Grünheide (Ksp.Memel)
Grünheide ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Grünheide. |
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Hierarchie
Regional > Litauen > Grünheide (Ksp.Memel)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Grünheide (Ksp.Memel)
Einleitung
Grünheide (Ksp.Memel), Kreis Memel, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1785 Grünheide, 1855 Grünhaide-Corallischken, 1873 Grünheide-Corallischken, Adlig Grünheide, lit. Name: Bertuliske[1]
- Grünheide (Ksp.Memel)[2]
- Lit. Namen: Bertulitzkė[3], Bertulitzke, Bertuliškė[4], Bertuliske
- Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.[5]
Namensdeutung
Der Name ist eine Anpassung an das Deutsche und leitet sich von zemaitisch "Grynaite" ab.
- zemaitisch "gryna, gryninas" = der kahle Erdboden, kahl, rein, dürftig, armselig, unfruchtbar
Allgemeine Information
- Gut, 7 km nordöstlich von Memel, mit Park, Schmiede, Wirtshaus und Kleinbahn-Station[9]
- Reste des Gutes sind hier zu sehen: Ruine des Gutes Grünheide bei GoogleStreetView
Politische Einteilung
1873 Bertulischken kam zu Grünheide (Ksp.Memel)
Kaitinnen Jahn wurde 1873 zu Adlig Grünheide geschlagen.[10]
Grünheide (Ksp.Memel) ist entstanden durch Kgl. Erlaß v. 10. September 1873.[11]
1916 ist Grünheide (Ksp.Memel) ein Gutsbezirk.[12]
1940 ist Grünheide (Ksp.Memel) ein Gut in der Gemeinde Truschellen.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1916 zum Kirchspiel Memel Land.[13]
Katholische Kirche
Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Standesamt
Grünheide (Ksp.Memel) gehörte 1888 und 1907 zum Standesamt Truschellen.
Geschichte
1855 Dem vom Gutsbesitzer Richard Friedrich Frentzel-Beyme erworbenen Lande von 411 Morgen 125 Ruthen preuß., bestehend aus dem zu Corallischken gehörigen unbebauten Bauerhofe Kaitinnen und einer gleichfalls zu Corallischken gehörigen Wiese (Bertulischken) ist der Name Grünheide-Corallischken beigelegt (Amtsblatt vom 15.11.1855).
1873 Das kölmische Gut Bertulischken in Verbindung mit dazu gekauften Parcellen des Gutes Adlig Corallischken und der Ortschaften Kaitinnen-Jahn und Dinwethen wird durch Allerhöchsten Erlaß vom 10.9.1873 zu einem selbständigen Gutsbezirk unter dem Namen Adlig Grünheide erklärt (Amtsblatt vom 26.9.1873).
Richard-Friedrich Frentzel-Beyme war verheiratet mit Caroline Mathilde geb. Kauffmann. Das Paar hatte 8 Kinder, die alle auf Adlig Grünheide geboren wurden. Frentzel-Beyme starb am 1.4.1897 in Gaaszen, seine Ehefrau am 23.2.1913 in Memel. Wer das Gut danach besaß, konnte bisher nicht festgestellt werden.
1917 verkauft Generaloberarzt Dr. Busse das nur kurz besessene Adlig Grünheide an den Rentier und früheren Dampfschneidemühlenbesitzer Lindenblatt aus Bergfriede Kr. Osterode/Ostpr. [14]
1940 kaufte Valerius Ptach das Gut und besaß es bis zur Flucht 1944.[15]
Gefallene im II. Weltkrieg
Zur Erinnerung an die Soldaten des zweiten Weltkrieges, die in Memel und in den Orten der Umgebung gefallen sind.
Die Kämpfe ereigneten sich vom 11.10.1944 bis zum 21.12.1944[16]
Am 11.10.1944 fielen:
- Kortz, Josef *08.04.1920 in Duisburg, Gefreiter
- Thormann, Rudolf *15.12.1910 in Sievertshagen, Wachtmeister
Am 22.10.1944 fiel :
- Grossmann, Richard *11.11.1908 in Pulsnitz, Oberschütze
Am 14.12.1944 fiel :
- Auerbach, Günther *23.04.1921 in Pulsnitz, Obergefreiter
Am 18.12.1944 fiel :
- Löwen, Rudolf *01.09.1907 in Pirmasens, Gefreiter
Am 21.12.1944 fiel :
- Arzt, Paul *29.01.1906 in Betzdorf, Gefreiter
Weitere Informationen:
- Die Namen der Gefallenen finden Sie auf den Gedenktafeln auf dem Soldatenfriedhof in Memel/ Hindenburghain. Die Tafeln sind alphabetisch sortiert.
- Auf der Webseite Weltkriegsopfer finden Sie fast alle Gefallenen mit weiteren Angaben.
Bewohner
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ OFB Memelland
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991
- ↑ Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
- ↑ Kwauka, Paul, Pietsch, Richard: Kurisches Wörterbuch, Verlag Ulrich Camen Berlin, 1977
- ↑ Prußischer Wortschatz, Privatsammlung Szillis-Kappelhoff, S. 239
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918
- ↑ Sembritzki Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918
- ↑ Memeler Dampfboot vom April 1958
- ↑ Der Zeitraum ist aus den Gefallenendaten errechnet und ergibt nicht die exakte Dauer der Kämpfe an