Grafenwald (Kirchhellen)
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Bottrop > Kirchhellen > Grafenwald (Kirchhellen)
Zeitschiene vor 1803
Grundherrschaft
- 1240 „Defth"; 1241 „Deffte"; ca. 1250 „Deft"; 1264 „Deffethe", Flurname im Grafenwald als Teil der Bauernschaft Holthausen
Gründung des Klosters Sterkrade
- 1240 gründete hier die Äbtissin Regenwidis in Dussere bei Duisburg auf ihrem Allod, das ihr Konrad v. Recklinghausen übertragen hatte, ein Zisterzienserinnenkloster. Zwischen 1255 u. 64 wurde das Kloster nach Sterkrade verlegt, da es 1264 erstmalig in Sterkrade erwähnt wird. [1]
Zeitschiene nach 1802
Namensgebung
- 1823 verliert Bottrop an Gebiet und der Grafenwald wird Kirchhellen zugewiesen. Grafenwald war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ein Teil der Bauernschaft Holthausen. Erst durch den Bau einer Schule und nahe dabei einer Kirche nabelte sich der Pfarrbezirk der katholischen Gemeinde "Heilige Familie" als neuer Ortsteil von Holthausen und Kirchhellen ab. Dieser reicht von der Straße Lehmschlenke im Norden bis zur Grenze Oberhausens im Westen, Alt-Bottrops im Süden und Gladbecks im Osten.
Pfarrei Grafenwald
Aus der Festschrift zum 100 jährigen Jubiläum:
Für die Realisierung (des beabsichtigten Kirchenbaus) spricht zunächst die Lage. Diese Bauernschaft liegt am weitesten entfernt von jeder Kirche. (...) Die Wege sind also lose Sandwege und sehr beschwerlich, so dass ältere Leute diese Wege bei bestem Willen kaum zurücklegen können.'
(...) Sodann ist diese Bauerschaft am meisten bewohnt von allen Bauerschaften, weil sie den Industrieorten Gladbeck, Bottrop, Osterfeld, Buer und Sterkrade am nächsten liegt und die örtlichen Verhältnisse für den Bau neuer Häuser hier am günstigsten sind. Eben deshalb wird die Vergrößerung Kirchhellens gerade dort in Holthausen Grafenwald sich vollziehen, wie die Erfahrung der letzten 20 Jahre lehrt.
(...) Die Bevölkerung gehört vollständig des Arbeiterstandes an. Von den Familienvätern arbeiten einige an der Zubereitung des Grubenholzes. Dagegen gehen die meisten jüngeren Familienväter
(...) zur Arbeit in die Kohlengruben und Eisenfabriken nach Gladbeck, Bottrop, Buer, Osterfeld und Sterkrade
(...). All diese Arbeiter haben Wege zu machen, die etwa 1 1/2 Stunden bis 2 Stunden lang sind, ehe sie zur Arbeit kommen. Und mit welcher Beschwerde ist für sie die Anhörung der hl. Messe und die Beiwohnung der Gottesdienste in der Kirche verbunden an den Sonntagen, wenn sie 1/1 bis 1 1/4 Stunden von der Kirche entfernt wohnen. Freilich besucht der eingeborene ansässige Arbeiter trotz aller Strapazen die hl. Messe und nach Kräften auch den übrigen Gottesdienst. Er ist noch religiös. Aber die Erfahrung zeigt, dass die fremden, zugezogenen Familien die Beschwerden des Besuches der sonntäglichen hl. Messe und die sonstigen Andachten einfach gar nicht auf sich nehmen und von der Kirche fernbleiben, wochen- und monatelang mit der Behauptung, sie könnten die weiten Wege nicht machen.
(...) Nimmt man all dies zusammen, so möchte man herzlich wünschen, dass recht bald dort, inmitten der Arbeiterfamilien in Holthausen, etwa in der Nähe der jetzigen Schule in Grafenwald, eine Kapelle entstünde, und dass ein Seelsorger dort Tag und Nacht weilte, zur besseren und erfolgreichen Pastoration dieser braven Arbeiter.
Grundsteinlegung der alten Kirche „Zur hlg. Familie“ erfolgt am 26.06.1898 durch Pfarrer Dr. Lohmann, die Kirche erhielt 1919 Pfarrechte und wurde von Kirchhellen abgetrennt.[2]
Kirchenbücher
- Kirchenbuch-Digitalisate (1907 - 1975) Grafenwald, Heilige Familie bei Matricula online
Bildungswesen
Kulturtechniken
- Schulwesen im Kreis Recklinghausen vor 1862 und was es der Kommune wert war
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | Grafenwald (Kirchhellen) | Kirchspiel Kirchhellen | Volksschule | gemischt | 99 | 1 | Aloys Damm *15.06.1865, Amtsantritt 01.11.1888 | -.-[3] |
Fußnoten
- ↑ Quelle: Provinz Westfalen/Gedruckte Quellen zur Geschichte Westfalens : Westfälisches Urkundenbuch VII. Nr. 502; 517; 743b; 1165
- ↑ Quelle: Lanfermann,Johannes: 100 Jahre Kirche Grafenwald, 1999
- ↑ Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)
Weblinks
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Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
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