Gillanden

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Hierarchie Regional > Litauen > Gillanden
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Gillanden



Einleitung

Gillanden, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name beschreibt die Lage des Ortes.

  • prußisch "gilus, gilin, gillis" = tief


Allgemeine Information

  • 18 km nordöstlich von Tilsit, Gilanden nach 1620, Schule 600 m nördlich des Ortes[4]

Sage vom Schlossberg Gillanden

An dem Schloßberge in der Nähe des Dorfes Gillanden hallt ein fünffaches Echo wider; es ist das die Antwort der fünf Schwestern Gillandas, welche bei der Zerstörung der Burg in Bäume verwandelt wurden. Sie hören nimmer auf nach ihrer Schwester zu rufen, die sich aus Verzweiflung in die Fluten des naheliegenden Teiches stürzte, als sie zu spät kam, um durch eigene Aufopferung den Vater und das Schloß zu retten.


Politische Einteilung

  • 15.10.1858, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1858, No.43, Verordnung 322
Kommunalisierung einiger Grundstücke betr. A.d.J. 2194, Sept.
Auf Grund §1. des Gesetzes vom 14ten April 1856 Nr. 4414 ist
1. das Mühlengut Ablenken mit dem Kommunalverbande des Dorfes Gillanden, Kreises Tilsit,
2. die theils köllmische, theils erbfreie Besitzung Sdorkowen mit dem Rittegute Steinort, Kreises Angerburg,
zu einem gemeinschaftlichen Gutsbezirke vereinigt worden, was hiermit bekannt gemacht wird. [5]

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Gillanden;
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus der bisherigen Landgemeinde Gillanden und dem Gutsbezirk Ablenken[6]

1.10.1939: Gillanden kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit [7]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Gillanden gehörte 1912 zum Kirchspiel Laugszargen, vor 1899 aber zum Kirchspiel Willkischken.

Friedhof

Lage

Der Friedhof liegt ganz im Nordwesten der Gemeinde an der Grenze zu Gröszpelken.

Lage des Friedhofs in Gillanden im Messtischblatt


Fotos

Der Friedhof ist überwuchert, es sind noch einzelne Grabstätten erkennbar. Die Fotos wurden im Mai 2021 von Eligijus Valskis gemacht und freundlicherweise von ihm zur Verfügung gestellt.

Standesamt

Gillanden gehörte 1888 zum Standesamt Laugszargen.


Bewohner


Geschichte

1615 Schulzenamt und Dorf, 22 Huben groß, zahlt 5 Mrk 52 Schillinge Kirchendezem jährlich. 1641 sind 6 Huben 15 Morgen "Öden". (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)

"Opferfreudigkeit des Kirchspiels Willkischken in den Jahren 1813-14". Im ersten Befreiungskriege haben die Bewohner des Kirchspiels Willkischken für Preußens Freiheit und Selbständigkeit folgende Opfer an Geld und Gaben dargebracht:

  • Gillanden:
    • Unteroffizier Semmelies 12 Groschen
    • die Landsturmleute Annus Falk, Jurge Falk, Jurge Domascheit, Ensies Launus, Michel Jerkoweit, Chrißas Ringies, Jons und Jurge Paulicks, Ensies Paulicks, Christoph Jurkaweit, David Nasatis, Nickel Paulicks, Jons Kaupe je 5 Groschen
    • Ensies und Jurge Kaupe je 6 Groschen
    • Jons Kaupe sen. 3 Groschen 6 Pfennige

(Quelle:[8])


Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 10.08.1933

Ergebnisse zu den Wahlen der Gemeindeorgane im Kreise Pogegen

Gillanden: Gemeindevorsteher wurde Besitzer Stanschus, erster Schöffe Besitzer Chr. Schereiks, zweiter Schöffe Besitzer Gustav Zieher und Ortskassenrendant Besitzer Max Barkowitz.


Karten

Gillanden auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Oben auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Gillanden und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Gillanden im Preußischen Urmesstischblatt Nr.66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Gillanden im Messtischblatt 0899 Szugken und 0898 Willkischken (1913-1941) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  3. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  4. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1858, Nr.43, Verord. 322, S.277 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  6. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  7. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  8. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927