Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/328
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9. Der Emundshof, nunmehr Splinter, war Eigenthum der Antoniter in Köln.
In diesen Höfen, sowie überhaupt an der ganzen Gilbach hatten die Franciscaner bei ihrem Terminiren eine reiche Einnahme. 1644 waren durch den Provinzial Pater Bonaventura Keull die Terminirbezirke der einzelnen Klöster der Ordensprovinz neu gebildet worden. Rommerskirchen wurde dem Convente Maria in Bethlehem zugetheilt; die Pfarreien Nettesheim, Oeckhoven und Stommeln verblieben, was die Sammlungen von Korn und Flachs betraf, dem Convente in Brühl; weil aber die Franciscaner von Bethelhem häufig in jenen Pfarreien aushalfen, sollte denselben auch gestattet sein, dort andere Liebesgaben zu sammeln.[1]
Die Neuorganisation der Pfarreien im Jahre 1804 änderte den uralten Bestand der Pfarre, indem Barrenstein nach Allrath, der Heidehof mit dem Schnabel nach Grevenbroich eingepfarrt wurde. Dagegen erhielt Oeckhoven das von jeher mit Höningen verbundene Evinghoven mit Ikhoven.
Pfarrkirche.
Patron ist der h. Brictus, Nachfolger des h. Martinus auf dem bischöflichen Stuhle zu Tours. Die altehrwürdige Kirche hat in jüngster Zeit durch die geschickte Hand des Architekten August Lange in Köln eine stilgerechte Restautation erfahren. Nach einer Beschreibung Lange's ist die Pfarrkirche in Oeckhoven aus dem Anfange des zwölften Jahrhunderts, wie die Formen des Hauptchores sowie die des Thurmes deutlich zeigen. Eine romantische Pfeiler=Basilika, ganz in Tuffstein gebaut, mit drei Schiffen und einem Westthurme vor dem Mittelschiffe, ist dieselbe genau orientirt, so daß also der dem Mittelschiffe entsprechende Chor mit der Apsis nach Osten liegt. Die Seitenschiffe endigen östlich mit je einer segmentbogenförmig geschlossenen Altarnische, hinter welcher sich dieselben noch um je zwei Joche fortsetzen, die als Sacristeiräume dienen.
Apsis und Chor waren gewölbt, das Mittelschiff hatte eine flache Holzdecke und ragte nach dem Princip der Basilika=Anlage über die wahrscheinlich gewölbten Seitenschiffe so hoch empor, daß es seine eigenen Fenster erhielt. Die im Jahre 1876 noch bestehenden Seitenschiffe sind in viel späterer Zeit, etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden. Sie zeigten in den äußersten Mauerflächen abwechselnd Tuffsteinschichten von 0,18 M. Höhe zwischen Ziegelsteinschichten von 0,26 M. Höhe, während die alten ursprünglichen Theile ganz von Tuffsteinen aufgeführt sind. Die Gratbögen bestanden hier aus 0,26 M. breiten Ziegelsteingurten,
- ↑ Annalen des historischen Vereins für die Geschichte des Niederrheins, XXXIV 165,