Orzesche Glashütte

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geographische Lage

Orzesche, Kreis Pleß

Die Glashütte Orzesche liegt in der Nähe der Gardawitzer Glashütte, Gostin,_Glashütte, (Moscisk), Mokrau, Glashütte und Zawada.

Einführung

Im Jahre 1719 baute der Besitzer des Ritterguts in Orzesche, Graf Johannes Franziskus Kamienski, an den östlichen Ufern des Flusses Bierawka, eine Glashütte, für die er einen Glasmeister aus Glatz oder Oppeln eingestellt hat. Damals war es die zweite Glashütte in Oberschlesien, nach der im Jahre 1692 erbauten Glashütte in Mokre (nach einer polnischen Internetseite zur Geschichte von Orzesche).

Auch die von Promnitz trugen zur Entfaltung der Glasindustrie bei [1] und gründeten 1733 in Orzesche eine Glashütte wie zuvor (1723) in Lazisk,_Glashütte und 1753 die Gardawitzer Glashütte.

Nach E.v.Czihak[2] zählt sie zu den ältesten Glashütten Oberschlesiens und gehörte 1763 einem Herrn von Woisky, arbeitete mit einem Glasmeister und drei Gesellen.

Einem Buch zur Geschichte der Stadt Orzesche[3] kann man entnehmen, dass 1733 am Rande der Dorfgrenze eine zweite Glashütte mit dem Namen "Ernestine" gegründet wurde, in dessen Nähe auch eine Wohnkolonie entstand. Der Gründer dieser zweiten Glashütte in Orzesche war Christoph Woyski.

Auch Fechner [4] zählt Orzesche zum Kreis der älteren Glashütten Schlesiens wie Schreiberau (zwei Hütten), Wiesau, Freudenberg, Kaiserswalde, Leschzin, Mokrau, Glashütte und Myslowitz, Glashütte

Glasmacher / Glasmeister

1763 heiratet Theresia, Tochter des Glasmeisters Joseph Handschur (der Ältere) Paul Kroll

1768 lassen die beiden ihre Tochter Johanna taufen

1768 und 1771 läßt (ihr Bruder), der spätere Glasmeister von Busow (Budzow) Joseph Handschur (der Jüngere) zwei Kinder in Orzesche taufen

Die Sippe Handschur wechselt um 1770 nach Busow (Budzow)

1771 tritt der Glasmeister Michael Hupka (zuvor für die Gardawitzer Glashütte genannt) als Zeuge auf und läßt im gleichen Jahr bzw.

1773 eigene Kinder taufen


In Drozdowskis Buch zur Geschichte von Orzesche soll um 1763 der Glashüttenmeister Josef HONCZIK in Orzesche gearbeitet haben.

Dieser Name wurde (nach einer polnischen Internetseite) wegen einer Schlägerei am 11 Juni 1763 mit seinem Mitarbeiter Jan (Johann) Kafka aus Orzesze in der Chronik verewigt. Grund für die Schlägerei gab Honczik selbst, als er 15 Taler, die die Glashüttenarbeiter für die Renovierung der Kirche gesammelt haben, auf ein Konto mit Verzinsung für ein Jahr fest bei einer Bank einzahlte. Das von dem Eigentümer der Glashütte einberufene Schiedsgericht schlichtete diesen Streit.

Familienforscher dürfen sich fragen, ob HONCZIK und HANDSCHUR (HANZIUR) evtl. dieselbe Person bezeichnen.


1801 heiratet der Glasmeister Michael Greiner aus Orzesche in Skrzidlowitz die Tochter Maria des Glasmeisters Franz Schier von der Skrzidlowitzer Glashütte (zwischen 1802 und 1826 lassen sie 11 Kinder taufen)


1838 Umbau/Übernahme durch den Glasmeister Franz Carl GREINER

1846 Bau einer dritten Glashütte in Orzesche durch Joseph Panowski

1864 Auch Triest [5] schreibt von drei Glashütten in Orzesche, die im Dorfe gehört den Panowski-Erben, die beiden anderen Rudolph GREINER aus Ratibor bzw. Carl GREINER aus Orzesche.

Literatur

  1. Lit.: ein deutschsprachiger Artikel von einer polnischen Internetseite das_plesser_land.doc
  2. Lit.: E. v. Czihak: Schlesische Gläser, Eine Studie über die schlesische Glasindustrie früherer Zeit nebst einem beschreibenden Katalog der Gläsersammlung des Museums schlesischer Altertümer zu Breslau, Breslau 1891; hier: Seite 29
  3. Lit.: Aleksander Drozdowski : Dzieje Orzesza - Okres panowania pruskigo oder Die Geschichte der Stadt Orzesche - Unter preussischer Herrschaft, Ausgabe 2002; hier: Seite 117 - 121
  4. Lit.: Prof.Dr.H.Fechner: Die schlesische Glasindustrie unter Friedrich dem Großen und seinen Nachfolgern bis 1806 Breslau 1892 erschienen im Band 26 der Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Altertum Schlesiens
  5. Lit.: Topographisches Handbuch von Oberschlesien Erste Hälfte 1864

siehe auch

Alte Glashütten in Oberschlesien und Glasmeister in Oberschlesien