Gellmersdorf
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Uckermark > Angermünde > Gellmersdorf
Einleitung
Erbbegräbnisstätte der Familie von Buch
Alexander von Buch entstammt der brandenburgischen Uradelsfamilie von Buch, die nördlich von Berlin und in der Uckermark begütert war. Seine Eltern waren Georg Karl Vollrath von Buch (1767–1836) und dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene von Arnim (1781–1872). Sein Vater war Herr auf Dobberzin bei Angermünde, preußischer Kammerherr sowie Oberzeremonienmeister und Schlosshauptmann in Schwedt.
Alexander von Buch war Besitzer mehrerer Güter: Stolpe (Kreis Angermünde), Gellmersdorf, Dobberzin, Wilmersdorf, Neuhaus, Flemsdorf, Schöneberg (mit Alt-Galow) und Carmzow (mit Hedwigshof).
1875 schrieb Johann-Georg von Buch an seinen Vater, dass das jetzige Familienerbbegräbnis im Park von "Hans (von Flanß, um 1560)" angelegt worden sei. Im Juni 1882 teilt er dem Vater mit, dass das Gewölbe, welches Adolph-Friedrich 1809 errichtet hatte, schon ziemlich schlecht wäre und er froh sei, dass der Begräbnisplatz nun mehr seiner Vollendung entgegen gehe. Die damalige Rückmauer wurde aus Material errichtet, welches aus dem Gellmersdorfer Steinbruch stammte, einem Fundort von Raseneisenstein.
Das Erbbegräbnis Familie von Buch liegt nordöstlich des Herrenhauses. Das Erbbegräbnis selber bestand zunächst aus einem Mausoleum, welches 1809 erbaut wurde. Es wurde allerdings 1882/83 wieder beseitigt und die jetzige Anlage erbaut. Die Stolper Kirche wurde 1935 abgerissen. Die in der Kirche bestatteten Verstorbenen wurden bereits 1809 in das neuerbaute Mausoleum umgebettet. Der Lehrer Hubertus Seidel wollte anstelle der Grabplatten, die er an die Seitenmauer gerückt hatte, ein Denkfür Leopold von Buch errichten und den heute noch stehenden Obelisken vor dem Begräbnisplatz einschmelzen lassen. Er reichte einen Gestaltungsentwurf ein, der u. a. vorsah, die Grabhügel einzuebenen, den Zinksarg mit den sterblichen Überresten Leopolds von Buch in die mittlere Gruft der zweiten Reihe umzubetten. Den Obelisken wollte er verschrotten und schließlich sollte ein würdiges Denkmal für Leopold von Buch geschaffen werden. Das war ein anspruchsvolles Projekt, ließ sich aber, vermutlich wegen Bürokratie und Geldmangel, nicht verwirklichen. Ab dem Jahr 1977 sollte das Erbbegräbnis in eine Gedenkstätte für Leopold von Buch umgewandelt werden. Da Leopold von Buch Geologe war, erwarb die Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaft das Gelände im Jahr 2007 und kümmerte sich auch mit Hilfe von Geldspenden um die notwendigen Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten.
Leopold von Buch war auch Besitzer und Freiherr von Gellmersdorf, das er durch Los erworben hatte. Aufgrund der langjährigen Arbeit eines Teams am Ortsfamilienbuch von Gellmersdorf (Leibniz-Arbeitskreis Berlin e. V) entstand die Idee, ein repräsentatives Bronzedenkmal für Leopold von Buch an seiner Geburtsstätte, dem ehemaligen Schloß und Herrenhaus in Stolpe zu errichten. Noch fehlen hierfür die nötigen Mittel (ca. 50.000 Euro).
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die Kirche Gellmersdorf ist im Kern ein spätromanischer Feldsteinbau, mit eingezogenem Rechteckchor, aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Allgemeine Information
- Im Jahr 2003 wurde Gellmersdorf nach Angermünde eingemeindet und ist seither ein Ortsteil von Angermünde
Kommunaleinbindung
- 1895 Kirchdorf Gellmersdorf in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Angermünde
- Einwohner 258
- Amtsgericht Angermünde
- Postbezirk Neukünkendorf
- 1895 Gut Gellmersdorf in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Angermünde
- Einwohner: 125 [1]
Gebietsreform 1928
Zum 30. September 1928 fand im Kreis Angermünde entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Der Gutsbezirk Gellmersdorf wurde mit der Landgemeinde Gellmersdorf vereinigt.[2]
Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis entsprechend der reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Angermünde.
Gemeinde Gellmersorf
- 1933 Einwohner 335 Personen
- 1939 Einwohner 302 Personen
Literatur
- Fidicin, Ernst: Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter, Stiftungen und Dörfer in derselben, als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karl's IV. bearbeitet von E. Fidicin, Stadt-Archivar. Band IV (Schluß des Werkes) enthält I. den Kreis Prenzlau, II. den Kreis Templin, III. den Kreis Angermünde. Mit Karten.
- Adolph Friedrich von Buch: Geschichte des adlichen Geschlechts der von Buch, in der Marck und im Mecklenburgischen. Verlag Ragoczy, 1784.
- Rudolf Schmidt: Geschichte des Geschlechts von Buch: Im Dienste fürs Volk u. 700 Jahre Hüter der Scholle, Lebensbilder u. Heimatgeschichte. Im Auftrag des Familienverbandes, Bde. I–II, Hrsg. Rudolf Schmidt (posthum erschienen), R. Müller, Eberswalde 1939/40.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1912. Dreizehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1911, (mit Stammreihe und älterer Genealogie) S. 175 ff.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch. Reihe B, 1913 und 1935 (beide mit Stammreihe und älterer Genealogie)
- Deutsches Geschlechterbuch Band 13/1907 (mit Stammreihe und älterer Genealogie der briefadligen von Buch)
- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band II, Band 58 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, ISSN 0435-2408
- Wolfram, Jens: Gellmersdorf Uckermark : Dorfgeschichte(n) zum 725jährigen Jubiläum im Jahr 2017. – Angermünde: Dorfverein Gellmersodrf 2003 e.V. , 2017
- Kiekeben, Doris: Ortsfamilienbuch Gellmersdorf mit Buchsmühle 1675-2017. – Plaidt, 2018.
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Gellmersdorf in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Sonderamtsblatt der Regierung zu Potsdam Nr. 4 vom 18. September 1928 Nr. 692/13
Internetlinks
Offizielle Internetseiten von Gellmersdorf
Weitere Internetseiten
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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