Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/336
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [335] |
Nächste Seite>>> [337] |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
Rectorat zu Evinghoven.
Der Ort Evinghoven gehörte früher, wie bemerkt, nach Höningen. Allwöchentlich war in dem Kapellchen bei Ikhoven eine h. Messe. Wenn der Pastor von Höningen erschien, ließ er den Leuten durch ein großes Horn ein Zeichen geben. An der Stelle des alten Kapellchens in Evinghoven stand früher ein Heiligenhäuschen mit einem Altare. Schon 1727 waren Klagen über dessen baulosen Zustand eingelaufen. Der Generalvicar de Reux beauftragte den Pastor von Neukirchen mit der Untersuchung. Dieser berichtete, er habe dasselbe ganz verwahrlost gefunden und höchst unpassend zur Darbringung des heiligen Opfers. Letzeres mußte nun bis zur Restauration eingestellt werden. Endlich ließ der praeceptor generalis der Antoniter aus Köln, Gartzen, im Jahre 1750 das Heiligenhäuschen zu einer Kapelle erweitern und den Altartisch aus dem Ikhovener Kapellchen hierhin versetzen. Sie sollte zu seiner eigenen und der geistlichen Amtsbrüder Bequemlichkeit dienen, damit sie bei ihrem Aufenthalte im anliegenden Hofe Gelegenheit zum Messelesen hätten. Sie wurde dem h. Antonius dem Einsiedler geweiht.
So stand es um die Kapelle bis zum Ausbruche des Krieges zwischen den Oesterreichern und Franzosen. Die starke Einquartierung während dieses Krieges veranlaßte die Evinghovener, um eine Sonn= und Feiertagsmesse wenigstens in den Wintermonaten anzustehen. Der Generalvicar ertheilte die Erlaubniß für's ganze Jahr mit Ausnahme einiger Feste. Die Antoniter gaben freudig ihre Kapelle dazu her. Durch Kaiserliches Decret von 1806 wurde dieselbe als Hülfskapelle gesetzlich anerkannt. Das hatten die Evinghovener dem Einflusse des Canonicus Splinter zu verdanken. Die Kapelle entging dadurch beim Verkaufe des Hofes einem ähnlichen Schicksale. Von der Zeit an lag dem seeleneifrigen Pfarrer Schmitz nichts so sehr am Herzen, als das Wohl der Jugend durch eine gute Schule, die bis dahin gefehlt, zu fördern. Auf seine Vermittelung und mit Beihülfe des damaligen Gutsbesitzers Friedrich Splinter, eines einsichtsvollen Mannes und Freundes der guten Sache, entschloß sich genannter Canonicus Splinter 1808 zum Baue eines Schulvicariehauses, welches er einstweilen der Gemeinde zum unentgeltichen Gebrauche als Schule und Wohnung eines Geistlichen überließ. 1829 vermachte er dasselbe mit andern Grundstücken zur Stiftung einer Schulvicarie. Hierdurch ist Splinter wahrhaft ein Wohlthäter der Evinghovener geworden und hat Anspruch auf Unvergeßlichkeit und frommen Dank.
Auch sei hier eines andern Wohlthäters der Kapelle, des Everard Joseph Mehlem, gedacht.