Gericht Werne
Historische Hierarchie
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Zeitschiene vor 1803
Wann Werne Stadtrecht erhalten hat, ist nicht bekannt, in Jahre 1275 wird aber schon ein bischöfliches Stadtgericht erwähnt. In den Jahren 1362, 1363 und 1385 finden wir das Jahrmarkts- und Wigboldrecht bestätigt, seit der Bildung des Rats bei Entstehung des Wigbolds Werne bestand ein Ratsgericht, auch Ratsbank, Ratsstuhl oder Ratstafel genannt. Die Zuständigkeit des Gerichts war in "Willküren" festgelegt, die auf Senden von Rat und Gemeinheit beschlossen und zuletzt als "Plebiscitum Wernense" regelmässig den Bürgern vorgelesen wurden.
Rechtsgrundlage
Allgemeines Recht
- Allgemeine Landrechte
- Lokale Weistümer
Markenrecht
- Lokal, sich zeitlich entwickelnde unterschiedliche Markenrechte.
Regionalgerichte
Vor der Säkularisation waren im Bezirk des Amtgerichts Werne folgende Gerichte zuständig:
- fürstbischöfliches Gericht Werne
- Gogericht Davensberg des Hauses Nordkirchen Graf Esterhazy
- Gericht Lenklar der Probstei Cappenberg
- Gericht Herrlichkeit Stockum[1]
1776 Amtsverwaltung
Amt Werne und Amt Lüdinghausen, Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1776 Amtsdroste: S.T. Wilhelm von Nagel zu Ittlingen
- 1776 Amtsrentmeister: Godfried Joseph Heckmann
- 1776 Richter: Franz Anton Schmitz
- 1776 Adv.Fisci.: Hermann Anton Stroband
- 1776 Procurator, Fiskus: Friedrich Aulike
- 1776 Procurator: Adolph Zumbusch
- 1776 Procurator: Adam Schultz
- 1776 Gerichtsschreiber: Fllorens Balduin Deutz
- 1776 Hausvogt: Johann Bernard Tilmann
- 1776 adjungirter Hausvogt: Johann Henrich Tilmann [2]
1796 Gericht Werne
Amt Werne (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1796 Richter: Herm. Anton Stroband B.R.D.
- 1796 Gerichtsschreiber: Ferdinand Deutz
- 1796 Fiskus: Friedr. Anton Aulike
- 1796 Procurator: Franz Adrian Zumbusch
- 1796 Procurator: Adam Schulz
- 1796 Gerichtsogt zu Werne, Hövel und Bokum: Bern. Dietrich Averdunck
- 1796 Gerichtsogt zu Olfen, Bork und Altenlünen:Stephan Bomholt
1796 Im Kirchspiel Altenlühnen
1796 Im Kirchspiel Bockum
- 1796 Rec.: Herm. Anton Stroband
1796 Im Kirchspiel Bork
1796 Im Kirchspiel Herbern
- 1796 Führ.: Joh. Henrich Westhof
1796 Im Kirchspiel Hövel
1796 Im Kirchspiel Olfen
1796 Im Kirchspiel Werne
1802 Gericht Werne
Amt Werne (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1802 Richter: Anton Stroband J.U.D.
- 1802 Gerichtsschreiber: Ferdinand Deutz
- 1802 subst. Gerichtsschreiber: Joh. Christ. Schever
- 1802 Fiskus: Friedr. Anton Aulike
- 1802 Procurator: Franz Adrian Zumbusch
- 1802 Procurator: Adam Schulz
- 1802 Gerichtvogt zu Werne und Bokum: Bern. Dietrich Averdunck
1802 Im Kirchspiel Altenlühnen
1802 Im Kirchspiel Bockum
1802 Im Kirchspiel Bork
1802 Im Kirchspiel Herbern
1802 Im Kirchspiel Hövel
1802 Im Kirchspiel Olfen
1802 Im Kirchspiel Werne
Landesherrlich gesetzliche Grundlagen
Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege, welche vom Jahre 1359 bis zur französischen Militair-Occupation und zur Vereinigung mit Frankreich und dem Großherzogthume Berg in den Jahren 1806 und resp. 1811 ergangen sind
Zeitschiene nach 1802
Französische Zeit
Mairien 1812
Preußische Gerichtsbarkeit
Im Jahre 1815 wurde Werne Sitz eines Land- und Stadtgerichts. Gericht und Gefängnis waren untergebracht im alten städtischen Rathaus, welches die Stadt eigens für diesen Zwecke umgebaut hatte. Zunächst hatte sie sich die Mitbenutzung der Gefängnisräume und einen Raum für die Bürgerwache vorbehalten, durch Vertrag vom 09.02.1838 dann aber das ganze Gebäude der Justizverwaltung vermietet.
Im Jahre 1849 wurde das Gericht aufgelöst. Werne behielt nur zwei Gerichtskommissionen, die dem Kreisgericht in Recklinghausen angegliedert waren. Bei Aufhebung dieses Kreisgerichts im Jahre 1851 wurde Werne mit einer Gerichtskommission dem Kreisgericht in Lüdinghausen angegliedert. Die nötigen Geschäftsräume stellte die Stadt gegen eine Miete von jährlich 100 Talern zur Verfügung.
Amtsgericht Werne
Im Jahre 1879 erhielt Werne ein Amtsgericht, welches zunächst im alten Rathaus untergebracht war. Im Jahre 1932 gab die Justizverwaltung das Rathaus wegen Baufälligkeit an die Stadt zurück und erhielt von dieser das vom Amtsgericht benutzte städtische Gebäude Capellerstr. 31 zunächst mietweise bis zum Jahre 1962 überlassen. Für den Neubau eines Gerichtsgebäudes hat die Stadt zur Förderung eigener Gemeindeinteressen dem Fiskus durch Vertrag vom 25.02.1956 ein Baugrundstück entlang der Bundesstrasse 54 und Bahnhofstrasse unentgeltlich übereignet, wogegen dieser sich verpflichtet hatte auf diesem Gelände spätestens 1959 mit der Errichtung eines neuen Gerichtsgebäudes zu beginnen.
Archiv
- Land- und Stadtgericht Werne, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit : 1815-1849
- Umfang : 559 Akten (22 Kartons), Findbücher Q 369 (Land- und Stadtgericht) und Q 369t (Testamente).
- Kreisgericht Werne, Deputation des Kreisgerichtes Recklinghausen, ab 1851 des Kreisgerichtes Lüdinghausen, Bestandsgeschichte:
- Umfang : 69 Akten (2 Kartons), Findbücher Q 457 (Kreisgericht) und Q 457t (Testamente).
- Amtsgericht Werne, Bestandsgeschichte:
- Laufzeit : 1838-1962; Inhalt : Zivilprozessregister, Todeserklärungen, Testamente.
- Umfang : 195 Akten (10 Kartons), Findbuch Q 578.
Bibliografie
Fußnoten
- ↑ Quelle: Oppenheim, Karl:Das Gerichtswesen im Münsterland (1954)
- ↑ Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
- ↑ Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
- ↑ Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
- ↑ Quelle: Schmidt, Charles: Le Grand- Duche de Berg 1806-1813)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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