


Karten

Siehe Torf und Moos Bruch auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Nördl. Ausschnitt des Augstumalmoors auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Südl. Ausschnitt des Augstumalmoors auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Nordwestliches Augstumalmoor im Preußischen Urmesstischblatt, Nr. 18, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Nordöstliches Augstumalmoor im Preußischen Urmesstischblatt, Nr. 19, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Südwestliches Augstumalmoor im Preußischen Urmesstischblatt, Nr.28, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Südöstliches Augstumalmoor im Preußischen Urmesstischblatt, Nr. 29, 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Augstumalmoor im Süden der Gemeinde Groß Augstumalmoor im Messtischblatt 0593 Kinten, 0594 Kukoreiten, 0693 Minge, 0694 Heydekrug (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Fritz Gause: Neue Ortsnamen in Ostpreußen seit 1800, Verzeichnis der Änderungen im Ortsnamenbestand der Provinz Ostpreußen (alten Umfangs) seit Beginn des 19. Jahrhunderts, Königsberg i. Pr. 1935
  3. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920