Gräftenhof

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Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Dorfwirtschaft > Landwirtschaft > Bauer (Berufsbezeichnung) > Gräftenhof

Einleitung

Im Münsterland nennt man einen von einem künstlich angelegten Wassergraben, einer „Gräfte“, umzogenen Bauernhof „Gräftenhof“. Solche Höfe konnten auf den wasserstauenden Lehm- und Tonböden des Münsterlandes gut angelgt werden und kommen daher häufiger vor. Von daher bilden sie eine typische großbäuerliche Siedlungsform, die sichtlich erkennbar auf das Vorbild der älteren Wasserburgen zurückgeht.

Aus diesem Gesichtswinkel diente solch eine Gräftenanlage auch nicht nur zum Schutz des Hofes, sondern, ähnlich wie beim ländlichen Adel, vor allem zu Repräsentationszwecken. Aus Kostengründen war es es nur wohlhabende bzw. mit besonderen Rechten (Einnahmequellen) ausgestattete Bauern, wie z.B. einzelnen Schulzen, möglich, ihren Schultenhof mit einer Gräfte zu versehen um so ihren sozialen Status augenscheinlich zu demonstrieren.