Grüntal (Freudenstadt)

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Karlsruhe > Landkreis Freudenstadt > Freudenstadt > Grüntal

Einleitung

Allgemeine Information

Grüntal liegt im Naturpark- Schwarzwald Mitte/Nord auf 605 Meter Höhe im Stockerbachtal.

Der Teilort Frutenhof einen Kilometer nördlich auf 670 Meter Höhe.

Politische Einteilung

Grüntal-Frutenhof ist seit 1971 ein Stadtteil von Freudensradt

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Schon bald nach Einführung der Reformation im Jahr 1534 fasste man die Gründung einer Pfarrei Grüntal ins Auge. Grüntal war geografischer Mittelpunkt von acht Dörfern und somit von den Einwohnern besser zu erreichen als Dornstetten.

Für die kleine gotische Kapelle war der erste Diakon der Martinskirche von Dornstetten für Seelsorge und der Predigtgottesdienst zuständig. Aber er war durch Witterungsunbilden und andere Verpflichtungen gar oft von den Gottesdiensten in den Filialkirchen abgehalten. Dieser Missstand veranlasste die Filialkirche Grüntal 1559 und1560 zur Bitte an den Herzog Christoph, den Diakon nach Grüntal zu beordern und ihm dort als Pfarrer der Gemeinde ein Pfarrhaus zu erstellen, also eine Pfarrei Grüntal zu errichten. Aber es dauerte noch über 20 Jahre bis zur Verwirklichung.

Als aber im Winter 1581/82 zwei Filialkinder auf dem Weg nach Dornstetten zur Taufe erfroren, immer weniger Kinder schreiben und lesen lernten, das Fernbleiben Jugendlicher und betagter von der Kirche immer auffälliger wurde, steckte der Vogt Albrecht Schleck 1582 das Pfarrhaus auf der Dorfallmende ab.

Ein Jahr später, am 17. Oktober 1583, erhielt Magister Abraham Schauber seine Ernennung als erster Pfarrer von Grüntal. Er war hier Pfarrer bis 1586. Weitere Pfarrer in Grüntal sind im Ortsfamilienbuch vermerkt.

Das neugeschaffene Kirchspiel umfasste neben Grüntal die Orte Aach, Wittlensweiler, Hallwangen, Frutenhof, Untermusbach und Obermusbach.

Für die 572 Menschen war die kleine Kapelle zu klein und so konnte man 1592 das erweiterte Gotteshaus, die Johanneskirche, einweihen.

Auszüge aus „Beschreibung des Oberamt Freudenstadt“ von 1858 Grüntal-Frutenhof

An der nördlichen Seite des Orts liegt ziemlich erhöht die Pfarrkirche, deren Langhaus im Jahr 1592 von dem berühmten Baumeister Heinrich Schickardt von Herrenberg erbaut, gleichwohl mit seinen rundbogigen gefüllten Fenstern ein Beispiel des zu jener Zeit ganz heruntergekommenen Kirchenbaustiels liefert. Der mit einem halben Achteck schließende Chor stammt aus früherer Zeit und zeigt noch Spuren seiner ursprünglichen germanischen Bauweise. Der viereckige massive Turm ist sehr alt und stammt aus einer weit früheren Periode als selbst der Chor. In seinen unteren 3 Stockwerken zeigt er Schussscharten und Bossagen an den Ecken, während das vierte, mit einem Zeltdach versehenes Stockwerk spitzbögige und runde Schalllöcher hat. Die beiden Glocken sind 1780 und 1832 gegossen worden. Der Begräbnisplatz liegt bei der Kirche.

Das im Jahr 1702 erbaute, im Jahr 1825 gründlich erneuerte Pfarrhaus liegt angenehm in der Mitte des Ortes.

Katholische Kirchen

Die katholischen Einwohner der Gemeinde waren bis ca. 1860 Filial von Heiligenbronn dann von Freudenstadt.

Geschichte

Historische Ortsnamen

Grüntal war um 1100 Grindilen, Gruonendel, 1344 Grunethal, 1521 Griendel, Grunthal, Grundel, Gröndel, Grändel.

Ortsname Frutenhof

Um 1470 taucht erstmals der Name "Fruthof" als einzelnes Hofgut oberhalb Grüntals auf und gehörte damals schon zu Grüntal. Weitere Schreibweisen: z.B. Fruetenhoof, Fruttenhof, Frutten Hof.

Ludwig Frut hat den Hof um 1500 Unterverpfändet und bezeichnete ihn als "Kretzenbüel zu gredel".

Der zur Gemeinde gehörige Weiler Frutenhof, ansehnlich und weitläufig gebaut, ist malerisch auf einem wiesenreichen Terrainvorsprung zwischen Stockerbach und dem Aubach ¼ Stunde nördlich von dem Mutterort gelegen. Die natürlichen und Landwirtschaftlichen Verhältnisse gleichen denen des Mutterorts, dagegen sind die Vermögensumstände der Einwohner ganz gering.

Grüntal gehört zu den Waldgedingsorten und erhielt für seine Gerechtsame im Jahr 1833 800 Morgen Waldungen; hiervon erhielt die eine Hälfte die Gemeinde, die andere wurde den berechtigten Bürgern in Teilen von 3 ¾ -12 Morgen überlassen. Überdies bezieht jeder Bürger jährlich ½ Klafter Holz aus den Gemeindewaldungen; der Überschuss des jährlichen Waldertrags wird verkauft und sichert der Gemeindekasse eine Einnahme von etwa 1000 Gulden.

Auf der Anhöhe zwischen Stockerbach und dem Ettenbach, wo nach der Sage eine Stadt „Heimenloch“ gestanden sein soll, fand man schon Grundmauern und Pflaster.

Das Wolfhaus, welches ½ Stunde nordwestlich von dem Ort lag, wurde vor etwa 90 Jahren abgebrochen; es war ein herrschaftliches zur Wolfsbeize eingerichtetes Gebäude, welches ein Bürger von Frutenhof bewohnte.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Grabsteine

Kirchenbücher

Siehe Verzeichnis der württembergischen Kirchenbücher (E-Book) Mitmachen.

Evangelische Kirchengemeinde Grüntal
  • Taufbücher ab 1583
  • Ehebücher ab 1635
  • Totenbücher ab 1635

Die württembergischen, evangelischen Kirchenbücher können als Mikrofilm im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart sowie für viele Kirchspiele auch als Digitalisat bei Archion (Katalogeintrag) eingesehen werden.

Adressbücher

Bibliografie

  • Literatursuche nach Grüntal in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Grüntal

Persönlichkeiten

Allhier ist geboren den 26. Februar 1690 Israel Gottlieb Canz, Sohn des hiesigen Pfarrers. Er wurde Diaconus in Nürtingen 1720, Professor in Bebenhausen 1721, Special zu Nürtingen 1733, Professor der Beredsamkeit in Tübingen 1734, der Logik und Metaphysik 1739, der Theologie 1747 ebendaselbst. Er war ein gründlicher Philosoph (einer der Bedeutensteen Leibnitzianer) und verdienter Theologe und starb im Jahr 1753.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Historische Webseiten

Weitere Webseiten

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Grüntal (Freudenstadt)/Forscherkontakte

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