Gogericht Stadtlohn

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Gerichtswesen im Münsterland: In oft kurzen Zeitabschnitten erlebten wir im Münsterland unterschiedliche, oft gegensätzliche politische Systeme: Feudalismus, Einzug der Moderne unter Napoleon, preußisches Kaiserreich, Weimar, NS-Staat, Besatzungsregime die Bundesrepublik. Dabei wurden Rechtsordnungen wie Wäschestücke gewechselt. Was blieb waren die Juristen und nahezu sämtliche Führungsstäbe des jeweiligen Systems.

Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt Ahaus (historisch) > Gogericht Borken > dazu gehörig Gogericht Stadtlohn

Zeitschiene vor 1803

Geschichte

Vor der Machtergreifung des Schloßes zu Lon durch des Edelherrn Godschalk von Versnefelde (Varsseveld) um 1152, welcher sich dann nach Lon nannte, hatte hatte wohl die Landrichterei Lon mit dem Amt auf dem Brahm eine Einheit gebildet, welche dann erbgeteilt wurde.

Der südliche Teil der Landrichterei verblieb als Gografschaft bei der Familie Werenze. Im weiteren Erbteilungen kam das Gogericht zum Homborn dann an die 1305 in Ramsdorf ansässige Herrschaft Bermentvelde (Barnsveld), ehe diese ein Erblehen des Hochstiftes Münster wurde. Der Ritter Herman v. Bermentvelde, dictus Werence (1262 / 98) war ein Sohn des Adolf Werence.

Gerichtsbezirk

Zum alten Gogericht Homborn gehörten die Kirchspiele Borken, Ramsdorf, Heiden, beide Reken, Raesfeld, Gemem (später dann auch Südlohn, Stadtlohn und Gescher).

Besitzer

Gerhard Werence dictus Bermentvelde war Amtmann des Bischofs von Münster zu Reken und Inhaber des Gogerichtes zum Homborn, zwischen Ramsdorf – Barnsfeld und Borken gelegen und 1282 Inhaber des Go – Gerichts zu Gescher. Ihm gehörte die ererbte Herrschaft Bermentvelde (Barnsfeld), deren Sitz, die Burg Bermentvelde, zu dieser Zeit aber in Ramsdorf lag.

Graf Rainald II. von Geldern (1316/1343) hatte die nördlich von Ramsdorf gelegene Allodial Herrschaft Bermentsfelde (Barnsfeld) aufgekauft. Diese ging nun in den Lehnbesitz der Familie von Bermentfelde über, welche nun ihr Haus den Grafen von Geldern als Lehnsherren zum Offenhaus auftrugen.

1776 Gericht in Stadtlohn

Amt Ahaus (historisch), Hochstift Münsterische hohe und niedere Beamte und Gerichte auf dem Lande:

  • 1776 Richter: Johann Andreas Engelen, der Rechten Doctor
  • 1776 Gerichtsschreiber: Franz Joseph Klümper
  • 1776 Fiscus und Procurator: Theodor Joseph Koppers, Notarius
  • 1776 Procurator, Obervogt: Jodocus Hermann Hover, Stadtsecretarius
    • 1776 Bürgermeister Joseph Beckhaus
    • 1776 Bürgermeister Johann Hermann Kemper [1]

1796 Gogericht Stadtlohn

zum Gogericht Borken gehörend.
Amt Ahaus (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1796 Lizent. Gograf: Friederich Rotering
  • 1796 Gerichtsschreiber: Franz Jacob Ellerbeck
  • 1796 Gerichtsschöffe: Ernst Kemper
  • 1796 Gerichtsschöffe: Johann Beckhaus
  • 1796 Fiscus: Theod. Joseph Koppers
  • 1796 Prokurator: Joh. Herm. Dürre
  • 1796 Prokurator: Max Anton Meenz
  • 1796 Prokurator: Friederich Tilenius
  • 1796 Gerichtsdiener: Bernhard Henrich Frede
  • 1796 Receptor: Henrich Anton Greving
  • 1796 Obervogt: Friederich Tilenius
  • 1796 Führer: Johan Gerhard Erharz [2]

1802 Gogericht Stadtlohn

zum Gogericht Borken gehörend.
Amt Ahaus (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

  • 1802 Gograf: Friederich Rotering J.U.L.
  • 1802 Gerichtsschreiber: Franz Jacob Ellerbeck
  • 1802 Gerichtsschöffe: Ernest Kemper
  • 1802 Gerichtsschöffe: Johann Beckhaus
  • 1802 Fiscus: Theod. Joseph Koppers
  • 1802 Prokurator: Joh. Herm. Dürre
  • 1802 Prokurator: Max Anton Meenz
  • 1802 Prokurator: Friederich Tillenius
  • 1802 Gerichtsdiener: Bernhard Henrich Frede
  • 1802 Receptor: Henrich Anton Greving
  • 1802 Obervogt: Friederich Tillenius
  • 1802 Führer: Johan Gerhard Erharz
  • 1802 Substit. Führer: Henrich Anton Erharz [3]

Berufungsinstanz

Hofes- und Markenrecht

In Sachen Hofes- und Markenrecht war die Berufungsinstanz das "Hofgericht Münster"

Zeitschiene nach 1802

Friedensgericht 1813 Kanton Stadtlohn

  • 1813 Friedensrichter: Wilhelm Reigers,
  • 1813 1. Supplement: Gerh, Herm. Hecking
  • 1813 2. Supplement: Engelbert Kemper,
  • 1813 Greffier: Christoph Vola
  • 1813 Hussier: Henrich Tilenius,

Mairien

Fußnoten

  1. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  2. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  3. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  4. Quelle: Almanach des Lippe-Departements für das Jahr 1813, hrsg. v. J. v. Münstermann. Münster 1812.

Archiv

Bibliografie

  • Landrechte des Münsterlandes / bearb. von F. Philippi. - Münster i. W. : Aschendorff, 1907.
  • Das Recht des Hofes zu Loen : ein verbesserter Abdruck aus einer authentischen Abschrift und einer Einleitung über die hofhörigen Verhältnisse ; ein Beitrag zur Geschichte des westfälischen Bauernhofes / ... von Joseph Niesert. - Coesfeld : bei Wittneven, 1818.
  • Rechtsbronnen der stad Zutphen van het begin der 14de tot de tweede helft der 16de eeuw / uitgegeven door C. Pijnacker Hordijk. - s´Gravenhage : Nijhoff, 1881. - XXVII, 164 S. (Werken der Vereeniging tot uitgaaf der Bronnen van het Oud-Vaderlandsche Recht ; 1 2) (Oud-Vaderlandsche rechtsbronnen)